Last OR8 Race 2019 ?

Gentleman Start Your Engine…

MAC Dannstadt läst bitten – ein gelungener Saisonabschluss

Wetter

Auf der Heimfahrt von Leipzig hatte meinen Scheibenwischer viel zu tun. Dementsprechend hatte ich in der Woche einige Male den Wetterbericht studiert. Es war Regen für die Nacht von Samstag auf Sonntag vorhergesagt, die Temperatur sollten 20 C° überschreiten. Das sollte ein sehr gutes Wetter für Oktober werden, wo doch einige Wochen vorher das Rennen auf dem Peterberg aufgrund Regen und Nässe abgesagt werden musste.

Bei meiner Anreise am frühen Morgen war der Himmel fast wolkenfrei und ich erlebte einen wunderbaren Sonnenaufgang als ich die letzten Kilometer Richtung Dannstadt fuhr. Im Laufe des Vormittags war es noch etwas windig, aber dieser ließ dann am Nachmittag nach und so stellte sich ein angenehmer Herbsttag ein.
Am Abend kam es nur zu einem ganz kleinen fast schon nicht merkbaren Regenschauer, es waren eigentlich nur vereinzelte Tropfen. Die Temperatur hielt sich und es war in der Nacht sehr warm.
Am Sonntag war es von Beginn an schon fast ein Frühsommertag. Die Sonne wärmte die Strecke schnell auf und so waren lediglich die ersten acht Läufe aus dem Vorlauf am Sonntagvormittag durch die Nässe der Strecke rutschig. Am Sonntag Mittag und Nachmittag war das Wetter schon sommerlich und passte eigentlich nicht in den Oktober. Da hatte der MAC Dannstadt Glück, besser hätte es nicht sein können.

Das letzte Mal

Schon bei der Anreise am Freitag hatten einige Hessencup Fahrer wohl Unstimmigkeiten bezüglich des Abstellplatzes der Wohnwagen. In der Fahrerbesprechung am Samstag Nachmittag machte der Vereinsvorsitzende dann aus den Gerüchten eine Tatsache, dieses wird für längere Zeit das letzte Rennen des Hessencup auf der Rennstrecke der MAC Dannstadt sein. Das ist zu bedauern, denn jede Strecke die nicht zur Verfügung steht, ist ein Verlust. Es ist aber immer die freie Entscheidung eines Vereins und seines Vorstandes, ob man sich die Mühe und den Arbeitsaufwand eines RC Rennens aufbürdet. Allem Anschein war hier der Vorstand des MAC Dannstadt zu dem Entschluss gekommen, dass Aufwand dem eigentlichen Gewinn des Vereins in keinem positiven Verhältnis steht.
Erst im Jahre 2017 hatte sich die Strecke vom MAC Dannstadt für ein Jahr aus dem Hessencup abgemeldet, da der Verein das Innfield massiv umbaute. Der Wiedereinstieg in den Hessencup im Jahre 2018 erfreute das gesamte Fahrerlager, da die Strecke durch das neu gestaltete Innfield sehr interessant geworden ist und eine Abwechslung zu den anderen Strecken im Hessencup.
Aus diesem Grund bedauert die Mehrheit des Fahrerlagers, dass der MAC Dannstadt diese Entscheidung getroffen hat und vorerst umsetzen wird. Wir würden uns immer wieder freuen auf der Strecke des MAC Dannstadt mit unseren kleinen Gefährten antreten zu dürfen.

Vertrauen

Ich hatte den gesamten Samstag damit verbracht mit vielen kleinen Anpassungen eine Setup zu erreichen, was die alte Stabilität die ich in 2018 hatte, wieder in das Fahrzeug zu bekommen. Wie weiter unten geschrieben, gelang mir dieses nicht und mein Fahrstil war natürlich dementsprechend schlecht. Nachdem man mir in der Nacht mitgeteilt hatte, was ich denn an meinem Setup anpassen sollte, grübelte ich mit mir selber. Mir war vollkommen klar, dass der erste Vorlauf am Sonntag durch die Nässe der Teppichstrecke eine rutschige Angelegenheit werden würde, ich musste also das Setup anpassen und konnte nicht genau sagen ob es sich wirklich verbessern würde oder nicht, das würde ich erst im Finallauf feststellen, wenn die Strecke trocken ist.
Nun hieß es Vertrauen oder nicht Vertrauen, Risiko oder Sicherheit. Sicherheit wäre gewesen, dass ich das Setup nur teilweise anpassen würde und zwischen dem letzten Vorlauf und dem ersten Finallauf dann keine Zeit mehr gehabt hätte, mein Setup final auf die Strecke anzupassen. Risiko war früh aufzustehen und alle Differentiale neu zu befüllen. Ich entschied mich für Risiko und so war es eine kurze Nacht, denn so schnell bin ich nicht, dass ich innerhalb von 45 Minuten komplette Differentiale eines RC Buggys verändern.
Etwas verwundert schaute Bernd Schmidt, als er mich frühmorgens unter dem erleuchteten Pavillon am Schrauben sah, auch Sascha Fiedler staunte nicht schlecht als ich bereits 2 Differentiale komplett getauscht hatte. Letztendlich war es genau die Lösung die mir den ganzen Samstag gefehlt hatte und so hatte ich zwar durch die Strecken Bedingungen einen rutschigen letzten Vorlauf am Sonntagvormittag, aber im Finallauf hatte ich wieder Grip auf der Hinterachse.

Wer fragt…

…dem kann geholfen werden. Während im Pavillon neben mir Andreas Pütz und Pierre Bachè sich auf den zweiten Vorlauf vorbereiteten, hatte ich bereits diesen hinter mir und bereitete meinen Buggy auf die Nacht vor. Jessi meinte „Na musst du Interessierten nicht mehr helfen?“ – Ich verstand die Frage gar nicht, mir war nicht aufgefallen, dass wir auf dem Zwischengang zwischen dem Fahrerlager und der Strecke Besucher hatten. Jessi war aufgefallen, dass dieser Besucher einen kleinen Verbrenner Buggy auf seinem Gepäckträger hatte und mit Glänzen in den Augen das Rennen verfolgte. Da ich nichts mehr zu tun hatte und keinen Zeitstress hatte, schlenderte ich zum Geländer und sprach den jungen Mann nach einigen Minuten Beobachtung an. Ich erklärte ihm grob was wir hier machen und dass es am Sonntag natürlich noch weiter gehen würde und voraus so ein Rennen besteht. Der Mann erklärte mir, dass er mit seinem Buggy gerade irgendwo im Gelände am Fahren war und fast schon durch Zufall diese Veranstaltung gesehen hatte und er erklärte mir auch, wo er seine Probleme beim Reely AirAttack hatte, der den Force Motor in sich trug.
Am Sonntag kam der Mann wieder und da ich mit meinem Finallauf bereits fertig war, bot ich ihm an, dass wir uns kurz den Motor einmal anschauen könnten. Begeisterung überflog sein Gesicht und für mich war es ja eine Leichtigkeit den Motor erst einmal auf seine Standardeinstellung zurück zu schrauben und dann mit meinem mitgebrachten Fön vor zu heizen und zu starten. Später hatte ich dann das Problem, dass ich eigentlich bei Sascha Fiedler Helfer machen wollte und gleichzeitig diesem Mann mit seinem Force Motor auch. Hier unterstütze mich dann Andreas Pütz der die Hilfe übernahm und dem Besucher einige kleine Fehler Quellen erklärte, die er in seinem Force Motor schon aufgrund der Nutzung von falschen Glühkerzen eingebaut hatte. Später bekamen wir den Motor dann wieder grob ans laufen. Ich erklärte ihm noch, dass es ein Internetforum gibt und dass es „Beside the Race“ gibt, in der Hoffnung, dass er ggf. irgendwann einmal ein RC Rennfahrer wird.

Hochmut, die Achillesferse

In der Woche zwischen dem Rennen hatte ich noch gerade Zeit das Setup für den Messecup Leipzig aus dem Auto wieder heraus zu schrauben. In der Vermutung dass die Kunstrasen Strecke genauso viel Gripp aufbaut wie die Messecup Leipzig Strecke hatte ich teile des Setups von Messecup Leipzig übernommen .
Während des ersten Trainings bemerkte ich dann, dass die Hinterachse wie auf Eis für mich zu fahren ist. Kleinste Lenkbewegungen in Kombination mit Gasstößen bewirkten, dass mein Auto ausbrach und sich fast um 180 oder 220 Grad drehte.
Ich begann die Dämpfer und die Dämpfer Öle anzupassen um eine weichere Federung zu erreichen und dann versuchte ich alles mir Mögliche um mehr Gripp auf die Hinterachse zu bekommen, dieses war aber nicht von Erfolg gekrönt.
Nachdem auch der zweite Vorlauf am Samstagnachmittag er einen „Fahren wie auf Eis“ mit meiner Hinterachse war, machte ich den normalen technischen Dienst an meinem Buggy um dann wenigstens am nächsten Sonntag morgen ein funktional und optimal vorbereitetes RC Renn Fahrzeug zu haben.
Später in nächtlicher Runde beim kühlen Bier wurde mir dann von einigen älteren und erfahreneren Fahren der Kopf gewaschen. Sie hatten den Fehler erkannt, zeig mir auf, das meine Differential-Öl-Zusammensetzung 15 / 15 / 10 einfach für diese Strecke und für meinen fahrerisches Können ein KO-Kriterium war. Durch die höhere Sperrung der Differentiale übertrug ich die gesamte / zu viel Kraft des Motors auf die Reifen, diese hatten aber nicht genügend Gripp und somit war automatisch ein Durchdrehen der Reifen auf der Hinterachse vorprogrammiert.
Ein guter Fahrer lenkt oder reagiert das einfach weg, wurde mir gesagt. Ich hatte somit das Problem, mit vielen kleinen Hilfsmitteln zu versuchen, den Gripp auf Hinterachse zu bekommen, was mir an dem Samstag wie ich selber feststellen musste, nicht gelang.
Nun gaben mir Haroun Schobner und Steffen Kunz einige Tipps und nannten mir eine sehr simple Differential Befüllung. Diese sollte dann die Lösung sein und das Fahrzeug im Finallauf und im letzten Vorlauf am Sonntag wieder fahrbar machen.
Das war meine Achillesferse an diesem Wochenende gewesen, ich hatte mich einfach darauf verlassen, einige der auf dem Messecup gesammelten Erfahrungen direkt auf das Rasenteppich Rennen von Mac Dannstadt zu übernehmen. Mein Fehler, da ich die Verhältnisse der Differential Befüllung noch nicht so kannte, wie sie mir an dem Abend dann erklärt wurde und genau das war auch der Grund warum ich den gesamten Samstag quasi auf einer rutschigen Hinterachse fuhr.
Es sei noch angemerkt, dass die Tipps von Haroun und Steffen am Sonntag Wirkung zeigten.

Nichts Verbotenes

Ab und an, gerade wenn man Besucher beobachtet, hat man das Gefühl, alle die Verbrennerfahren mit ihren RC Gefährten machen etwas Verbotenes. Sie stehlen sich von einer freien Fläche zur nächsten freien Fläche, zu einem Platz wo man mit seinem ferngesteuerten Fahrzeug ein paar Runden drehen kann. Sobald der Motor an ist, kann man die Sekunden zählen, bis der nächste Mitbürger meistens mit einem vorwurfsvollen Blick das Treiben verurteilt.
Machen wir uns also nichts vor, die Akzeptanz einen Verbrenner RC Car im freien Gelände oder in einem sich dafür geeigneten Platz zu bewegen ist in unserer Gesellschaft geringer geworden. Aber einen Verbrenner RC Car mit Fernsteuerung an einem Platz in einer normalen gegen zu fahren die nicht Naturschutzgebiet ist, ist keine Straftat, es ist kein Vergehen an der Gesellschaft und es ist eine sinnvolle Beschäftigung.
Es ist kein Alkoholismus, kein Drogenmissbrauch, keine Straftat…
…es ist einfach ein Hobby, auch wenn man oft der Meinung ist dass es eigentlich nicht so ist. Wäre es nicht einfach schön, wenn die Gesellschaft in diesem Hobby das sehen würde was man selber sieht, oder mindestens akzeptieren würde, dass sich hier jemand mit der Technik mit der Feinmechanik eines Verbrennungsmotors und einer Fahrwerks Physik beschäftigt?
Hoffen wir alle, dass die Akzeptanz und der Respekt vor anderen Hobbys wieder ein wenig mehr in unserer Gesellschaft Einzug halten.

I will be watching you

Im Finale der Hobbyklasse erlebten wir eine positive Überraschung. Das war es nun, was aus dem Jungen Vladislav “Vladi” Schiopu von vor 1 ½ Jahren geworden ist. Er siegte mit harten Kopf an Kopf Fights im Hobby Finale nach nervenaufreibenden Minuten, mit verlässlicher Technik, Begabung und Nervenstärke.
Das hätte wohl so niemand erwartet, dass nach 1 ½ Jahren Vladi es schafft einen Finale in der Hobbyklasse bei so starken Konkurrenzdruck als Sieger zu beenden. Nichts mehr von dem Jungen der damals im Innfield in Ober-Mörlen stand und Angst hatte, zwischen den fahrenden Buggys die umgekippten Buggys umzudrehen. (hier der angesprochene Rennbericht Link)
Das zeigt es, was den RC Hobby Sport auch positiv ausmacht, dass auch Jugendliche sehr schnell anerkannt werden und erfolgreich in den oberen Leistungsstufen mitfahren können.

Florian leiser gedreht

Florian Schimm war auch an diesem Wochenende wieder der Moderator, und hier sogar die Rennleitung. Am Samstag war er beruflich bedingt abwesend, kam mit vollem Elan aber am Sonntag in der Früh um sich auf seinem Rennleiter Posten vorzubereiten. Während des Rennens war dann der Zeitnehmer dazu genötigt worden, Florian ab und an etwas leiser zu drehen, da er wie bei Messecup Leipzig auch hier in seinem Moderationstunnel gewesen war. Er fieberte bei jedem Lauf, bei jedem Finallauf so sehr mit, dass ab und an die Boxen der Audioanlage etwas leiser gedreht werden mussten, da seine Stimme je nach Aufregungs-Grad dann lauter wurde.

Abschieds Pizza

Über den Tag hinaus hörte man stetig, dass abends viele einen Tisch in dem am Tennisplatz ansässigen Pizzarestaurant gebucht hatten. So war es dann auch in den abendlichen Stunden im Fahrerlager plötzlich leer, während es in der Pizzeria plötzlich voll war und viele die gemütliche Runde beim Pizzaessen nutzten um die Saison in angenehmen Gesprächsrunden noch einmal zu resümieren. Im Anschluss an das Pizzaessen gab es dann noch ein kleines Sit-in im Fahrerlager.
Die frühe Dunkelheit im Oktober machte aber einigen Fahrern im Fahrerlager zu schaffen und wenn man im Hochsommer auch um 21 Uhr oder 22 Uhr noch mit Schrauberarbeiten beschäftigt war, fühlte man sich hier um 20 Uhr schon so als wäre es spät in der Nacht.

Jugend ist Zukunft

Auch im letzten Rennen blieb der Hessencup seinem Motto „Die Jugend im RC Sport“ treu. 20 Starter waren in den Jugendläufen vorhanden, und das sucht seinesgleichen. Man kann nicht genau beschreiben wie es entstanden ist, es ist zu stetigen und sehr angenehm Tradition geworden, dass am Samstag der Jugendlauf im Hessencup gut besucht ist. Interessant ist, dass es sich dabei viele Jugendliche nicht nehmen lassen, auch im Verlauf des Rennens ganz normal am Hessencup Rennen teilzunehmen. So ist in Teilen gewährleistet, dass es Jugendliche in dieser Nische gibt und dass somit Jugendlicher Nachwuchs gefördert wird.

Eigener Verlauf

5 Minuten vor der geplanten Zeit rolle ich zu Hause vom Hof, faszinieren. Der Verkehr auf den Autobahnen ist fließend und ich komme gut durch und obwohl ich etwas verwundert bin schaffe ich es beim letzten OR8 Rennen pünktlich um 7 Uhr am Platz zu stehen. Es ist noch dunkel aber das Pavillon und alles lässt sich gut aufbauen.

Vor dem ersten Trainingslauf habe ich mein Setup noch einmal angepasst, verzichte darauf die Dämpfer Öle zu wechseln und versuche erstmal eine Runde auf der Strecke in Dannstadt zu drehen. Schon hier stelle ich fest, dass meine Hinterachse ein Fahrgefühl vermittelt als wäre temporär nur unter den Hinterreifen Eis.
Zwischen den Trainingsläufe schaffe ich es meine Dämpfer komplett auf mein vorjahres Setup anzupassen und verzweifle immer noch daran, dass die Trainingsläufe sich alle fahren lassen als hätte ich hinten gar keinen Grip. Ich überprüfe die verwendeten Reifen, überprüfe die Dämpfer und überprüfe mein Setup, aber nichts bringt irgendetwas.

Der erste Vorlauf steht an und ich komme zwar ohne Defekt, ohne Motorabsteller und recht zügig durch, aber da die Hinterachse sich immer noch fährt wie auf Eis, schaffe ich es nicht über die sieben Runden zu kommen.
Beim zweiten Vorlauf passiert mir ein kleiner Fauxpas. Obwohl ich es sonst immer beim Akkuwechsel direkt prüfe, habe ich es hier nicht geprüft und werde gleich bestraft, ich habe den Akku verpolt. Das merke ich aber erst am Aufwärm Tisch als ich die Fernbedienung einschalten will. Irgendwann steht Sascha Fiedler neben mir und fragt ob er mir helfen kann, währenddessen hatte ich schon eine Fernbedienung und den Schalter überprüft. Erst meine dritte Prüfung war dann die Stecker Verbindung zwischen Akku und Schalter. Durch dieses Missgeschick, verliere ich die Aufwärmzeit, konnte dann aber noch beim zweiten Vorlauf meine sieben Runden fahren. Trotz der verschiedenen Setup Anpassung war auch hier die Hinterachse total schwimmend.
Die nächtlichen Tipps lassen mich alles auf eine Karte setzen. Nach der Frühschicht und dem anpassen aller Differentiale, fuhr sich der Buggy recht angenehm, da die Strecke im Allgemeinen sehr rutschig ist am Sonntagmorgen. Natürlich konnte ich hier nicht die Bestzeit und die meisten Runden rausfahren, hat aber keinen Defekt und keinen Motorabsteller. Angenehm ist, dass bei der Serpent SRX8 wirklich die Differentiale leicht zu bearbeiten sind.

Der Finallauf steht an und ich hoffe, dass meine Setup Einstellungen aus der Frühschicht nun aus der trockenen Strecke greifen. Ralf Schiestel hilft mir als Boxencrew und stellt mich auf meinen dritten Startplatz. Ich habe Glück und verliere hier im Starttumult nur einen Platz, denn irgendein Buggy aus dem hinteren Fahrerfeld huscht an mir vorbei.
Die ersten 1 bis 2 Runden gehen dahin, ich versuche so wenig Fehler wie möglich zu machen, die Setup Einstellungen der Differentiale greifen nun und der Buggy fährt sich so wie im letzten Jahr, nämlich verlässlich. Ich schaffe es und liege kaum auf dem Dach, komme gut durch. Beim Tankstopp passiert mir noch ein kleiner Fehler indem ich zu schnell in die Boxengasse fahre und dann einmal auf dem Dach parken, bis mich mein Helfer umgedreht hat vergehen einige Sekunden. Zu der führenden Gruppe kann ich nicht mehr aufschließen, ich weiß gar nicht wie viel Abstand dazwischen ist ob es eine ganze Runde ist oder nur eine halbe Runde.
Florian zählt die Minuten runter und seine Beschreibungen des Rennens wird immer spannender und ich freue mich, dass ich ohne größere Fehler spätestens im letzten Drittel des Rennens gut in den Fluss komme und es schaffe Kopf-an-Kopf Fights doch recht gut durchzustehen. Begeistern stelle ich fest, dass ich mit meinem Motor wirklich noch Reserven nach oben habe. So kann ich auf der Geraden zu einem anderen Buggy auf schließe, indem ich Vollgas gebe und in der Kurve frühzeitig Bremse, so dass ich nicht Kippe.
Leider habe ich es nicht mehr geschafft auf den dritten Platz aufzuschließen und diesen einzunehmen, so geht bei meinem letzten Rennen im OR8 Bereich der Aufstieg um einen Platz an mir vorbei.

Rückblickend bin ich aber zufrieden, denn ich konnte jetzt endlich sehen dass meine Setup Einstellung einfach falsch waren am Samstag und die verschiedenen Tipps der verschiedenen erfahrenen Fahrer richtig. Zufrieden räume ich meine Sachen in das Pavillon, dass Pavillon räume ich langsam auf und bereite mich darauf vor anderen in der Box und bei ihren Finalläufen zu helfen.
Letztendlich sollte auch noch der Besucher von Samstag vorbeikommen und wir können seinen Force Motor grob einstellen und ihm zeigen, dass RC Verbrenner Buggy fahren mehr ist als seinem Buggy mit dem Startglüher hinterherzulaufen.
Schade, dass dieses das vorerst letzte Rennen auf der Rennstrecke des MAC Darmstadt e.V. für den Hessencup war.

Support

Ich freue mich, dass Philipp Schwabe sein Rennen in Dannstadt positiv bestreitet. Er ist in den letzten Monaten gerade auf Serpent umgestiegen und hatte sich von mir noch informative Tipps geben lassen. Er hatte eine gebrauchten SRX8 Buggy gekauft und fuhr nun sein erstes Rennen mit diesem.
Zwischen den Trainings und Vorläufen hat er Probleme mit seinem mittleren Differential, wobei das Sonnenrad blank gerieben war. Ein Effekt den ich bei meiner SRX8 Cobra nach 2 ½ Jahren nicht hatte.
Hier noch einmal ein „Danke“ an Jean Knüppe und Jirka Hassler von 2-Speed für die Unterstützung. Ich würde mich freuen, wenn wir auch im Jahre 2020 den Serpents Support in der OR8 Klasse im Hessencup aufrechterhalten könnten.

Facebook

Ich hatte am Montag von einer “Renngemeinschaft” einen Facebook Artikel gesehen, in dem Sie es beschrieben, wie es ist als “Neuling” auf einen Cup zu fahren und als Rennanfänger ein einem RC Rennen allg. teil zu nehmen. Leider gehen solche positiven Berichte in der Schnellebigkeit des Internets und insbesondere von Facebook (zu) schnell unter.
Schade, war es doch wieder einmal ein gutes Beispiel dafür, dass man auch als unerfahrener Fahrer ohne übermäßig viele Hürden an einem RC Cup Rennen teilnehmen kann.

Steigerung deutlich zu sehen

Anastasia Förg hat einen wahnsinnigen Leistungssprung in der Saison 2018 auf 2019 hingelegt. Das darf und sollte man neidlos und mit Anerkennung einmal deutlich schreiben. Aber auch Christopher Förg, Tom Zschiedrich und Ivo Bulian sind deutlich besser geworden. Wenn gutes Fahren, Talent und sportlich faires Verhalten im Rennverlauf auffällig sind, dann ist der Lernerfolg deutlich zu sehen.
Grade für die jugendlichen Fahrer ist es schwer, Enttäuschungen beim technischen Ausfall zu verdauen und in den RC Rennen den Unterschied zwischen unfairem und fairem Fahren zu erlernen. Ab wann ist ein Zweikampf unfair und wie verhält man sich fair gegenüber dem anderen Mitfahrer, ohne den Sieg des jeweiligen Laufes komplett aus den Augen zu verlieren?
Schön, dass es Jugend in diesem Nischensport gibt.

Rent a car

An diesem Rennen hatte Anke Müller einen ganz besonderen Gast, ihren eigenen Vater. Bertram Kessler ist in der RC Szene kein Unbekannter und dass er sich in den Offroad Bereich einmal als Fahrer begibt war nett anzusehen. Er zeigte auch, dass er im Offroad Bereich nicht unerfahren ist und mit seinem Grundwissen am RC Fahren auch hier im Fahrerfeld bestehen konnte. Schön wäre es wenn die Wünsche von Simone Wende doch in die Tat umzusetzen werden, dass Bertram Kessler bei einem Rennen im Hessencup immer anwesend wäre, allein um von seiner Erfahrung den anderen Teilnehmern etwas abzugeben.

Helfer und Spaß dabei

Andreas Pütz und ich erklären den Besuchern gerade was er in seinem Force Motor verändern kann, da mit dieser stabiler und verlässlicher läuft, als mir in den Kopf schießt, dass ich jetzt bald Sascha Fiedler seinen Finallauf starten wird. Ich erkläre es kurz und gehe zügigen Schrittes zum Aufwärmen Tisch.
Anke Müller und ich stehen nebeneinander in der Boxengasse und schauen in der Aufwärmrunde Sascha Fiedler zu. Ich frage Anke ob sie den Buggy einsetzen will oder ich und bekomme einen fragenden Blick zurück. „Okay“ sage ich „…dann machen wir Schnick-Schnack-Schnuck und entscheiden dann wer den Buggy einsetzt!?“. Da ich gewinne setze ich den Buggy ein aber es ist so lustig mit Anke Schnick-Schnack-Schnuck in der Boxengasse zu spielen, dass wir lachen müssen. Diesen Spaß sieht auch Florian und stellt verwundert fest, dass man auch als Boxengassen Helfer sehr viel Spaß haben kann.
Der Start von Sascha verläuft ohne Probleme und mit der Zeit hat man hier auch die nötige Gelassenheit und Routine. Der spätere Tankstopp läuft ebenfalls erfolgreich ab.
Damit Wäre auch der Beweis erbracht, dass man auch in der Boxengasse als Helfer neben der Spannung auch seinen Spaß haben kann.
Es scheint aber auch wie eine Sucht zu sein, denn obwohl Priska und Sascha Förg nur zu Besuch da sind, steht Priska irgendwann voller Begeisterung und mitfiebernd in der Box als Helfer.

Wehmut

Ja so auch wie im letzten Jahr, ist das letzte Rennen der OR8 Klasse im Hessencup immer auch mit etwas Wehmut versehen. Man weiß, dass man einige Fahrer erst im nächsten Frühjahr wieder sehen wird, andere werden für immer verschollen sein im nächsten Frühjahr und wieder andere neue Gesichter werden hinzukommen.
Nicht alle Fahrer nehmen den Anreiseweg auf sich um an der Hessencup Abschlussfeier teilzunehmen, aber irgendwie ist es doch eine große Familie und man freut sich immer die verschiedenen Fahrer wiederzusehen.
Für mich persönlich wird es jetzt wieder in die Elo Klasse geben um im Winter weiter meine Fingerfertigkeit zu trainieren. Natürlich hoffe ich möglichst viele der bekannten Gesichter und des Fahrerlagers im nächsten April bei den ersten OR8 Rennen wiederzusehen.
Ein wenig traurig räumen deswegen alle Fahrer ihr Material in ihre KFZ ein und die Verabschiedung Runden sind an diesem Wochenende doch etwas ausgiebiger, da man nicht weiß wo man den Fahrer dann noch einmal wiedersehen wird.

Der Verein

MAC Dannstadter e.V. ist ein Verein, der mit deutlich sichtbarem Einsatze im Jahr 2017 die Hälfte der Strecke erneuert hat. Die Lokation ist mit den Tennisplätzen, der eigenen Tennis Restaurant und den Sanitären Einrichtungen der Tennishalle einmalig. Der Boxengasse und den dort vorhandenen Schraubertischen sieht man an, dass der Verein im „normalen Alltag“ ein 100% Elektro Verein ist.

Danke

Die Streckenvorbereitung, die Streckenanpassungen, die liebe in die Feinheiten der Strecke, die Vororganisation eines solchen Renn-Events, die Koordination der verschiedenen Helfer und Mitwirklenden.
Helfende Hände der Vereinsmitglieder, Zeitnehmer, Rennleiter, Helfer im Hintergrund und auch Fahrer…
„Danke“, denn ohne Euch wäre ein solches Event nicht möglich.

Links

Homepage des Vereins:
Homepage
Facebook Gruppe

Mika News Rennbericht

Facebook Rennbereichte:
Rennbericht Uwe Heger
Rennbericht Markus Reitz
Rennbericht Tom Zschiedrich
Rennbericht JustRC
Rennbericht Vanessa Wende
Rennbericht MSC Ober-Mörlen
Rennbericht Anke Müller
Rennbericht Markus Specko
Rennbericht Bertram Kessler
Bericht RC-Car-Rennsport.de
Foto Bericht Photography by JK
Rennbericht HaPe Wick

Platzierung

Juniorfinale
Platz 1 — Tom Zschioedrich
Platz 2 — Tim de Jong
Platz 3 — Timo Bieh

ORE8 Expert
Platz 1 — Mavximilian Cantarero
Platz 2 — Alexander Braches
Platz 3 — Lennart Wissel

OR8 Hobby
Platz 1 — Vladislav Schiopu
Platz 2 — Eric Spengler
Platz 3 — Stefan Leichner

Interesse

Beteilige dich an der Unterhaltung

2 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.