Feel the racing experience…
Beide Buggys schwenken in der engen Kurve auf die lange Start- / Ziel Gerade ein. Die Motoren heulen auf und beide RC Rennpiloten treffen die Ideallinie. Es folgt eine lang gezogene Linkskurve, beide Buggys kommen auf die „Schwimmbad Kurve“ und ein leichtes und helles Schleifgeräusch ist zu vernehmen. Beide Buggys driften durch die Kurve um dann aus dieser heraus zu beschleunigen…

„Schwimmbad Kurve“, ab und an entlockt die Wortfindung im RC-Rennsport den Beteiligten ein Schmunzeln. ? Im Grunde ist es nur das Muster des Vinyl Stücks, dass an Schwimmbad Fliesenmuster erinnert. Es ist nicht ganz so glatt wie es viele Vereinsmitglieder und Teile des Fahrerlagers erwartet hatten, aber es erfüllt seinen Zweck eines Unterschiedes im Streckenbelag im Verhältnis zum Teppich.
 
Aber kommen wir zum eigentlichen Thema, dem RC Rennbericht zum Rennevent in Langenfeld.

Einleitung

Zur bessern Übersicht ist der Rennbericht in Abschnitte aufgeteilt, die können direkt über die Auflistung angeklickt werden. Wieder einmal zu „lang“, auf jeden Fall. Unwichtig und überflüssig, vielleicht. Interessant und lesenswert, das musst Du entscheiden!
Zu auftretenden Nebenwirkungen frage Deinen RC Fahrer Freund oder den lokalen RC Modellbauhändler, bleib im Informationsnetz von „Beside the Race“ hängen und ließ ggf. auch den Blogbeitrag Informationen im RC Modellbau, bleib „online“ und informiert ?, denn

„Rennen ist Leben, der Rest ist Warten!“

Inhalt

Fest oder nicht Fest?

Es scheppert und erneut liegt einer der Pokal Deckel auf dem Fußboden. Einige der geübteren Podiums Anwärter haben bereits den perfekten Griff drauf und fixieren geschickt mit den Fingern den Deckel.

Es ist irgendwann ein Running Gag, weil alle paar Sekunden in der Siegerehrung das Scheppern eines Pokaldeckels zu vernehmen ist, „Der Deckel ist lose!?!“ wird zum Spruch der Siegerehrung.

Wer die Fotos in der Bildergalerie betrachtet und die vielen „teilnehmenden“ Fahrer sieht und den kleinen Kreis der Siegerehrung mag die Zweckmäßigkeit hinterfragen. Ja, wer allgemein meinen Blog liest und ab und an durch die Bildergalerien der jeweiligen RC-Rennveranstaltungen klickt, wird des öfteren Siegerehrungen mit einem quantitativ sehr gering anwesenden Fahrerfeld sehen. Das zieht sich durch diesen Sport als feste Konstante.

Viele RC-Rennfahrer kennen den Spruch „Eine Rennen endet mit der Siegerehrung!“ und obwohl viele diesen Spruch kennen und respektieren, ist letztendlich jede Siegerehrung nur mit einem kleinen Bruchteil des Fahrerlagers versehen.

Es steht ja außer Frage, jeder der vor der Siegerehrung geht, hat seine eigenen und ganz persönlichen Gründe, die dieses vorzeitige Verabschieden genau und nachhaltig rechtfertigen. Sei es der lange Heimweg, sei es ein Folgetermin oder der frühe Arbeitsbeginn am Folgetag, sei es der technische Dienst am RC-Modellcar, sei es die eigene schlechte Platzierung oder sei es die gesellschaftliche, familiäre Verpflichtung im Real Life. Einige sind auch ehrlich und sagen es einfach: „Ich bin 6 vorvorletzter der Rangliste, nach mir kräht an der Siegerehrung kein Hahn!“ oder „Es fällt doch gar nicht auf, wenn ich als einzelner Fahrer nicht dabei bin!“ und einige hassen vielleicht auch den – aus ihrer Sicht – künstlichen Zirkus der um die „Siegerehrung“ und die „Podiumsplätze“ gemacht wird und haben eine natürliche Abneigung gegen Pokale und Medaillen.

Wenn man also so viele Grunde hat, warum nicht einfach das ganze Abspecken, kurzer Händedruck, Glückwunsch des Vereinsvorsitzender und ab dafür!? ?

Es geht, ob man es nun akzeptiert oder nicht, viel, viel mehr um die Symbolik. Es ist eine Art, dem Fahrer für seine an diesem RC-Rennen gezeigte Leistung Respekt und Anerkennung zu zeigen. Und genau das hat er sich verdient, denn bei Ihm hat an dem RC Rennwochenende alles funktioniert. Er war ggf. gut trainiert, konnte sein Können und Talent einsetzen oder war vielleicht nur lediglich besser vorbereitet. Vielleicht hatte er auch „nur“ mehr Glück und der Sieg bzw. die gute Platzierung ist ihm „in den Schoß gefallen“, macht es letztlich einen Unterschied?

Es gehört im Sport dazu, dass man den Best platzierten die Anerkennung aufbringt, die man im geringsten Maße für sich selber akzeptieren bzw. aufbringen würde. Insbesondere bei einem Nischensport und der geringen Anzahl an Sportbetreibern, ist es simpel und einfach fair und angebracht dieses zu tun.

Da ist der Pokal, die Plakette oder Medaille im Grunde egal, denn es geht um den symbolischen Akt der Anerkennung, beim kleinen Freundschaftsrennen, einer deutschen Meisterschaft oder der Weltmeisterschaft ist hier imho egal! Lasst uns alle mehr gegenseitig Respekt und Anerkennung geben und beginnen wir am besten gleich mit der nächsten anstehenden Siegerehrung, das sollte es uns allen doch wert sein.

Egal ob der Deckel lose oder fest ist… ?

Streckenverlauf

Die Start- / Zielgerade geht über die gesamte Länge und endet in einer engen aber gut fahrbaren 180° Kehre über Links, die auf ihrem inneren Scheitelpunkt Curbs hat. Es folgt direkt eine 180° Kehre über Rechts, die mit PVC Boden ausgelegt ist, von allen aufgrund des Musters „Schwimmbecken“ genannt wird, an Ihrem Scheitelpunkt stehen zwei Pylonen die ohne Kompromiss die zu knapp fahrenden bestrafen.
Es folgt eine 210° Kehre über links die groß gezogen ist, Scheitelpunkt wieder Curbs. Dann erfolgt eine Diagonal verlaufende Gerade mit einer langen aber flachen Tabel (Holz) und einem zweiten nach 2 m erfolgenden flachen Tabel (Holz), danach erfolgt eine 180° Kehre über Rechts und direkt danach die Auffahrt auf den großen, ebenfalls diagonal zum Fahrerstand verlaufenden Sprungtabel.
Die Abfahrt des großen Sprungtabels ist mit PVC ausgelegt und es folgt eine 115° Kurve über Links, wobei die Auslaufzone der Abfahrt mit einer Teppichrolle eingegrenzt ist.
Danach erfolgt eine mittellange S-Schickane und eine 90° Kurve über Links, danach eine S-Förmige Auffahrt auf einen schmalen Tabel der eine 180° Kehre darstellt die an Ihrem Scheitelpunkt einen Zahn-Pylonen hat. Die Abfahrt geht in eine 90° Rechtskurve über und ein letzter S-Verlauf leitet die Start- / Zielgerade ein.

‚Chapeau!‘ an Thomas Müller der hier erneut ein erstklassiges, interessantes, abwechslungsreiches, materialschonendes und trotzdem kniffliges Layout gezaubert hat. ??? Wenn ich ein Vergleich ziehen müsste, dann finde ich sind in der Wintersaison für mich die Strecken des AMC Langenfeld e.V. und RC Cars Köngen e.V. die Spitzenklasse. Thomas Müller schafft es, auf begrenztem Raum tolle Layouts hin zu legen.

Geräteraum

Der kleine Buggy drescht auf den zweiten kurzen Holztabel mit Auf- und Abfahrt und leitet die 180° Kurve ein um nun einen Sprung über den Tabel einzuleiten. Mit steigender Geschwindigkeit erklimmt er die Auffahrt auf den großen Sprungtabel. Wie in Zeitlupe lösen sich zuerst die Vorderreifen und der Buggy steigt weiter auf in die Luft. Nur hundertstel Sekunden später lösen sich die Hinterräder vom Untergrund.

Der Buggy steigt weiter auf und mit steigender Höhe weckt er die Aufmerksamkeit der Marshals (Helferposten). Früh wird ersichtlich das die Flugbahn keine wirkliche Bogenbahn nimmt, da der Buggy weiter aufsteigt. Auf Höhe der Abfahrt des großen Tabels hat der Buggy gerade erst seinen Scheitelpunkt erreicht und leitet nun die dem Boden zuführende Flugbahn ein. Nun ist wirklich die Aufmerksamkeit der Marshals auf diesen Buggy gerichtet, denn auf Höhe der Bahnbegrenzung – die in Form von 2 Teppichrollen aufgebaut wurde – ist das Fahrzeug weiterhin 1,5 bis 2 m in der Luft und setzt seinen Landeanflug weiter fort. Wenige Sekunden danach verschwindet der Buggy aus dem Sichtfeld der meisten Marshals, da er seinen Abflug in den geräteraum der Turnhalle fortsetzt. Daraufhin schnellt ein Marshal auf, aber es vergehen einige Sekunden, bis er den ausgebrochenen Buggy wieder einfängt und in’s Renngeschehen zurückbringt.

Ich persönlich glaube ja, dass alle verwundert waren, dass es überhaupt zu schaffen ist, aber eines ist gewiss, der Buggy hatte bei den anwesenden Marshals kurzzeitig die Aufmerksamkeit auf sich gebündelt. ?

Vernetzt

Natürlich hat man als „Wiederholungstäter“ eine gewisse Vernetzung aufgebaut, in Köln sagt man auch „Klüngel“. Ich habe hier nur einmal einige exemplarisch herausgenommen, diese formlose Auflistung ist – definitiv nicht komplett, aber ich wollte mich einmal bei den genannten Personen bedanken.

Ohne Kai Killmann hätte ich damals wohl nicht meinen inneren Schweinehund überwunden und mir meine „Wintertrainings-“ Existenz aufgebaut. Ich hätte wahrscheinlich weiter auf VRC gesetzt und jedes Mal mit steigender Frustration den Unterschied zwischen PC RC Fahren und realem RC Fahren quittiert. Kai hatte mir die Möglichkeit gegeben, meine tausenden Fragen zu stellen, die ich – trotz das ich aktiver Fahrer in der OR8 Klasse war – zu dem RC-Fahren in der ORE Klasse (Elo Buggy 1:10) hatte. Lustig war unsere erste „real Life“ Begegnung bei einem Outdoor RC Rennen in Kürten, wo wir uns über Petromax Benzinlampen vortrefflich unterhalten hatten. Aber auch einmal „Probeweise“ bei einem 1:10 Elo Buggy RC Rennen mitfahren zu können, war für mich damals eine tolle Erfahrung, wie man hier lesen kann. Dafür ein fettes „Danke“. Ich weiß gar nicht, ob nun nicht einige auf Ihn sauer sind, weil er den verrückten Falkenhain und sein „Besidetherace“ zu den Six Day RC Veranstaltungen beim AMC Langenfeld e.V. gelotst hat, ohne sein damaliges Entgegenkommen, würde ich jetzt nicht im „diesem“ Fahrerlager sitzen.

Stefan Augustin, die Person hinter den NRW RC Profis, hat mir mit der Bereitstellung eines Ersatzreglers, Fragen zu Reglern und der Einrichtung oft aus der Patsche geholfen. Und natürlich ist er einer der die Langenfeld SixDays RC Rennen mit seinem Shop und seiner Anwesenheit supportet. Natürlich ist Stefan auch allgemein ein Hilfsbereiter und helfender Mensch und Mitfahrer im Fahrerlager.
Also, wenn man auf einem der SixDays RC Rennen Hardware Support benötigt, kann man guten Gewissens immer Stefan Augustin anlaufen.

Regelmäßig war in dieser Saison 2022 /23 auch Christian Warda als Hardware Support vertreten. Auch er konnte und kann von Fahrern bzgl. RC-Material angesprochen werden und unterstützt / hilft wo er kann. Wir waren uns einmal im NRW Cup beim MRS Münsterland (Link) über den Weg gelaufen und hatten uns da kennen gelernt. Auch Ihn und seinen Shop „Warda-Modellbau“ kann man bei RC Hardware Support fragen immer kontaktieren bzw. ansprechen.

Cool finde ich, dass Oliver Hertel eine wirklich „gute Seele“ des Fahrerlagers und des AMC Langenfeld e.V. ist. Er ist eben ein so genannter „Kümmerer“ und trotz seines Einsatzes ist er immer für einen freundlichen und auch ab und an vollkommen sinnfreien Fahrerlager Schnack zu haben. Aber auch seine kritischen Setup Fragen bringen einem ab und an den entscheidenden Wink der einen auf die richtige Fährte bringt. Es ist ja immer so, dass man im Fahrerlager immer ein bis drei Fahrer findet, die auf der gleichen „Wellenlänge“ kommunizieren, egal welche Marke sie denn nun letztendlich auf der Strecke bewegen.

Frank Wakan hatte mir damals den Einstieg in den 1:10 Bereich auch erleichtert. Zum damaligen Zeitpunkt fuhr er noch die Marke “Serpent“. Aber auch nach dem Wechsel des Herstellers ist Frank immer hilfsbereit und auch wenn er in den letzten Jahren mehr Verantwortung im Verein AMC Langenfeld e.V. übernommen hat, seine Hilfsbereitschaft und freundliche Art hat er nicht abgelegt. Er lebt ganz für das Hobby und kann – aufgrund von viel Training und Experimentierfreude – auf erfolgreiche RC-Rennen zurückschauen. Schön das er trotzdem immer von seiner menschlichen Art bodenständig geblieben ist.

Noch zu nennen ist Holger Klein, der mich von seinen Softskills im Bereich des RC-Rennens im Bereich 1:10 bereits überholt hat. Aber trotzdem fahren wir in einem „nahe beieinander liegenden“ Leistungsbereich, was dann oft zu respektablen und spannenden „Kopf an Kopf“ Fights und guten Trainingsrunden führt, auch wenn er diese mit steigender Zuverlässigkeit für sich entscheiden kann. Interessant sind aber auch mit Ihm die vielen Gespräche neben dem RC-Rennen und wie er dem eigenen Nachwuchs langsam und stetig das Hobby an die Hand gibt.

Natürlich ist diese Liste unvollständig und ich könnte jetzt noch einige Namen nennen, was aber definitiv den Rahmen des Rennberichtes sprengen würde. Jeder der jetzt sagt, er hätte doch auch hier genannt werden müssen, wird sicherlich Recht haben und ich entschuldige mich dafür, dass ich Ihn nicht benannt habe. Irgendwo muss man den Rahmen setzen und ich fand diesen als angemessen. Somit möchte ich mich bei dem Rest des Fahrerlagers und die mir bekannten Fahrer für die mir gegenüber erbrachte Hilfsbereitschaft bedanken.

Eigener Verlauf

Nach einem Termin am Freitagabend mit auswärtiger Übernachtung, komme ich noch im Zeitlimit am Samstagmittag in Langenfeld an. Der kurze Blick in die Runde zeigt, alle sind da.

Freies Training

Dank Oliver Hertel schaffe ich es, noch den ersten freien Trainingslauf zu fahren und bin direkt vom Streckenverlauf fasziniert. Grade der Mittlere Sprungtabel auf einen zu ist schwer zu fahren. Ich stehe in der Mitte und schaffe es dann zügig 12 Runden hin zu legen. Sehr schnell bin ich damit nicht, aber ich habe keinen Defekt und die Tücke des mittleren Sprungtabels konnte ich ohne übermäßig viele Helfereinsätze abarbeiten.

Gezeitetes Training

OK, kennt Ihr ja schon. Es geht wieder darum, drei schnelle aufeinanderfolgende Runden in den Teppich zu brennen. Das ist aber leichter geschrieben und gesagt, als es dann in der Praxis ist. Zum einen, weil man eben schon „gut“ fahren muss, um drei Runden am Stück ohne oder mit kaum einem Fehler zu ermöglichen. Aber natürlich versuchen das alle im Fahrerfeld und im aktuellen Lauf, aus diesem Grund kommt es ab und an zu kleinen Tumulten auf der Strecke.
Ich selber komme ganz gut in den Runden Rhythmus, aber drei schnelle Runden an einem Stück gelingen mir in diesem Lauf nicht.

Qualifikationsläufe

Erster Qualifikationslauf

Ich soll von Startplatz 3 Starten und bin doch stark verwundert. Startplatz drei bedeutet, dass die 5 hinter mir keine so schnellen 3 Runden am Stück zusammengebracht haben. Na ja, das war wohl eher Glück meinerseits und wahrscheinlich wird mir das Fahrerfeld dieses dann auch zeitnah quittieren. Aber jetzt ging es erst einmal darum, den Qualifikationslauf gut hin zu bekommen.
Ich komme gut rein und schaffe es eine Runde ganz passabel zu fahren. Dann läuft das Fahrerfeld auf und überholt teilweise anstellen, an denen man besser nicht überholt. Na ja, das wirft mich etwas zurück aber am Ende bin ich in meinem Rhythmus. Zeit ist abgelaufen und ich bin auf Platz 8 von 10, ich hätte ja fast schlimmeres erwartet.

Nacht Samstag auf Sonntag

Während sich das Fahrerlager aufteilt zwischen „wir fahren nach Hause“ und „wir fahren noch Training“ bis hin zu „ich baue mein komplettes Setup um“, gibt mir Oliver einmal „Cactus Fusion 2“. Diese Reifen haben einen größeren Rad Durchmesser als die „Cactus Fusion 1“ und ich möchte gern einmal das erste Training nutzen um ggf. den Unterschied zu „spüren“.
Ein wenig merkt man es, aber meine Skills sind dafür einfach noch zu gering, als dass ich es wirklich deutlich spüren würde.

Der 2te Trainings Akku dient dann noch einmal, ein wenig den Strecken Rhythmus zu vertiefen.
Dann wird das Training aufgrund der nächtlichen Karawane zum türkischen Schnellrestorant unterbrochen. Es geht auf dem Rückweg dann noch schnell beim „auf dem Weg“ liegenden Supermarkt und dann wieder zurück. Ich verquatsche mich noch etwas mit Oliver, denn nach dem Essen ist man ja immer etwas träge.

Ein weiterer Trainings Akku liegt an und auf dem Rückweg verquatsche ich mich an meinem Schrauberplatz mit Holger. Von der Jugend über Wehrpflichtzeit, Job, Karriere und zurück zum Hobby und dem Vereinsleben. Man merkt, dass wir in einer ähnlichen Altersgruppe sind.

Ich baue mein Nachtlager auf, setze den Pkw auf dem Parkplatz um und liege recht zeitig im meinem „indoor“ Zelt zum nächtigen.
Am nächsten Morgen nutze ich die Möglichkeiten, die einem Sportstätten bereitstellen und komme frisch Rasiert, geduscht und motiviert an meinem Schrauberplatz, nachdem ich mein Nachtlager abgebaut und im Pkw verstaut habe.

So frisch und Energiegeladen fahre ich noch zügig 2 Trainings Akkus und komme gut in meinen Bahn Rhythmus. Keine Defekte und schon ganz gute Zeiten, auch wenn diese unter dem Durchschnitt des aktuellen Fahrerfeldes liegen werden. ?

Zweiter Qualifikationslauf

Ich bin umsortiert worden auf den achten Startplatz. Das ist aber für mich ganz gut, denn so habe ich die hetzende Meute vor mir und nicht hinter mir. Ich komme somit gut in meinen Rhythmus und schaffe es zwei wirklich gute Runden auf das Paket zu legen.
Ein Absturz am großen Sprungtabel, der aber vor den Füßen des Helfers endet und ich dadurch kaum Zeit verliere. Man darf auch einmal etwas Glück haben und so komme ich ohne Defekte und ohne Crashs durch den Lauf.
Nach meinem Einsatz als Streckenhelfer schlendre ich zur Liste und bin doch überrascht, denn nicht hatte mich auf Platz vier vorgekämpft, dass hätte ich selber nicht erwartet. ?

Dritter Qualifikationslauf

Dieser Qualifikationslauf hatte etwas von „selbsterfüllende Prophezeiung“ (engl. self-fulfilling prophecy). Mir war klar, dass ich auf Platz vier starten würde und damit einen Teil der hetzenden Meute erneut hinter mir sein würde.
Start und ich kommen ganz gut weg und dann kommt es, wie es kommen muss. In der „Schwimmbad“ Kurve versucht mein direkter Verfolger im inneren Kurvenradius durch zu stechen. Das ist dumm, denn der Platz reicht nicht und bremsen geht in der Kurve auch nicht. So hackt er sich in meinem Reifen ein. Der Helfer sieht es, kommt unseren Buggys zur Hilfe, wird aber vom dicht folgenden Fahrerfeld zurückgedrängt.
Alle Plätze verschenkt und ich ärgere mich, musste man unbedingt da durchstechen, 2 Kurven später wäre es ohne weiteres Risiko möglich gewesen. Zum einen ist es ganz gut das ich mich ärgere, denn es zeigt mir, dass ich kein kalter Fisch ? bin und natürlich auch bei mir Emotionen im RC-Rennen mitspielen. Aber es hat auch etwas Negatives, das ist die Tatsache, dass Ärger einen ein wenig Konzentration nimmt.
So kommt es dann auch, ein kleiner Flüchtigkeits-Fehler reiht sich and en anderen an. Am Ende bin ich auf Platz 10 und hacke den Lauf für mich als gewonnene Erfahrung ab.

Finalläufe

Erster Finallauf

Der erste Finallauf steht an. Ich bin ganz gut in meinem Rhythmus und das Setup passt auch. Klar, unter den Top Ten Platzierungen tummeln sich andere Namen und ich bin im C Finale.
Aber das ist mir relativ klar und ich gehe mit der Erwartung an den Finallauf, dass ich jetzt „mein Finallauf“ fahre.

Ich starte von Startplatz 4 und habe ein wenig die Befürchtung, dass es in der ersten Kurve eng werden könnte.
Das Startsignal ertönt und als hätte ich ein Déjà-vu, versucht einer meiner Verfolger wieder in der „Schwimmbadkurve“ vorbei zu kommen. Er drängellt, kommt mit seinem Vorderreifen auf meinen Flügel und schiebt uns beide in den Pylonen der im inneren Kurvenmittelpunkt als Begrenzung steht.
Man oh Man, das hat er ja super gemacht, denn ehe uns der Helfer aus der Crashsituation erlösen kann, zieht das verfolgende Fahrerfeld an uns vorbei. Er setzt uns dann auch noch netter Weise „hintereinander“ auf die Bahn und ich bin nun somit offiziell auf dem letzten Platz in dem Lauf, nach der ersten Kurve.
OK, ich akzeptiere es und die Konzentration kommt zurück. Jetzt wenig Fehler machen und gut durchkommen. Nach weiteren ca. 2-3 Minuten bin ich wieder im Mittelfeld. Es ist aber anstrengend denn von jedem überholten Buggy werde ich mindestens ½ Runde lang verfolgt. Keiner dieser erkämpften Positionswechseln lässt den Konkurrenten deutlich und unüberwindbar zurückfallen.
Der Finallauf ist durch und ja, geschafft, von 8 bin ich noch auf 6 gekommen, immerhin.

Zweiter Finallauf

Erneut Startaufstellung und innerlich hoffe ich auf die Vernunft meiner Mitstreiter, denn der Lauf wird nicht in der ersten Kurve gewonnen.
Im Start Getümmel mache ich einen Platz gut und versuche diesen auch zu halten. 2 ½ Runden schaffe ich es, den 3ten Platz zu halten. Ich nehme einer der Kurven nach der Schwimmbadkurve zu weit Außen und der Verfolger kommt wegen eines engeren Kurvenradius an mir vorbei. OK, war ich selber schuld, weiter geht es.
Ich kann den vierten Platz weitere vier Runden halten und gegen die eng hinter mir fahrenden Verfolger abwehren. Einer der Verfolger hackt sich bei mir im Heck ein und während des Crashs kommen 2 Verfolger an mir vorbei.
Ok, jetzt muss ich mich festbeißen, Kampflinie fahren, keiner soll mehr vorbeikommen. Also Kampflinie kombiniert mit schnellen Abschnitten. Wie lange geht es denn noch, eine gefühlte Ewigkeit, also 3 oder 2 oder doch nur 1 Minute? Welche Platzierung habe ich jetzt, ich weiß es nicht mehr. ? Die letzte Runde bricht an und… Platz 6.
Was für ein Lauf, was für Kopf an Kopf Fights, was für eine Spannung und was für ein Rennerlebnis, phantastisch. ??

Dritter Finallauf

Startaufstellung, Start…

Lange Linkskurve, Schwimmbadkurve und weg… dieses Mal ohne Kontakt und mit gutem Speed. Ich konnte einen Platz gut machen und bin auf 3.
Der zweite Buggy legt sich beim großen Sprungtabel ab und ich kann ohne Druck vorbeiziehen. Nun gilt es Abstand halten und aufbauen. Knapp 2 Runden kann ich den zweiten Platz halten, dann macht Buggy auf Platz 3 zu viel Druck und zieht vorbei. Ich fahre als dritter und ein kurzer schweifender Blick zeigt, dass sich – mit etwas Abstand – das Fahrerfeld knubbelt.
Ich schaffe es nicht, hier einen sicheren Abstand auf zu bauen, dann passiert es. Zu viel Risiko und ich bleibe selbstverschuldet am Pylonen in der Schwimmbadkurve hängen. 3 verfolgende Buggys ziehen vorbei.
Das Fahrerfeld zieht sich jetzt etwas auseinander und ich versuche mich an die vor mir Fahrenden Buggys ran zu hängen, aber es kommt noch einmal zu zwei bis drei kleineren Flüchtigkeitsfehlern. Das quittiert das enge Fahrer Feld direkt und so geht es weiter.
Die Fehler besiegeln das Ergebnis, 8ter von 9 Plätzen, aber überglücklich trete ich meinen Helferposten an.

Das war gefühlt richtig gut, Speed mitgehalten, coole und spannende Phasen, was will man mehr??

Fazit

Ein erstklassiges und spanendes Rennwochenende. Das Streckenlayout wieder einmal erstklassig und besonders. Kein eintöniger immer wieder aufgewärmtes Standard Layout, nein immer extravagant, immer Spannende und technisch knifflig.
Aber auch von den Menschen war es wieder einmal schön. Fahrerlagergespräche, tolles miteinander und tolles Event, somit… in Summe wieder einmal ein 1A Rennveranstaltung.

Wehmut

Einen kleinen Wehmutstropfen gibt es natürlich. Ich weiß, dass ich das 5te und 6te Rennwochenende im März 2023 der Serie wahrscheinlich nicht antreten kann. Somit ist es für dieses Frühjahr vorerst das letzte Hallen RC-Racing beim AMC Langenfeld e.V.. Gerade wenn man sich der guten Vernetzung klar geworden ist, ein Grund etwas den nicht möglichen Terminen nachzutrauern. ?

Die Teppich-Spinnen

In Langenfeld hatte der Serpent Spyder SRX4 Gen 3 verlässliche und gute Dienste geleistet. Die Anpassungen am Setup um den Gripp der jeweiligen Achsen und das zu weite Eintauchen des Buggys zu verhindern, konnten gut und schnell umgesetzt werden. Der Buggy reagierte angemessen, direkt und spürbar auf die Setup Anpassungen. Die Höhe passte ich je nach verwendeten Reifensatz an.

Hier eine gute Zusammenfassung der Neuheiten von www.xelaris.ch, die in dem SRX4 Gen 3 Einzug hielten. Vielen Dank an 2Speed.de für die schnelle Lieferung der Ersatzteile.

Anbei „Aufbau“ Tipps in einem PDF das Thorsten „Frosch“ Schmitz erstellt hat ( und in kleinen Teilen von mir erweitert wurde ), Link

Emotionen freigelassen

Ich habe Zeit zwischen meinen Läufen und schaue mit Oliver Hertel zusammen eines der Kids Finalläufe an. Eigentlich wollte ich mir nur die reine Fahrerische Leistung der Kids ansehen, aber dann war es doch zu lustig bzw. interessant, wie die Emotionen der einzelnen Fahrer überkochten, je nach Anspannungsgrad. „Ich bin doch schneller, lass mich doch vorbei!“ „Menno, jetzt bin ich wegen ‚Pieeeep‘ rausgeflogen!“ „Mach doch Platz!“ usw. usw.

Es hatte eine Art eines frischen Frühsommer Windes, diese ungezügelten Emotionen vom Fahrerstand zu vernehmen, denn alle älteren Fahrer werden ggf. ähnliche Emotionen empfinden, zügeln sich aber bei dem Ausleben der selbigen.

Kurz stelle ich mir vor, was es für ein Bild geben würde, wenn die ü18 Fahrer auch so ungezügelt agieren würden und muss schmunzeln. Aber wäre es wirklich „lustig“, als Zuschauer und Freund der deftigen Sprache ja, als Fahrer selber wohl eher nicht und als jemand der von der sportlichen Fairness dieses Nischensports begeistert ist ebenfalls nicht.

Interesse

Die Leser die ein wenig mit gelesen haben und Interesse nach mehr verspürt haben und sich fragen:
„Könnte ich da nicht auch teilnehmen?“

Ja DU kannst!
?

RC Rennen, dass kannst Du ganz einfach auch!

Eine Rennteilnahme ist so einfach, alles was Dich ggf. an der Teilnahme hindert sind Vorurteile, falsche Ängste und das bisschen fehlender Mut einmal etwas Neues zu probieren! Es ist viel leichter als man selber denkt, einmal Blut geleckt und man ist dem Rennzirkus verfallen.
Wer auch nur den Hauch eines Interesses verspürt, sollte einmal diesen Blogeintrag lesen, denn die eigene Teilnahme ist viel leichter als gedacht….

Schau Dir dazu diesen Blog an:
„Rennteilnahme ist einfach!“  ?

Der Verein

Der AMC Langenfeld e.V. ist in der Elektro RC Rennszene kein unbeschriebenes Blatt. Das liegt zum einen an den vielen Veranstaltungen die der Verein gemacht hat und macht, aber auch an den Fahrern die aus dem Verein hervorgegangen sind. Auch an diesem Wochenende zeigten die Mitglieder, dass Ihnen die Sache, der „RC Rennsport“ am Herzen liegt und auch die gegenseitige Kameradschaft wichtig ist. Im Bereich Langenfeld und Offroad auf jeden Fall eine der Topp Adressen. Topp Leistung und ein gelungenes Event! ???

Danke

Als Fahrer freuen wir uns über eine gut überlegte Strecke und einen top organisierten Ablauf. Wir betrachten es als selbstverständlich, wenn die Personen im Verpflegungsbereich uns mit einem Lächeln begrüßen und wir nehmen es als selbstverständlich hin, wenn man an Listen den Verlauf des Rennens nachvollziehen kann und über Lautsprecher der Rennleitung folgen kann.
Die Organisation, die regelmäßigen und klaren Durchsagen der Rennleitung, die Informationen zum Ablauf, Bekanntgabe der anstehenden Läufe, Service des Versorgungsbereiches und den gesamten Rahmen um eine solche Veranstaltung halten wir für selbstverständlich. Ob’s die Suppe ist, Kaffee, Snikers oder der Kuchen mit Sahne ist.
Dafür und für die organisierte Rennveranstaltung zahlen wir den Rennbeitrag… Man sollte meinen damit sei der Danksagung genüge getan….
Mit Nichten, damit ist nicht genüge getan! Wenn an einem solchen WoE ein Wohlfühlgefühl entsteht, dann weil es viele, viele Helfer hinter der Oberfläche gibt.
Von mir gibt es ein deutliches „Danke“ an die Helfer, Zeitnehmer, Rennleitung, Teilnehmer und Menschen die etwas zur Umsetzung beigetragen haben…

Links:

Verein AMC-Langenfeld e.V.:
Homepage
Facebook Gruppe
Seite auf RC-Strecken.de

Videos:

Langenfeld Sixdays 11./12. 2.2023 3.A Finale 2WD Buggy – Link
Langenfeld Sixdays 11./12. 2.2023 Shortcourse 3. A Finale – Link
Facebook Hanno van den Boogaard – Link

Weitere Links:
Mika News Rennbericht – Link
Bilder (Facebook) von Andre Vapuel – Link

Rennberichte:

Frank Wakan -> Link
Kai Killmann -> Link
Mick Burbach-> Link (nur teilweise öffentlich)
Thomas Greven -> Link

Marcel Schneider-> Link
Jörn Neumann -> Link
Stefan Augustin -> Link
Boris Weber-Schwartz -> Link

Ergebnis:

Das komplette Ergebnis gibt es digital unter MyRCM – (direkter) Link

ORE 4WD

  1. Marcel Schneider
  2. Jörn Neumann
  3. Mick Burbach
    B Finale Julian Druschel
    C Finale Stefan Augustin
    D Finale Nico Petry

ORE SCT 2WD (Shortcourse)

  1. Ralf Weyl
  2. Kai Killmann
  3. Thomas Linge

FUN (Kids)

  1. Nico Petry
  2. Lukas Klein
  3. Ben Dammermann

ORE 2WD

  1. Jörn Neumann
  2. Marcel Guske
  3. Marcel Schneider
    B Finale Pulicano Giuseppe
    C Finale Michael Zimmer
    D Finale Michel Maier

ORE TR2

  1. Marcel Schneider
  2. Frank Wakan
  3. Thomas Müller
    B Finale Florian Schulz

Hinweis des Verfassers:
Die Galeriefunktion von WordPress skaliert die Fotos ab und an unvorteilhaft. Aber mit den normalen Internet Browsern kannst Du „Öffnen im neuen Fenster“ auswählen und das Bild wird in Originalgröße und original skaliert angezeigt.

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