Ready to race, lets go!

Es ist kurz nach 7 Uhr in der Früh. Im Fahrerlager das in Ober-Mörlen quasi rund um die Stecke angelegt ist, ist es noch ruhig. Die Strecke ist trocken und es fällt ein sehr feiner und leichter Nieselregen vom Himmel, der aber direkt auf dem Lehm der Strecke aufgrund des warmen Frühsommerwindes trocknet. Es kehrt langsam Leben ins Fahrerlager ein und man kann einzelne Fahrer erkennen, die bereits Ihre Buggys vorbereiten, gleich wird es los gehen.

Kein spannender Kopf an Kopf Fight, keine vor Anspannung aufgeladene Rennsituation, kein tragischer Defekt oder Crash und kein überragender Sieg säumte dieses RC-Rennwochenende. Leider hatte das Wetter dieses Mal die Oberhand und das Renn-Wochenende „aufgeweicht“ und undurchführbar gemacht. Trotzdem oder grade deswegen ein Rennbericht.
🌧️🌦️🥹🌦️🌧️

Einleitung

Zur Übersicht ist der Rennbericht in Abschnitte unterteilt, diese können direkt angeklickt werden.
Ja, es ist ein Rennbericht ohne „Renn Aktivität“, weil diese RC-Rennveranstaltung wegen Regen am Sonntagmorgen „abgebrochen“ wurde.
Trotzdem ein Rennbericht, vielleicht “lesenswert”, vielleicht auch nicht, schau ob Dir der eine oder andere Abschnitt gefällt. Denn „Beside the Race“ heißt ja, „neben dem Rennen“!

Inhalt

Schraubst Du noch, oder Fährst Du schon!

An einem der Vereinstage des RCR Peterberg e.V. – meinem Heimatverein – sitze ich relativ lange an meinem Tisch und schraube. Während am 13 Uhr die Verbrenner deutlich hörbar in wenige Metern Abstand von mir Ihre Runden drehen, sieht es bei mir wüst aus. Motoren Verpackungen, ein Buggy ohne Motor und Reso und alles etwas chaotisch auf meinem Schraubertisch. Chaotisch, aber nur für das ungeübte Auge.

Ich für mich hatte mir simpel an dem Vereinstag vorgenommen, meinen „Ersatzmotor“ – den ich immer abfällig “Regenmotor“ nenne – einzustellen und einzufahren. Das benötigt ein wenig Zeit, ein wenig Grundkenntnis von High- an Lowspeed Nadel und eben, Geduld.
Für die, die jetzt aufhorchen und sich sagen, “Mensch, diesen Nitromotor einstellen, da habe ich doch immer Probleme mit!”, hier habe ich einen Blog Artikel, der sich ausschließlich mit den Nitromethanmotoren beschäftigt (Link). 😏👌

Motor einmal mit etwas Öl auf der Starterbox gedreht, dann mit dem Motorvorwärm Prozedur auf Grundtemperatur gebracht. Nachdem die erste Grundeinstellung gefunden war, ging es dann auf die Strecke. Eine simple Einstellung auf der Starterbox kommt zwar nahe an die Streckeneinstellung heran, aber die Justierung des Vergasers sollte dann schon im regulären Betrieb auf der Strecke sein. So dann auch geschehen, noch einmal angepasst, noch einmal die Glühkerze getauscht. Der nächste halbe Tank beschäftigte sich dann wirklich mit der Feinjustierung.

Danach einen kompletten Tank im hohen Level gefahren, erneute Temperatur-Kontrolle, passt. Fertig, nach 1 ½ Stunden und viel Schrauber-Zeit ist der Motor eingestellt. 🙂

Während die anderen um Ihre Bestzeit kämpfen oder Kopf an Kopf Fight ausfahren, sieht man mich immer nur nach Temperatur-Messung fragen. Eine komische Situation, aber für mich persönlich sehr beruhigend, weiß ich doch jetzt, dass mein Ersatzmotor in Ordnung ist.

Warum

Eigentlich wollte ich die letzten Sekunden meines Finallaufes in Bischofsheim als Einleitung verwenden, aber auch nach einem solchen Wochenende darf man die Frage stellen:

Warum tut man das?
🤔

Ich mache mir da Nichts vor und bin Realist, denn ich bin Ende 40zig und habe spät mit dem RC-Offroad Hobby und noch etwas später mit dem RC Competition Sport angefangen. Finalteilnahme und die Hoffnung auf einen Platz auf dem Siegertreppchen kann ich getrost als Tagträumerrei abbuchen und belächeln.

Trotz dieser Erkenntnis und Einsicht, nehmen wir die Anreise, das Verweilen bei einem regnerischen Wochenende und die ganzen Widrigkeiten eines Offroadrennens im Outdoor Bereich auf uns.

Wenn mich ein unbeteiligter Besucher nach meiner Motivation, nach dem Grund meiner Leidensbereitschaft fragen würde, spontan könnte ich es ihm nur mit vielen Ausschweifungen verständlich machen.

Zum einen ist die Hoffnung, an dem Wochenende doch noch ein paar Runden und ein wenig Rennatmosphäre zu erleben. Auch wenn es im Verlauf der Zeitachse immer unwahrscheinlich zu sein scheint, ist die Hoffnung die stetige Konstante. Es ist eben genau diese Hoffnung die einen Richtung Himmel auf die Wolkenbilder schauen lässt, die einen erwachsenen Mann mehrfach am Tag dazu bewegt, seine Hand auf die Lehmstrecke zu legen um die Konsistenz des Lehmes und seinem „Aufweichungsgrad“ zu erspüren. Die einen unbeeindruckt von den Rahmenbedingungen in den Renn-Ablaufs-Rhythmus den Buggy vorbereite lässt.

Zu dieser Hoffnung auf einige Sekunden Renn-Spannung, kommt das „Leben neben der Rennstrecke“. Man kann das nur schwer, somit bestimmt nicht einfach nachvollziehbar beschreiben. Es ist dieses Gefühl der Gemeinschaft, eine Gemeinschaft in der jeder jeden kennt und alle doch aus den gleichen primären Gründen anwesend sind. Einen sportlichen Wettkampf mit Fairness zu erleben und mit zu tragen.

Feine Varianzen gibt es dort schon, der eine hat die Rangliste des Hessencups im Blick, der andere den Wanderpokal, wieder andere das Ziel nun endlich anzugreifen und in das Endfinale zu kommen, der Vater der gern seinen Nachwuchs im Jugendlauf antreten lassen will, der Nischensport Rückkehrer der seine Abstinenz vom Hobby beenden will, ein weiterer möchte gern die vom Verein neu angepasste Strecke erfahren, wieder ein anderer braucht schlicht noch ein für den DMC bewertetes Rennergebnis, um in einer Klasse auf der Deutschen Meisterschaft antreten zu können. 

Natürlich reisen auch einige nicht an, bei denen die Wettervorhersage das Zünglein an der Waage war.

Aber erklärt es, dass „Warum“?

Meiner Meinung ist es dieses indirekte Gemeinschaftsgefühl das man oft als familiäres Gefühl beschreiben kann. Dazu gehört der ein und andere Fahrerlager Schnack, der gegenseitige Support mit Material oder Werkzeug und der Austausch von Informationen, Erfahrungen und Tipps. Die gegenseitige Vernetzung in dieser Gemeinschaft schafft den notwendigen Grad an Leidensfähigkeit, der einen auch an einem solchen Wochenende vor Ort verweilen lässt und jeden Hoffnungs-Grashalm zum Mamut Baum anwachsen lässt.

Streckenverlauf

MSC Ober-Mörlen e.V. hat eine sehr gute und ausgewogene Strecke. In diesem Jahr 2024 konnte man bereits in den Bildern des Frühjahrs Aufbaus der Strecke erkennen, da stehen erneut Änderungen an. Die Strecke ist für den neuen Fahrer zu beherrschen und hat trotzdem die Fähigkeit, bei den Spitzenfahrern aufgrund einiger Hindernisse eben „Unterschiede“ zu setzen. Grundsätzlich ist der Belag Lehm, in vereinzelten Teilabschnitten wird auf anderen Untergrund ausgewichen, aber überwiegend ist es Lehm.

 Beginnen wir mit der Start- / Ziel Geraden, diese ist extrem lang. An Ihrem Ende haben wir eine 80° Linkskurve, die breit gehalten ist. Ca. 2 ½ – 3 m nach der Kurve kommt eine doppelte Bodenwelle, die die „Abfahrt“ oder „Down Gerade“ einleitet. Beim ersten Doppel ist die Absprungwelle und 2te Welle ca. 2 m auseinander liegend. Es folgen zwei weitere Doppel auf der Abfahrt“, wobei diese jeweils ca. 6 – 10 m auseinanderliegen und der jeweilige Doppel Welle dichter zusammenrücken. Es folgt eine breite 110° Linkskurve die am Ende in die Zeitschleife übergeht.

 Hier ist dann auch die Boxeneinfahrt rechtsweisend und eine leicht geschwungene kurze Gerade, die in eine kaum spürbare / lang gezogene Linkskurve übergeht, wobei die se Linkskurve auf Ihrer linken Seite erhöht ist. Das Ende wird mit einem „Auffahrts“-Bodenwelle eingeleitet und der rechts angelehnten Boxenausfahrt die mit Rot / Weiß Curbs abgegrenzt ist. Ca. 3 m Gerade und eine 180° Kehre über Links, die schmal ist und ab der Hälfte gepflastert. Das Ende der Kehre wird durch eine leichte Welle eingeleitet.

Es folgt eine kurze Gerade (2-3 m) die in eine lang gezogene Rechtskurve übergeht, die eine Abfahrtswelle im Scheitelpunkt hat. Dann eine Gerade die eine Doppel-Sprung-Kombination aufweist und in eine 110° Rechtskurve endet.

 Nach dieser Rechtskurve wird eine „Auffahrt“, parallel zur „Down Gerade“ gefahren. Sie ist etwas kürzer als die „Down Gerade“ und endet in einer 15° Rechtskurve die direkt eine kleine 2er Sprungkombination einleitet, auf der Homepage „Doppelsprung“ genannt. Nach diesem „Zweier“ erfolgt eine kurze S- Schikane, die dann eine ca. 210° Rechtskurve einleitet.

 Nach dieser erfolgt das Herzstück der Strecke, der „Tabel mit Sprungkombination“, die am Ende eine 90° Linkskurve integriert hat. Man kann den Tabel komplett fahren, aber je nach „fahrerischem Können“ wird dieser in Teilen gesprungen. Der komplette Sprung in die Abfahrt vom Tabel war 2023 untersagt.

 Nach der Abfahrt vom Tabel kommt direkt eine 90° Linkskurve, erneut eine kurze Gerade. Es folgt eine 50° Linkskurve und die Einfahrt ins Waschbrett, das zweite Herzstück der Strecke. Die 4 Wellen in unterschiedlicher Höhe verleiten zum Springen, aber nur wenige haben hier den richtigen Rhythmus im Finger. Denn direkt nach dem Waschbrett erfolgt eine 80° Rechtskurve die betoniert und eng gehalten ist, zusätzlich ist das Waschbrett auf beiden Zeiten mit Banden versehen, was ein „Schneiden“ der anschließenden Kurve unmöglich macht.

 Nach der 80° Rechtskurve erfolgt eine kurze Gerade und eine 90° Rechtskurve, dann eine in einer sehr kurzen Geraden eine Boden-„Kuhle“ hat. Diese geht in eine 180° Linkskehre über, die nach Außen deutlich schräg abfallend ist. Im Anschluss erfolgt eine sehr kurze Gerade aus dieser hervorgehend kommt die Auffahrt zum Ecktabel in den 2 unterschiedlich starke Wellen integriert sind, dann ein eng gehaltener Ecktabel und eine Abfahrt auf die lange Start- / Ziel Gerade.

Die Bilder zeigen die Strecke von rechts nach links schwenkend im Zustand von 2024. Hier der Streckenverlauf von 2023 zum Vergleich (Link).

Der Einkauf

Nach der Ansage zum Samstagmittag, dass man am heutigen Tag keine Bestandteile des Rennwochenendes in Angriff nehmen würde, kam eine Art „Urlaubs“-Stimmung auf. Man hatte Nichts zu schrauben, da die meisten im Vorfeld des Rennens bereits „Technischen Dienst“ (TD) an Ihren Fahrzeugen geleistet hatten.

Somit war nichts weiter zu tun, als sich eben den Abdichtungsmaßnahmen der Pavillons hin zu geben, das Catering bzw. den Versorgungs-Bereich des MSC Ober-Mörlen e.V. zu besuchen oder eben, Fahrerlager “Schnack“ zu pflegen.

OK, da ich aus dem Jahr 2021 noch wusste, wo einige Geschäfte in Nieder-Mörlen angesiedelt waren, dachte ich mir, dann gehe ich eben kurz einkaufen. Die Kurze Fragerunde verzögerte sich etwas und dann ging es auch schon los. Da stellte sich dann auch gleich fest, dass der Feldweg nun einen „schwer gangbaren“ Zustand erreicht hatte und es schon ein wenig an Rally erinnerte, überhaupt bis zur Straße zu kommen.

Nachdem mein 1:1 Kfz richtig „eingesaut“ war, rollten wir in Nieder-Mörlen die Hauptverkehrsstraße entlang. Schnell hatten wir einen der vielen Discounter erreicht und ich arbeitete den Einkaufszettel ab, während Bernd Spielberger seine Grill Sortiment auffrischte.

Auf dem Rückweg fuhren wir dann noch das „3de Rumblin‘ ENGINE CLASSICS WETTERAU“ (Link zum YouTube Trailer) – organisiert durch den Harley-Davidson & Custom Car Club Wetterau e.V. – an, dass wir von der Hauptstraße aus gesehen hatten. Durch das schlechte Wetter hatte man uns so auf den Platz gelassen und so konnten wir einige interessante Einblicke in die „American Cars“ im Maßstab 1:1 auffangen.

Dann ging es mit den vollen Einkaufstaschen zurück zum Vereinsgelände des MSC Ober-Mörlen e.V., um bei der Anfahrt des Feldparkplatz erneut den Wagen einwandfrei „Offroad“ Look zu verpassen.

Eigener Verlauf

Anreise und Freitag

An diesem Freitag schaffe ich es, im Verhältnis früh los zu kommen. Ein wenig habe ich innerlich die Befürchtung, dass durch den Feiertag und den dadurch bei vielen vorhandenen Brückentag, der Andrang am Freitag bereits stark sein könnte.

 Kurz nach 18:30 Uhr rolle ich auf den Weg der zum Vereinsgelände führt und werde vom umbenannten großen Deutz Traktor begrüßt. Ich gehe auf das Vereinsgelände und Frage nach, wie man sich am besten nun verhalten solle. Nach einigen ersten Gesprächen ist klar, man solle nicht mit dem Fahrzeug aufs Gelände. Ich fahre zum hinteren Tor und werde mit entpacke – mit Tatkräftiger Unterstützung von Renn Familie Spielberger – mein Material an den Platz, wo mein Pavillon aufgestellt werden soll.

 Nachdem alles aufgebaut ist, mein kleines Wurf Zelt steht, gehen wir zum gemütlichen Teil über. Ich habe keine Lust jetzt noch TD – technischen Dienst – zu leisten und muss es auch nicht zwingend. Bereits in diesem frühen Stadium häufen sich die Zweifel an der Durchführbarkeit des Rennens im Fahrerlager spürbar.

 Nachdem Bernd, Paul und Felix Spielberger gegrillt hatten, saßen wir noch etwas zusammen, später ging es dann auf Fahrerlager Tour. Am Abend wurde auch noch Anke Müller zum Geburtstag gratuliert und man schlenderte so von einem zum anderen Pavillon.

Erst als es dann später in der Nacht war, im Grund keine beleuchteten Pavillons mehr vorhanden waren, machte ich mich auf den Weg zurück zu meinem Schrauberplatz. Ich schlenderte auf den Bereich zu, wo mein Pavillon stand und ich auch mein Wurf Zelt positioniert hatte.

Mit etwas Verwunderung und amüsiert traf ich dann dort noch zwei aus meinem Heimatverein RCR Peterberg e.V. an, die diese Nacht noch zum Tage machten. Dennis und Julian waren gut am Feiern und ließen nichts aus. 🎉😜🎊🤪

So bemühten wir uns erst gemeinsam Julian in seinem Pavillon ins Nachtlager zu „überführen“. Im Anschluss ging ich noch mit Dennis zu seinem Zelt auf der anderen Seite des Fahrerlagers, der nun verwundert feststellte, dass das schwere Strom-Aggregat des Vereins auch nachts in Betrieb war.

Kurz bevor ich den Kopf dann auf mein Kissen drückte, schaute ich noch einmal in die Wetter App, vielleicht hatten wir doch Glück und der Regen würde vorbeiziehen. 🤔😌😴

Samstag

Am Morgen wehte ein warmer Frühsommerwind, es herrschte eine sommerliche Morgenröte und es setzte ein leichter Nieselregen ein. Der verdunstete aber sobald er auf den Lehm traf und so begann ich meinen ersten Trainingslauf vorzubereiten.

Reifen gekauft und Startnummer ausgeschnitten, dann ging es zurück und der erste Kaffee wurde getrunken. Kurz bevor ich mit dem Vorwärmen des Motors beginnen wollte, wechselte der Nieselregen zum etwas stärken Platzregen. Reflexartig wurde das Wolkenbild am Himmel abgesucht, der Wind beobachtet, aber das war ein wohl länger andauernder Regen. Während Sascha Fiedler und Jens Förster im Pavillon hinter uns Ihr Material vor dem Regen schützen, erfolgte die erste Durchsage, der Start des ersten Trainingslaufes wurde auf 10 Uhr verschoben.

OK, bis 10 Uhr regnete es weiter und weitere Informationen sollten dann um 12 Uhr erfolgen. Es kam zwar zwischen 10 – 11 Uhr die Sonne heraus, aber pünktlich 20 Minuten vor 12 Uhr erfolgte ein erneuter und wieder stärkerer Regenschauer. Es hatten sich bereits Pfützen auf der Lehmstrecke gebildet und der Verein versuchte Teile der Lehmstrecke mit Folienabdeckungen zu schützen.

Um 12 Uhr hieß es dann, da auf dem Regen Rader deutliche Regenschauer angekündigt waren, dass man erst am Sonntag mit den eigentlichen Rennaktivitäten beginnen würde. Nun erfolgten im Laufe des Tages 2-3 Stunden Bewölktes warmes und teils sonniges Wetter, das durch anhaltende und mittelstarke Regengüsse unterbrochen war.

Die Jugendlichen führen mit Anke Müller in ein „Indoor Spielplatz“, ich und Bernd führen zum Einkaufen und gegen 16:30 Uhr erfolgte dann auch wirklich der letzte Regen. Es war klar, über die Nacht musste die Strecke abtrocknen, sonst wäre an ein Rennen nicht zu denken.

Nun glich das Fahrerlager eher einem Campingplatz, da viele die rennfreie Zeit nutzen um gemütlich und ausgelassen zu Grillen. Dieses wurde meistens mit gemütlichem bis familiärem „Beisammen Sitzen“ umrandet.

Nach viel Fahrerlagerschnack, dem Running Gag das ich mehrfach das Dixi besuchte, einer ausschweifenden Diskussion wie man mit welchen Hilfsmitteln einen Abort auf einer RC-Modellbau Rennstrecke realisieren könne und dem gemeinsamen Beisammen sein, ging es dieses Mal etwas früher ins Bett.

Sonntag

Um 01:30 Uhr werde ich in meinem Schlafsack wach, es prasselt an mein Zeltdach. Durch den kleinen Lüftungsschlitz schaue ich nach draußen und sehe eine dunkle Wand aus niederprasselnden Regentropfen.

OK, die Wahrscheinlichkeit das ein RC-Rennen stattfindet tendierte ab diesem Augenblick gegen 10 und weniger Prozent. Als ich dann um 4 Uhr erneut durch einen noch stärkeren Regenfall geweckt wurde, war es klar, heute würde hier kein Pneu den Boden berühren und auf der Lehmstrecke seine Runden drehen.

Kurz nach dem Aufstehen und dem ersten Kaffee gab der Rennleiter Marcus Krause dann das Ergebnis der Besprechung mit den Sportkommissaren bekannt, es würde kein Rennen stattfinden und Ihm sowie dem Verein täte es unsagbar leid. Als Leser mag man es vielleicht nicht verstehen, aber das anwesende Fahrerlager hatte für die Entscheidung sehr wohl Verständnis.

Die Laufwege im Fahrerlager hatten sich auf dem aufgeweichten Boden bereits zu teils matschigen Trampelpfaden entwickelt, der unter dem Vereins Gelände liegende Feldweg war zu einer Schlammpiste geworden. Der Lehm der Rennstrecke war butterweich und tief durchnässt. Zum einen wäre die Gefährdung der Helferposten nicht verantwortbar gewesen, zum anderen hätte jeder einzelne Buggy unter den feuchtnassen und dann auch schlammigen Bedingungen gelitten.

 Es dauerte nun einige Zeit, bis sich das noch anwesende Fahrerlager auflöste, da die Autos der Teilnehmer in diesem Zustand der Zufahrtswege das Vereinsgelände gar nicht mehr erreichen konnten. So trugen nun die einzelnen Fahrer Ihr Material in Richtung der parkenden 1:1 Fahrzeugen. Sämtliche Wohnwagen, Wohnmobile und Transporter die auf dem Vereinsgelände waren, wurden durch den Traktor vom Gelände geschleppt – hier noch einmal ein fettes Danke an den Verein und die unterstützenden Mitglieder.

 Um 10:30 Uhr schraube ich auf der Zufahrtsstraße zum Vereins Gelände meine Abschlepp-Öse ab und startete mit meinen verschlammten realen 1:1 Wagen in Richtung Rhein-Sieg Kreis.

Fazit

Natürlich kann man im Grunde aus dem Wochenende kein allzu positives Fazit ziehen, denn es kam nicht zu der Aktivität, auf die alle gehofft hatten, dem Rennbetrieb. 😢

Aber es war trotz dieser Tatsache für mich in Ordnung, da es ein gemütliches und schönes Wochenende war. In einigen Jahren wird man auch zu diesem Wochenende sagen, weißt Du noch, dass verregnete Wochenende in Ober-Mörlen, wo Nichts mehr ging? So wie wir uns in einigen Gesprächen an das Schnee-Wochenende in Fulda im Mai 2021 (Link) zurückerinnerten. Aber es gehört eben in einem Outdoor Sport dazu, dass einem die Natur und die Wetterlage einen Strich durch geplante Aktionen / Verlauf macht.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zu Letzt, auch wenn andere Teile Deutschland Katastrophenschutz Alarm auslösten, ging es uns in Ober-Mörlen den Umständen entsprechend gut.

LRP hats erwischt

Das Firmengelände der Firma „Lautenbach Racing Products GmbH“ hatte an dem Wochenende nicht so viel Glück, es lag in einer geographischen Lage in dem Bereich in Deutschland, der von Überschwemmungen betroffen war.
In der Racing Community ist die Firma eher unter dem Namen „LRP“ oder „LRP Racing“ bekannt und außerhalb der Racing Community bzw. in der Gesellschaft wohl eher unbekannt. LRP hat schon viele Krisen überlebt und wird von Jürgen Lautenbach geleitet, der auf RC-Rennen durch seinen Support und den schwäbischen Dialekt auffällt. Hier ( Link) konnte man dann in vereinzelten Berichtsabschnitten lesen, was eine Überschwemmung bedeutet.
Ich drück die Daumen das der Schaden eingrenzbar ist und LRP bald wieder in der gewohnten Verlässlichkeit als Supporter für einen der besten Sportarten und Hobbys in vollem Umfang zur Verfügung steht.

Bester Freund

Die Wetter App wurde an diesem Rennwochenende zum geliebten und gehassten Freund des Fahrerlagers.
Jeder schaute ab der Ankunft – und an den Tagen davor – abwechselnd auf seine bevorzugte Wetter App und dann auf das Regen Radar. Es war so, wie ich bereits bei den letzten Rennwochenenden in den Berichten immer mal am Rande berichtet hatte. Jeder will wissen, wann und wie stark ein Regen kommt. Natürlich weiß ja irgendwo jeder, dass alle Apps auf die gleichen Wetterdaten des DWD.de zurückgreifen, aber jeweils ein wenig anders interpretieren. Auch weiß jeder, dass ein Regen Radar nicht immer 100% Regen anzeigt, sondern lediglich eine Regenwahrscheinlichkeit.
Das alles macht aber Nichts, denn jeder der vor Ort war, hatte sich mehr oder weniger mit seiner „mit Vorliebe“ genutzten Wetter App bewaffnet und schaute mit zunehmender Befürchtung, Zweifel und sinkender Hoffnung auf die bim dort mitgeteilten Daten.

Interesse

Die Leser die ein wenig mit gelesen haben und Interesse nach mehr verspürt haben und sich fragen:
„Könnte ich da nicht auch teilnehmen?“

Ja DU kannst!
👍😃👍

RC Rennen, dass kannst Du ganz einfach auch!

Eine Rennteilnahme ist so einfach, alles was Dich ggf. an der Teilnahme hindert sind Vorurteile, falsche Ängste und das bisschen fehlender Mut einmal etwas Neues zu probieren! Es ist viel leichter als man selber denkt, einmal Blut geleckt und man ist dem Rennzirkus verfallen.
Wer auch nur den Hauch eines Interesses verspürt, sollte einmal diesen Blogeintrag lesen, denn die eigene Teilnahme ist viel leichter als gedacht….

Schau Dir dazu diesen Blog an:
👉  „Rennteilnahme ist einfach!“  👈

Der Verein

Der MSC Ober-Mörlen e.V. hat einen ganz eigenen Charakter als die anderen Vereine, im positiven Sinne. Auch hier haben wir wieder ausschließlich die Offroad Strecke und auch wieder eine etwas anderes Vereinsleben. Es gibt passive und aktive Mitglieder aber allgemein doch ein starkes Gruppengefühl. Natürlich sucht der „Verpflegungsbereich“ mit Beamerleinwand, Kicker und den zwei „Containern“ schon seines gleichen…
Der Burger bei der Mittagsverpflegung war wieder einmal eine erstklassige Idee!
Stromagregat, Kompressor rattern im Hintergrund und alles im allem kann man sich auch bei den Gastfahrertagen im MSC Ober-Mörlen richtig wohl fühlen.
Bei Rennveranstaltungen hat Ober-Mörlen ein wirklich cooles Waschbecken mit Gittereinlage, optimal zum Reifen säubern.
An diesem HessenCup Wochenende konnte dich der Verein nicht in seinem eigentlichen Charackter präsentieren, als ein professioneller Verein der uns allen den RC-Rennsport optimal ermöglicht. Leider hatte hier des Wetter den geplanten Verlauf des Wochenendes zu Nichte gemacht.

Danke

Gerade an diesem Wochenende,

…möchte ich mich bei den vielen helfenden Hände in 2ter und 3ter Reihe bedanken.
So ohne Weiteres ist eine Rennwochenende nicht durchführbar. Es beginnt mit den Vorbereitungen, der Organisation im Hintergrund, der bereit gestellten Technik, den Gesprächen mit der Gemeinde und der Koordination im Verein selber. Es sind die 1001 Kleinigkeiten die im Hintergrund stattfinden und die den eigentlichen RC Rennfahrer nicht direkt interessieren.
Doch damit das so ist, bedarf es einiger helfender Hände, einigem organisatorischen Geschick und sicherlich auch Erfahrung einiger weniger. Hier steckt viel gegenseitige Hilfsbereitschaft, gegenseitiges Vertrauen aber auch Verbundenheit zum Verein und Verbundenheit zur Veranstaltung drin.
Viele Fahrer vergessen, dass ohne diese Arbeit und Tätigkeit eine solche Veranstaltung nur stark eingeschränkt oder gar nicht stattfinden würde. Dabei ist es zum Zeitpunkt der erbrachten leistung nicht klar.ob das Rennen dann letztendlich stattfindet.

Aus diesem Grund: Vielen Dank an jeden Einzelnen der, in welchem Ausmaße auch immer, im Hintergrund geholfen hat.

Links:

Hier noch einmal die Homepage des Vereins:
MSC Ober-Mörlen e.V.
RC Strecken Homepage -> Klick mich
Facebook Seite des Vereins -> Klick mich

Homepage des Hessen Cups:
http://www.hessencup.de/
Facebook Gruppe RC Hessencup -> Klick mich

Rennberichte:

Felix Spielberger -> Link
Jody Müller -> Link
Aron Waitz -> Link

Louis Metz -> Link
TD Racing -> Link
MSC Ober-Mörlen e.V. -> Link


Hinweis des Verfassers:
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4 Kommentare

  1. Auch wenn wir nicht fahren konnten… Spaß hat es trotzdem gemacht. Wie immer.
    Danke Bernd für den tillen Bericht. Ebenfalls wie immer😉

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