Gentleman, start your Engines!
Summer + Race = Summer Race Köngen

Mit aufheulendem Elektrotriebwerk katapultiert sich der Buggy mit No 1 (Stefan Matas) über die Gerade. Die vereinzelten Bodenunebenheiten arbeitet das Fahrwerk routiniert ab. Der Pilot nimmt etwas Gas raus, als es in das rechte Ω geht, einer 210° Rechtskurve. Sein Verfolger Buggy No 2 (Luca Barth) ist fast direkt hinter Ihm.
Ein kleiner Sprung und der asphaltierte (Eck-) Tabel, den beide Buggys mit einer leichten Drift-Eleganz zu nehmen wissen. Es folgt die Zufahrt auf die erste Sprungkombination und Stefan schafft einen perfekte Sprungkombination, er kann den vollen Schwung mit in die anschließende Kurve nehmen. Buggy No 2 muss beim Landen leicht korrigieren.

…es sind eben diese Augenblicke, diese Hundertstel die sich am Ende zu einem Abstand aufsummieren. Immer unter dem Aspekt, dass keine Fehler passieren dürfen und erst recht kein technischer Defekt. Alles aufgrund eines optimalen Einklangs zwischen RC-Rennpilot, seinem ausgearbeiteten Setup des Buggys, das in den Zeiträumen der Finalläufe optimal passen muss. Eben Rennsport im kleinen Maßstab und – leider – ein Nischensport.

Einleitung

Zur einfachen Übersicht ist der Rennbericht in Abschnitte unterteilt, diese kannst Du direkt anwählen. Natürlich ist ein solcher Blogeintrag zu lang, als das er als „simpler“ Rennbericht durch gehen würde. Zu lang ist er auf jeden Fall, unwichtig vielleicht?!?, interessant und lesenswert (?), das musst Du entscheiden!? 🙂🫵🙂
Vielleicht hast Du selber Interesse an RC Rennveranstaltungen, dann schau Dir auch „Rennteilnahme ist einfach…“ an.
Für mehr Informationen zum RC Modellbau Racing, ließ ggf. auch den Blogbeitrag Informationen im RC Modellbau, bleib „online“ und informiert, denn…

„Rennen ist Leben, der Rest ist Warten!“

Inhalt

Früher Anfang

Im Grund fing alles 1 Jahr zuvor an, bei einem sehr heißen Rennen in Ober-Mörlen. Als ich so den Blick weg vom Thermometer über das Handy schweifen ließ, stellte ich fest, dass es einen neuen Eintrag bei einem Fahrer aus Köngen und dem Event „Race of Summer“ gab. Es war ein Bild, bei dem man zwei Personen im pool sitzen sah und im Hintergrund die Outdoor Rennstrecke des Vereins.

Verdammt“ dachte ich, hier tropft mir der Schweiß auf mein RC-Buggy runter und die sitzen im Pool. Ja, Kim Sitensky hatte mich schon weit vor dem Termin im Hessen Cup angesprochen, aber ich hatte mich für die OR8 Klasse entschieden.

Nun saß ich da, ein mit Wasser getränktes Handtuch um den Hals damit man wenigstens etwas Kühlung hat und die sitzen im Pool. Aber 2023, da will ich dabei sein.

Streckenverlauf

Die Start/Ziel-Gerade ist eine lang gezogene grade, die ab der Hälfte leicht ansteigt. Sie ist nicht ganz glatt und grade in der Steigung weißt die Gerade kleine Wölbungen und Kulen auf. Sie geht über in das linke Ω, eine 210° Kurve.

Die Kurve wird mit einem kleinen Sprung beendet, der auf einen asphaltierten Ecktabel führt und eine 160° Kurve darstellt die erneut auf eine 90° Kurve bei der Tabel Abfahrt führt und eine lang gezogene Linkskurve darstellt. Nach der Linkskurve kommt es zu einer sehr kurzen Geraden die eine Sprungkombination aus 3 Sprüngen mit Auffangstücken darstellt, die man mit 2 langen oder 3 kurzen Sprüngen nehmen kann.

Direkt nach der Kombination kommt es zu einem 225° Kreisel der dann mit einer 75° Rechtskurve eine weitere 3er Sprungkombination einleitet. Die Auslauffläche dieser Sprungkombination leitet dann einen Tabel Sprung ein, der einen 25° Rechtsschwenk verbirgt. Die Abfahrt des Tabels leitet eine S-Kurven Schikane ein, die auf einen Aufstieg der Strecke liegt und eine „Warte Gasse“ vorsieht. Die S-Kurven geht in das rechte Ω über, das einen 225° Kreisel darstellt der einen kleinen Sprung im Anschluss hat und die Abfahrt in das vordere Innfield einleitet.

Es folgt eine lang gezogene Rechtskurve und ein Tabelsprung der eine 180° Kehre und eine erneute 180° Gegenkehre einleitet. Direkt vor dem Fahrerstand erfolgt eine Tabel Schanzen Sprung Kombination. Die Abfahrt des Tabels leitet die Auffahrt auf den Ecktabel linke Hand zum Fahrerstand ein. Der Abfahrt des Ecktabels folgt eine 180° Kehre und eine längs laufende 45° Rechtskurve die einen weiteren Ecktabel einleitet. 

Die Abfahrt des Ecktabels leitet eine Sprungtabel ein, den man – mit genügend Speed – komplett überspringen konnte, eine kurzes Stüßck Gerade und eine Auffahrt zu einem weiteren Ecktabel erfolgt. Die Sprungabfahrt des Ecktabels leitet die Start/Ziel-Gerade ein.

Zusätzlich werden auf der Strecke unterschiedliche Teppicharten verwendet die unterschiedlich zur Tages- / Nachtzeit und der Sonneneinstrahlung auch unterschiedliche Gripp Verhältnisse haben. Einige der Sprungkombinationen waren und sind imho nur mit gutem Gripp und einigen „Anfahrt“ Tricks zu bewältigen. Zusätzlich kommt noch, dass die gesamte Strecke quer zu einem landschaftlichen Gefälle gebaut ist, somit die rechte Seite der Strecke einige Höhenmeter aufwirft.
Die Streckenbeschreibung ist vom Stand 11.06.2023.

Fluggetier und Scheinwerfer

Im Sommer ist es lange hell und auch warm. Also im Grunde beste Voraussetzungen lange und vollkommen entspannt das Training zu genießen. Auch mal Zeit wo man was ausprobieren und wo man etwas testen kann.

Mal etwas Exotisches oder Untypisches im Setup seines RC-Gefährts probieren und die Resultate in den Rundenzeiten vergleichen. Alles das kann man machen, wenn man viel Zeit hat und ja so oder so vor Ort ist.

Die Strecke ist voll ausgeleuchtet und es gibt wirklich keinen Winkel der so „unübersichtlich“ ist, dass man nicht fahren könnte.

Nur eine Sache, lässt einen als Fahrer zögern. Der Fahrerstand ist von einer Wolke von kleinen Motten, Mücken, Gewitter-Mücken und alles was aufs Licht zufliegen will eingenebelt. Auch die sehr aktive Nutzung von „Anti-Mückenspray“ hilft hier nur eingeschränkt. Natürlich kann der Verein Nichts dafür, dass sich die Insekten in den letzten Wochen durch schwülwarmes Wetter explosionsartig vermehrt hatten. 

Na ja, es macht das „extra“ Training eben doch zu einer „besonderen“ Erfahrung.

Wrap Pulled Pork

Jeder der bereits den ein oder anderen Bericht zum RC-Raceing in Köngen gelesen hat – z.B. KIM 2023 – , der weiß, es gibt auch immer eine kulinarische Einlage. Immer schafft es der Verein RC Cars Köngen e.V. an den größeren Rennveranstaltungen die Verpflegung mit einem kleinen – oder eben auch großem – Highlight zu bestücken. Es ist meist etwas, auf das man sich dann schon richtig freut.

Hier war es so, dass wir den gesamten Abend beim lustigen Beisammensein nach dem Trainingstag den Braten förmlich schon rochen. Er war für den Samstagmittag vorgesehen und sollte in der Form eines „Wrap Pulled Pork“ dem Fahrerlager serviert werden. So litten wir still und unser Gehirn schütte Botenstoffe aus, die uns darauf vorbereiten sollten, in den nächsten Minuten in saftig gebratenes Fleisch zu beißen. Wir hielten uns zurück und nahmen die Cocktails zu uns, als wir zusammensaßen.

In der Mittagspause am Samstag war es dann endlich soweit und man konnte sich im Verpflegungsbereich mit „Wrap Pulled Pork“ verköstigen lassen.  Was für ein unverwechselbarer und herzhafter Genuss, dafür ein fettes „Chapeau“ an die Köche und die Küchen Crew.

Eigener Verlauf

In der Woche schaue ich auf den Wetterbericht, aber es ist Juni und die Wahrscheinlichkeit von „schlechtem“ Wetter scheint absolut gering zu sein. Donnerstags wird der Wagen vor gepackt und am frühen Freitagmorgen „rolle ich vom Hof“.

Freitag

Da Köngen in der Nähe von Stuttgart liegt, sind es einige Autobahn Kilometer die zu absolvieren sind und die – zu meiner eigenen Verwunderung – sich recht angenehm abspulen lassen. Ich rolle gegen 10 Uhr in Köngen auf das Vereinsgelände, wo bereits vereinzelt Fahrer anzutreffen sind. Im späteren Gespräch höre ich heraus, dass diese bereits den gesamten Donnerstag trainiert haben.

In Ruhe und ohne Zeitdruck baue ich den Pavillon auf und richte meinen Schraubertisch ein. Es folgen stetig neue Ankömmlinge die sich in die drei Reihen Pavillon des „oberen“ Fahrerlagers anreihen.

Relativ früh läuft mir auch Thomas Weippert über den Weg. Als er sein Pavillon noch aufbaut, erkenne ich Ihn wegen der „coolen Sonnenbrille“ nicht. Wir hatten uns schon beim KIM 2023 kennen gelernt, wie man hier lesen kann. So ist es eben, hat man einmal mit diesem „Nischensport“ angefangen, laufen einem immer wieder bekannte Gesichter über den Weg.

Freies Training

Irgendwann nach der Begrüßung der verschiedenen Vereinsmitglieder des RC Cars Köngen e.V. die mir beim Aufbau des Pavillons und dem ersten Sichten der Offroad Strecke über den Weg laufen, starte ich mein erstes freies Training.

Ich brauche wirklich erst einmal 2 Akkus um die Strecke überhaupt fahren zu können. Der Wechsel von dem Teppich, Sprüngen und der Verlauf in der Schräge des Hangs bringt viel „Anspruch“ in die Strecke. Diesen Anspruch sieht man bei der einer simplen „Begutachtung“ der Strecke nicht.

Einen weiteren Effekt – den ich im Laufe des Wochenendes erst noch deutlich zu spüren bekomme – ist, dass die Sonne im Laufe des Tages die Strecke unterschiedlich aufheißt, mit sehr unterschiedlichen Gripp Effekt. Da ich ja primär OR8 Fahrer bin, sind es meine ersten Erfahrungen mit Sonneneinstrahlungen und dem Verhalten bei unterschiedlichen Gripp Verhältnissen im Bereich ORE4WDST.

Nach den ersten insgesamt 5 Akkus prüfe ich erneut mein Setup. Langsam habe ich ein sehr grobes Gefühl für die Strecke und versuche ein paar Anpassungen an meinem Buggy vor zu nehmen. Vorn härtere federn wegen der sehr großen und weiten Sprünge. Ein bisschen spiele noch mit der Höhe des Buggys, frage auch bei anderen nach Setup „Feinheiten“ nach.

Ich verbringe weitere 5 Akkus damit, mich an die Strecke zu gewöhnen, wobei ich stetig mit bereits massiv abgefahrenen Reifen trainiere, da ich nur eine begrenzte Anzahl an „Outdoor“ Reifensätzen habe.

Grade aber die verschiedenen Sprung-Kombinationen sind nicht ohne technischen Anspruch. Klar muss man die nicht springen, wenn man es aber nicht tut, verliert man je Runde locker – je Sprungkombi – 2-3 Sekunden.

Ich habe mich langsam an die Setuppanpassungen gewöhnt und komme ganz gut zurecht, dann ca. 20:30 Uhr, versuche ich die zu Beginn liegende Sprungkombination links am Zaun zu springen. Hierbei kommt der Buggy im Flug so weit links raus, dass sich der Querlenker mit samt dem Reifen in der Abdeckung des Zauns verhakt. Nach dem ich meinen kleinen Gladiator (Serpent Spyder SRX4 Evo 3) vom Platz der Ehre hole, ja, der Querlenker ist hin. So komme ich doch noch in den „Genuss“ am Abend gezwungener Maßen am Buggy ein wenig „Technischen Dienst“ (TD) zu leisten, in dem ich den Querlenker tausche.

Nach der Reparatur des Schadens, so gegen 21 Uhr fahre ich noch einen Akku ohne Scheinwerfer und mittelmäßiger Sicht, danach dann einen weiteren Akku mit eingeschalteten Scheinwerfern und ausgeleuchteter Strecke. Aufgrund des Fluggetiers stelle ich dann mein Training ein und räume mein Pavillon müde auf.

Nacht Freitag auf Samstag

Für den späten Abend war für mich ganz klar, dass nach dem Training und dem TD „Technischen Dienst“ das gemütliche Beisammensein hohe Priorität hat. Nun, wenn man sich schon mit einer über mehrere Stunden andauernde Anreise quält, wenn man sich den ganzen Tag damit beschäftigt die Strecke bei jedem Akku ein wenig besser zu beherrschen und man trotzdem merkt, dass man konkurrenzlos abgehängt wird, na dann muss es doch wenigstens am Abend lustig sein.

Mit dieser Grundlage euphorisiert saß abends ein kleiner Anteil des Fahrerlagers im Verpflegungsbereich, beim Lagerfeuer und in Wurfreichweite des Pools. In den Pool stürmte keiner, da sich das Wasser nicht aufgeheizt hatte und es einfach gefühlte 4 C° hatte, wenn es in Wirklichkeit auch mehr waren.

Kim Sitensky machte den Barmixer und so war immer für Nachschub bei Cocktails gesorgt, Gespräche waren vom was grade wer Beruflich macht bis hin, was man so grade Neues an seinem RC-Geschoss hatte und wie es sich den ganzen Tag übergefahren hat. Ich kannte ja bereits einige aus dem Verein und wer meine Rennberichte zum „KIM 2023“ kennt weiß, Gesprächsthemen gehen einem in der freundschaftlichen und kameradschaftlichen Runde des RC Köngen e-V. nie aus. Mit Thomas Weippert war dann auch noch Vereinswelten, Nischensport und der Geschmack der Cocktails ein Gesprächs Thema.

Na ja, wie das ebenso ist in geselligen Runden, die Zeit läuft dann immer etwas schneller ab. Aber irgendwann – es war ja erst der erste Abend – ging es dann in Richtung der Schlafstätte und des Nachtlagers. Es muss aber deutlich nach 2 oder 3 Uhr gewesen sein.

Am nächsten Morgen brauchte ich ein wenig Zeit um „wach“ zu werden und begab mich dann zum Sportplatz, wo wir die Duschen nutzen konnten. Nach der Dusche und einen ersten großen Kaffee gehe ich dazu über, meinen Schraubertisch wieder herzurichten. Akkus laden, Setup prüfen und, auf das erste freie Training vorbereiten.

Freies Training Samstag

Leider hat sich die Strecke zwischen abends 20:30 Uhr und vormittags / Morgen doch von den Gripp Verhältnissen verändert. Nicht komplett und vollkommen neu, aber eben doch wieder schwieriger zu fahren. Ich brauche wieder fast 2 Akkus um halbwegs „gekonnt“ die Strecke zu befahren.

Gezeitetes Trainings

Was ein „gezeitetes Training“ ist, sollte eigentlich jedem Leser der meine rennberichte kennt klar sein.

Als kurze Wiederholung:

Ein gezeitetes Training ist, wenn als Wertung die drei schnellsten und zusammenhängenden Runden als „Zeitmesseinheit“ genommen werden, anstatt der „schnellsten Runde“. Diese wird natürlich weiterhin ausgewertet und diese bestimmt auch die durchschnittliche Rundenzeit, aber gilt die Bestzeit von drei hintereinander folgenden Runden.

Ich stelle fest, dass ich auch mit einem Tag zusätzlichem Training im Fahrerfeld mit ein wenig Abstand „hinter her“ fahre. Aber, als kleines Sommer Event und Training hatte ich mir das Risiko – wenig bis kaum gleichwertige Fahrer zu finden – einkalkuliert.

Damit ich überhaupt 3 Runden zusammen bekommen, ohne dass ich einen Helfereinsatz habe, fuhr ich einfach „zu“ vorsichtig. Im 2/3 schaffte ich es, wirklich 3 Runden am Stück ohne Helfereinsatz auf den Rasen zu brennen, letztlich um dann eine Runde später auf dem Dach zu liegen.

Zweites gezeitetes Training

Hier versuche ich mit neueren Reifen etwas verlässlicheren Gripp zu bekommen. Der Zustand der Strecke hat sich aufgrund der Sonneneinstrahlung und Sommerwärme bereits erneut verändert.

In diesem Lauf versuche ich, ein wenig mit den verschiedenen Sprungkombinationen im Infield zu experimentieren, doch ich liege sehr häufig auf dem Dach. Zu meinem Glück handle ich mir bei den „Experimenten“ keinen defekt am Fahrzeug ein.

Fahrerbesprechung

Die Fahrerbesprechung wird eingeleitet. Gerade als ich mich aus meinem Stuhl erheben will, teilt Kim Sitensky die Regelung mit, dass er die Fahrerbesprechung mit der Beschallung über die Boxen durchführen will. Aufgrund der Sonne und da es nirgends wirklich „Schatten“ gibt, verzichtet er auf die „Versammlung“ aller Fahrer auf z.B. der Strecke.

„OK“ denke ich mir, das hatte ich so auch noch nicht. Gemütlich im Stuhl lümmelnd höre ich mir die Informationen der Fahrerbesprechung an. Ein kurzer Rundblick durch die Pavillons zeigt, alle hören wirklich sehr aufmerksam zu.

Qualifikationsläufe

Erster Qualifikationslauf

Ich komme gut rein, finde meinen Rhythmus. Ich schaffe es mich im Fluss der Mitfahrenden zu beteiligen, merke aber, dass ich die Speed der Mitstreiter nicht mit gehen kann. Spätestens bei den Sprung-Kombinatorik schaffe ich es nicht den Sprungrhytmus zu treffen und muss „vorsichtig“ einzeln die Sprünge anfahren.

Na ja, 7 Runden, und Mediumzeit (Rundendurchschnittszeit) von 46.485 Sekunden. Ich bin etwas erschrocken, der führende Fahrer der Gruppe hat zwei runden mehr und eine Mediumzeit um die 36 Sekunden.

Zweiter Qualifikationslauf

Für den 2ten Qualifikationslauf nehme ich mir noch etwas Lenkung und gib mir noch etwas Power. Ich brauche aber 4 Runden um mit der Veränderung wirklich gut in meinem Rhythmus zu sein. Die Hoffnung ist, dass das „mehr an Power“ ausreicht um einige der Sprungkombinationen einfacher zu springen, was sich als nicht so einfach möglich herausstellt.

Spätestens jetzt merke ich, dass meine Reifenstrategie – keine neuen Reifen gekauft – bei dem Outdoor Rennen in Köngen nicht zweckmäßig war.

Ein Mitstreiter aus dem Lauf hat zur Hälfte einen technischen Defekt, so komme ich auf Platz 6, aber mit 6 Runden und einer Mediumzeit von 52.074 Sekunden eindeutig unverdient.

Dritter Qualifikationslauf

Nun der dritte Qualifikationslauf, es ist kurz nach 19 Uhr und ich glaube, es sind wohl die besten Umstände. Trockene und noch warme Strecke, noch keine Abendkühle und genügend Akkus in das „Einfahren“ der Strecke investiert.

Ich komme gut rein, kann zu Beginn etwas mit dem Fahrerlager mithalten. Aber nach der 3ten Runde dann doch noch Fehler, zu viele Fehler. Ich verzweifle etwas an den Sprungkombinationen. Ich schaffe es nicht diese sicher zu springen obwohl es das gesamte Fahrerlager so fährt. Ich muss aber auch zugeben, dass ich einer der wenigen bin, die keine neuen Reifen nutzt.

Insbesondere der „allem Anschein“ simpel zu fahrende asphaltierte Ecktabel bringt mich immer in Risiko Situationen. Springe ich auf Ihn, komme ich in die Bande oder stürze vom Tabel, springe ich nicht, verliere ich deutlich zu viel Zeit und springe ich zu kurz, überschlägt sich der Buggy beim Landen.

Zwei Mitstreiter aus dem Lauf haben wohl einen Defekt oder andere Probleme, ich bin etwas verwundert denn ich bin auf Platz 5, mit 7 Runden und einer Mediumzeit von 48.735 Sekunden.

Samstagnacht Freies Training

Nachdem die letzte Gruppe durch ist, schnappe ich mir meinen Buggy und versuche speziell die verschiedenen Sprünge zu trainieren. Insbesondere aber der asphaltierten Ecktabel bereitete mir Sorgen. Wie im dritte Qualifikationslauf fand ich keinen roten Faden, diesen vernünftig zu fahren. Nachdem ich in schneller Folge meine 2 geladenen Akkus verfahren hatte, schlenderte ich im Lade-Zyklus meiner Akkus mit einem Radler bewaffnet durch das Fahrerlager.  Hier nutzten nun einige Fahrer die sich ergebene Trainingszeit. Ich landete bei Oliver Reuter und Sebastian Fenske.

Vom Training etwas gefrustet, klagte ich mein Leid über den für mich unfahrbaren asphaltierten Ecktabel. Daraufhin zeigt mir Oliver Reuter wie ich via EXP-Einstellung das Bremsverhalten von rein Linear auf prozentual Abschnittsgesteuert anpassen kann. Mir war irgendwo klar, dass meine Fernsteuerung diese „Möglichkeiten“ hat. Aus meiner Erfahrung mit dem 1:8 Verbrenner Buggy (OR8), hatte ich aber gelernt, auf solche technischen Raffinessen zu verzichten. Damals hatte ich aber auch keine so gute Fernbedienung. Ich ließ mir das mit der Bremse erläutern und wir stellten die Bremskurve auf „nicht lienar“ um.

Der nächste Trainings Akku bewiesen mir, dass ich mit dieser Bremseinstellung den Sprung fahren konnte. Ich war total begeistert und konnte es kaum fassen. Da ich dieses Erfolgsgefühl nicht durch einen Defekt schmälern wollte, meine Müdigkeit deutlich zu spüren war und auch das Thema mit den Scheinwerfern und den Insekten immer noch Gültigkeit besaß, entschloss ich mich, jetzt das Training einzustellen. Natürlich auch hier noch einmal ein fettes Danke an Oliver Reuter, ohne den ich nicht an meinen EXP-Einstellungen gegangen wäre.

Vierter Qualifikationslauf

Es ist kurz nach 10 Uhr und die Sonne hat noch nicht alle Stellen der Strecke voll aufgewärmt. Die Strecke ist trocken, ist aber durch die Sonneneinstrahlung unterschiedlich warm und hat unterschiedlichen Gripp. Ich komme gut rein, finde meinen Rhythmus und kann nun auch den asphaltierten Ecktabel gut fahren. Die Sprünge schaffe ich nicht ganz so, wie der Rest des Fahrerfeldes. Das liegt zum einen wohl an meiner reifen Strategie und zum anderen am Fahrerfeld, das einfach gut ist.

Zweimal bin ich an den Sprungkombinationen etwas zu „übermütig“ und insgesamt 4 Helfereinsätze besiegeln das Ergebnis in dem Qualifikationslauf. Platz 7 mit 7 Runden und Mediumzeit von 48.389 Sekunden. Allein das der Fahrer auf Platz 6 eine Mediumzeit von 40 Sekunden hat zeigt, dass das Fahrerfeld eben hier auch schnell unterwegs war. Somit war es der letzte Startplatz im B Finale den ich erkämpfen konnte.

Finalläufe

Erster Finallauf

Ich habe etwas die Zeit falsch eingeschätzt und bin etwas spät. Im Finallauf starten wir lediglich mit 5 Buggys, was auf dieser Strecke ein einsames Fahren bedeutet. Ich komme dann beim Einfahren aufgrund eines Fahrfehlers zum Liegen. Das Ergebnis, ich kann mich kaum ½ Runden Einfahren.

Es ist 12:40 Uhr und die Mittagssonne hat die Strecke voll aufgewärmt. Trotz dieser Tatsache bin ich über den starken Gripp verwundert und brauche einige Runden um einen Rhythmus aufbauen zu können.

Gefühlt bin ich ab der 4ten Runde im Fluss, habe aber zu Beginn einfach auch schon zu viel Zeit verloren. Im Finallauf starten wir lediglich mit 5 Buggys, was auf dieser Strecke ein einsames Fahren bedeutet.

Das Ergebnis ist Platz 5, mit 7 Runden und einer Mediumzeit von 44.864 Sekunden.

Zweiter Finallauf

Ich kann mich gut einfahren, aber der Gripp ist deutlich höher. Wir haben 14:20 Uhr und die eigentliche Mittagshitze ist am Abflauen.

Mit dem höheren Gripp habe ich etwas zu kämpfen, versuche aber trotzdem mit zu halten.

In der 4ten Runde passiert es, auf der Start- /Zielgeraden komme ich aufgrund einer Bodenwelle in’s Schlingern. Ich kann den Buggy nicht mehr abfangen und er macht einen Abflug in den Außenbereich der Strecke. Der Helfer gibt mir das Zeichen, das etwas defekt ist. Später sehe ich, die linke hintere Querlenkerschwinge ist gebrochen.

Ich durchsuche meine Ersatzteile, habe aber lediglich für den SRX2 eine Ersatzschwinge mit und dieser hat seine Dämpfer hinter den Schwingen. Etwas enttäuscht und frustriert entschließe ich mich, dass 3te Finale nicht anzutreten.

Fazit

Das „Race of Summer“ hat für mich rein persönlich ein durchwachsenes Fazit. Das Event, der Verein haben wieder einmal super abgeliefert. Ein sehr angenehmes, cooles und wirklich schönes Eventerlebnis. 😃👌👍

Meine Reifentaktik ging hier absolut nicht auf. Komplett auf bereits angefahrene Reifensätze zu bauen, hatte sich bei diesem Event als ein Fehler herausgestellt. Zusätzlich hatte ich unterschätzt, wie sehr das Wetter die Gripp Verhältnisse der Strecke beeinflussen und wie stark sich diese “Unterschiede“ in der Klasse ORE4WDST auf die kleinen Gefährte auswirken. 🤔

Hinzu dann noch als bitterer Beigeschmack der Defekt der hinteren Querlenkerschwinge und allgemein die Erkenntnis, dass das anreisende Fahrerlager deutlich schneller war. 🥴

Unterm Strich ein „positives“ Renn-Event, auch wenn es letztlich der letzte Platz ist.

Wie lange hält er?

So etwas fragt man sich ja, wenn man Hardware Komponenten für ein RC-Fahrzeug kauft. Wie lange hält der Servo, wie lange der Motor, wie lange der Akku… der Akku? Ja, wie lange hält ein Akku.

Ich schau verzweifelt auf die Ladeanzeige meines Akku Laders, aber so sehr ich es auch versuche, der Lipo 2s (Gens Ace 2S Lipo Akku 5000mAh HardCase) lässt sich nicht mehr befüllen.

Somit ist es amtlich, 4 ½ Jahre hat er gehalten und er wurde nicht geschont. Immer mit der Zwangssommerpause von einigen Monaten (April bis Oktober). Dann immer schön gepflegt und nein, ich lade meine Lipos nicht in einem mit Schamottesteinen ausgemauerten Ladennische die bei einer Explosion der Lipos einen eigenen Rauchabzug hat. Ja, einige werden jetzt verwundert auf den Bildschirm schauen, aber wenn man ab und an die Blüten der Lipo-Lade-Angst sieht, die manch ein Modellbauer in Facebook und in Modellbauforen zur Schau stellt, dann muss man schon ein wenig die Augen verdrehen. Aber das soll nur ein kleiner Hinweis sein, bei artgerechtem Umgang mit der Technik, hält diese erstaunlich lang.

4 ½ Jahre ist – so glaube ich es wenigstens – eine lange Zeit, nur der Augenblick an dem sich der Akku zu seinem letzten Ladezyklus entschließt ist unpassend. Ich sitz hier unter meinem Pavillon und würde gern mit 3 Lipo Akkus arbeiten. Na ja, man kann eben im Leben nicht immer alles haben.

Teppich Spinnen Outdoor

In Köngen hatte der Serpent Spyder SRX4 Gen 3 verlässliche und gute Dienste geleistet. Die Anpassungen am Setup um den Gripp der jeweiligen Achsen konnten umgesetzt werden. Der Buggy reagierte direkt und verlässlich auf die Setup Anpassungen. Die Anpassung mit Federn und Öl bzgl. der Hitze und den Gripp Veränderungen waren gut und zeigten Wirkung. Letztendlich waren es vorn härtere Federn und allgemeine Höhenanpassungen die die primären Setup Anpassungen darstellten.
Hier eine gute Zusammenfassung der Neuheiten von www.xelaris.ch, die in dem SRX4 Gen 3 Einzug hielten. Vielen Dank an 2Speed.de für die schnelle Lieferung der Ersatzteile.

Anbei „Aufbau“ Tipps in einem PDF das Thorsten „Frosch“ Schmitz erstellt hat ( und in kleinen Teilen von mir erweitert wurde ), Link

Spontanität & Abenteuerlust

Also wer sagt, das RC-Racer nicht spontan sind, keine Lust am Abenteuer haben, der lügt einfach. Ich musste mir mehrfach das laute und schalende Lachen verkneifen, als sich neben meinem QUECHUA Wurfzelt „Fresh & Black“ – 2 Seconds langsam die Zeltstadt einstellte. In den Herbst und Wintermonaten ist man mit dem Zelt ja meist allein, aber beim „Race of Summer“ waren einige zum Camper geworden. Und einige waren es geworden, ohne sich weitere Gedanken über Aufbau, Erdnägel – Volksmund auch „Hering“ genannt – , Abspannung und Ausrüstung zu machen. Man spürte richtig die „Lust am Abenteuer“, auch wenn die Aspiranten das ein wenig anders gesehen haben.

„Ich muss gleich noch das Zelt aufbauen, also ich weiß nicht mal ob ich alle Stangenteile dabei habe…“

„Ohhh verdammt, das ist ja gar nicht so hoch wie ich dachte…“

Na ja, alleine das Spektakel des Aufbaus meiner Zeltnachbarn war ein Radler und ein breites Grinsen wert und ich musste mir wirklich in einigen Augenblicken das Lachen verkneifen. Für solch ein Highlight unterbricht man gern ein Training und schaut anderen zu, wie sie sich verzweifelt in das ungewollte Abenteuer „Das Zelt und Ich“ werfen. Natürlich war mein „Hammer“ dann auch schnell bei einigen als Leihgabe beliebt.

Breakfast of Champions

War ich am Samstag noch etwas von der Nacht lädiert, so genieße ich das Frühstück am Sonntag ausgeruht und ausgeschlafen. Ein Laugen Semmel, ein Kaffee und eine einzelne Pflaume. Das muss es sein, das muss das „Breakfast of Champions“ sein, denke ich mir. 😁✌️

Dann muss ich an James Hunt denken und das sein „Breakfast of Champions“ nun einmal ganz anders aussah, kurz denke ich an den Kinofilm „Rush – Alles für den Sieg“. Ich glaube mich an Sekt, Drucks und Sex in unterschiedlicher Reihenfolge erinnern zu können, aber ich bin mir zum einen nicht 100% sicher und ja auch nicht James Hunt. Ein Blick über das Fahrerlager und die unterschiedlichen Formen des Frühstücks erden mich dann doch relativ schnell. Aber bei gutem Wetter, Sonnenschein und einer leichten Sommer Priese kann man ja einmal – wenigstens beim Frühstück – die Gedanken schweifen lassen.

Bei der späteren Recherche zu dem Absatz muss ich feststellen, dass in James Hunt Spruch nur „Sex“ enthalten war, keine Sekt und keine Drucks. Upps, dann habe ich da wohl doch etwas verwechselt. 😉

By the way, hier hatte ich einmal die verschiedenen Rennfahrer Kinofilme aufgelistetdie ich kenne und gut finde – und auch beschrieben was mich daran „fasziniert“. In der Video „Hall of Fame“ habe ich speziell RC Filme gelinkt.

Interesse

Die Leser die ein wenig mit gelesen haben und Interesse nach mehr verspürt haben und sich fragen:
„Könnte ich da nicht auch teilnehmen?“

Ja DU kannst!
👍😃👍

RC Rennen, dass kannst Du ganz einfach auch!

Eine Rennteilnahme ist so einfach, alles was Dich ggf. an der Teilnahme hindert sind Vorurteile, falsche Ängste und das bisschen fehlender Mut einmal etwas Neues zu probieren! Es ist viel leichter als man selber denkt, einmal Blut geleckt und man ist dem Rennzirkus verfallen.
Wer auch nur den Hauch eines Interesses verspürt, sollte einmal diesen Blogeintrag lesen, denn die eigene Teilnahme ist viel leichter als gedacht….

Schau Dir dazu diesen Blog an:
🫢  „Rennteilnahme ist einfach!“  🤨

Der Verein

Der RC Cars Köngen e.V. ist ein Verein der eine Offroad Außenstrecke betreibt und im Winter durch verschiedene Aktionen den RC Modellrennsport „Indoor“ weiter ermöglicht. Durch die Örtlichkeiten und allem Anschein gute Vernetzung, aber auch durch die unterstützenden Mitglieder hatte das Fahrerfeld eine gemütliche und ausgewogene Veranstaltung.
Geprägt wird der Verein durch Kim Sitensky und seinen Vater, aber eben auch durch einen harten Kern an ORE begeisterte Fahrer. Die Außenanlage zeigt auch, die breite Aufstellung des Vereins und das neu gebaute Vereinsheim ist ein Traum für jeden RC Begeisterten.

Herzliches Danke

Eine gut durchdachte Strecke und einen vorbereitetes Event.
Es geht aber nicht ohne Helfer! In Wirklichkeit würde es solche Aktionen nicht ohne das Herzblut vieler – im Hintergrund – helfender und arbeitender Hände geben. Fahrer braucht man auch, aber mindestens genauso wichtig sind die Helfer, denn ohne diese würde es die Veranstaltung nicht geben. Aus diesem Grund ein dickes „Danke“ an alle Helfer die im stetigen Hintergrund geholfen haben und ohne die es kein Siegertreppchen und Siegerfoto gegeben hätte.
Natürlich ein „Danke“ an die Zeitnahme und die Rennleitung, denn auch ohne den Orga Bereich würde es so nicht sein.
Daher ein groß geschriebenes DANKE für die Helfer und Funktioner im Hintergrund und den Verein an sich und auch für die Teilnmehmer. Ohne Verine kein RC Rennsport, ohne Fahrer keine Rennen…

Links:

Verein RC-Cars Köngen e.V.
Homepage
Facebook Gruppe
Seite auf RC-Strecken.de

Videos:

Stream Freitags Training – Link
Stream Rennen Samstag – Link
Stream Rennen Sonntag – Link

Weitere Links:
Mika News – Link

Rennberichte:

Olaf Stein -> Link
Jens Becker -> Link

Kai König-> Link

Ergebnis:

Das komplette Ergebnis gibt es digital unter MyRCM – (direkter) Link

ORE 4WD

  1. Simon Stegmeier
  2. Jens Becker
  3. Stefan Einsele
    B Finale Luca Barth
    C Finale Michael Zimmer

ORE 2WD

  1. Luca Rau
  2. Sascha Frühwirth
  3. Jens Becker
    B Finale Michael Lepuschitz

ORE Monster Truck Modified

  1. Luca Rau
  2. Kai König
  3. Elias Jordan

ORE 4WDST

  1. Stefan Matas
  2. Luca Barth
  3. Martin Wallisch
    B Finale Nenad Ristic

ORE 2WDST

  1. Stefan Matas
  2. Tobias Hesse
  3. Marcel Fellinger
    B Finale Steffen Panny
    C Finale Ute Menda

Hinweis des Verfassers:
Die Galeriefunktion von WordPress skaliert die Fotos ab und an unvorteilhaft. Aber mit den normalen Internet Browsern kannst Du „Öffnen im neuen Fenster“ auswählen und das Bild wird in Originalgröße und original skaliert angezeigt.

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