[29.06.-30.06.2024] 4ter Lauf HessenCup OR8 / OR8E 2024 beim RCO Kassel e.V.

Gentleman, Start your Engines!
RCO Kassel lässt bitten…
Gebt Gummi!

Der Buggy mit No. 2 schneidet sich um die 180° Kehre und beschleunigt die kurze Gegengerade heraus, dann die mit einer beeindruckenden Eleganz in die 125° Rechtskurve, eng die S-Schikane gefahren und die 180° Kehre genommen, hinter Ihm hängt sich die No. 60 an sein Heck und nun sind beide Buggys nah bei einander.
In der lang gezogenen Rechtskurve kommt der Buggy No. 60 näher, aber ist noch nicht dran. „Hier fährt jeder seine eigene Zeit, bleibt sauber!“ mahnt Florian Schimm über die Lautsprecher. Im kurzen Abstand biegen beide in die Rechtskurve ein um dann auf die 4er Sprungkombination zu zusteuern.
Wer wird diese besser meistern und diesen Vorlauf für sich entscheiden?

Die Spannung bleibt, diesen Vorlauf wird No. 2 Björn van Beest vor No. 60 Philip Rosenthal für sich entscheiden. Damit ist aber in der OR8 Hobby Klasse noch kein Blumentopf gewonnen, es ist lediglich ein Vorlauf.
Leider kommt es an dem Wochenende doch so, wie viele es tief im Inneren befürchtet hatten. Am Sonntag werden noch einige Finalläufe gestartet, aber letztlich wird die Wertung nach 3 Qualifikationsläufen für die finale Rangliste verwendet. Erneut hat ein schweres Unwetter den RC Competition Bereich „unter Wasser“ gesetzt.
🌧️😔🌧️

Einleitung

Zur Übersicht ist der Rennbericht in Abschnitte unterteilt, diese können direkt angeklickt werden.
Ein – wiedermal – langer Rennbericht, vielleicht “lesenswert”, vielleicht auch nicht, schau ob Dir der eine oder andere Abschnitt gefällt.
Informativ ist auch der Blogbeitrag Informationen im RC Modellbau, bleib „online“ und informiert ?, denn

„Rennen ist Leben, der Rest ist Warten!“

Inhalt

Kassel und ich

Irgendwie ist es komisch oder ironisch, aber normal ist es nicht. Die Rede ist von meinem Verhältnis zur Strecke in Kassel. Mein letztes Rennen in Kassel war 2020 und davor war ich 2018 da, beide Male mit der Serpent Cobra SRX8. Während ich auf den meisten anderen Strecken im Hessencup fast jährlich anzutreffen bin, war es hier doch wesentlich seltener.
Der Grund liegt einfach darin, dass Kassel seinen Renntermin meistens in der ersten Hälfte der NRW-Ferienzeit einplant und genau da liegt die Ursache für meine seltenes Erscheinen in Kassel. Leider hatten sich viele der Renntermine in den letzten Jahren mit Urlaubszeiten überlagert und eine Teilnahme war aus diesem Grund praktisch einfach nicht möglich.
Dieses Rennen verlief auch nicht wie erwartet, aber lest selbst… 🤦‍♂️

Streckenverlauf

Der Start- / Ziel geraden folgt eine lang gezogene Linkskurve, die am Ende in eine Teppich Doppel Sprungkombination über geht. Beim Auslaufen der zweiten Welle der Sprungkombination erfolgt eine enge und real rechtswinklige 90° Linkskurve, ebenfalls mit Teppich belegt.
Ca. 4 – 5 Meter Gerade und eine runde Bodenwelle, der direkt eine gepflasterte 110° Rechtskurve folgt, die dann die Auffahrt des Ecktabels einleitet. Der Ecktabel stellt eine enge 110° Linkskurve da und geht direkt in die Abfahrt über. Danach folgt eine mittellange Gerade die in eine enge und kurz geschnittene 80° Linkskurve mündet. Es folgt eine Seitengerade mit Teppich die einen kleinen Sprung in der Hälfte aufweist, danach kommt die zweite Hälfte in Lehm und eine sehr enge 180° Kehre die eine direkte Seitengegengerade einleitet.
Am Ende dieser erfolgt eine 125° Rechtskurve die eine mittellange S-Schikane einleitet und in eine 180° Kehre übergeht und in eine diagonal schräg zum Fahrerstand verlaufende Lehmgerade über geht. Es erfolgt eine erneute 180° Kehre die erst in eine Lehm Gerade übergeht und dann in eine überlang gezogene 40° Rechtskurve übergeht. Im letzten Drittel der Kurve wechselt der Belag von Lehm (Erde) auf Kunstrasen und macht am Ende in eine ca. 140° Rechtskurve übergeht und die 4-6 m Zufahrt zur Vierer-Sprungkombination. Die Vierer-Sprungkombination, die zu Beginn eng ist und am Ende etwas weiter gestellt ist. Nach der Sprungkombination kommt es zu einer mittellangen Gegengerade, einem Sprung-Welle und einer darauffolgenden Landegeraden die nach wenigen Metern in eine gepflasterte 180° Steilkurve übergeht.
Diese 180° Steilkurve an dessen Ende auch die Zeitschleife ist und die Boxengasseneinfahrt, leitet dann die Start- / Ziel Gerade ein.

Zeichen

Die Zeichen vor dem Renntermin für die Rahmenbedingungen waren schon im Vorfeld auf „interessant“ gestellt. So war zum einen am Samstagabend das Spiel der Fußball Nationalmannschaft in der Europameisterschaft 2024 und die Wettervorhersagen standen irgendwie alle auf „Regen“. 😱🌧️🌩️🌪️🌧️
OK, für das Fußballspiel wurde vom Verein bereits organisatorische Maßnahmen im Vorfeld auf Facebook bekannt gegeben, es sollte einen „gemeinsames Anschauen“ möglich sein.
Bzgl. der Wettervorhersagen scheiden sich wieder einmal die Geister. Während der etwas optimistischen Wetterbericht den Regen nur in den nächtlichen Zeitabschnitten vorhersagte, waren die pessimistischen Vorhersagen im Bereich der Stundenlangen sinnflutartigen Regenfällen. Nun gibt es bei Wettervorhersagen keinen Pessimismus und keinen Optimismus sondern lediglich unterschiedliche Interpretationen der Satellitenbilder des Deutschen Wetterdienstes ( DWD.de ).
Was nun wirklich bzgl. des Fußballspieles und bzgl. des Wetters geschehen sollte, war eben in Ungewissheit gehüllt.

Komisches Gefühl

Als ich meinen heißen Kaffee trinke, im Frühstücksradio den Nachrichten am Sonntagmorgen lausche, reist mich die Neugierde dann doch mit. Wie wird es in Kassel nach dem Unwetter aussehen, was wird da jetzt grade passieren. Es ist ja das erste Mal – seit Jahren – in meiner RC-Karriere – 😉 -, dass ich ein Renn Event Wochenende „frühzeitig“ abbrechen muss.
So sitze ich mit einem heißen Kaffee in der Hand und schau mir der Live Stream an. Man konnte gut erkennen, dass sich das Fahrerlager deutlich geleert hatte und somit allem Anschein knapp ½ der eigentlich gemeldeten Fahrer wohl noch vor Ort waren.
Dann startet der Finallauf, bei dem ich starten sollte und ich kann Euch sagen, das ist ein bescheidenes Gefühl. Man sitzt zu Hause vor dem PC obwohl man eigentlich „vor Ort“ beim Rennen sein sollte. Aber was brachte jedes Klagen und jedes Jammern, ohne Mittel-Differential fährt der Buggy nun einmal nicht. Nachdem ich noch einem weiteren Finallauf zusehe, hole ich mir einen neuen Tee.
Später werden die Finalläufe aufgrund eines neuen Regenschauers abgebrochen und die Wertung dann anhand der Qualifikationsläufe errechnet. 

Unerwartet aber kapital

Es ist mein erster Vorlauf, die letzte Minute bricht an. Ich merke wie der Buggy mehr und aggressiveres Gas einfordert. Nachdem dieses Verhalten deutlich spürbar wird, gehe ich im Hinterkopf die vermuteten Ursachen durch. Trockenen Differential, Antriebsklaue (Differentialausgang) läuft durch oder einer der Knochen des Antriebsstrang hat seinen Pin verloren…

Noch reagiert der Buggy auf die Gasschübe die ich Ihm gehe, aber es wird immer schwerer Ihn überhaupt noch in Bewegung zu halten. Dann siegt die Vernunft vor dem Rennfahrer-Tunnel-Blick. Ich fahre auf die Grünfläche neben der Strecke, es macht keinen Sinn mehr und hoffe so einen Defekt am Motor oder sonst wo zu vermeiden.

Nach meinem Streckenposten geht es in die Schadensanalyse am Buggy. Rund um das Mittlere Differential ist eine schwarze Maße… Teils Silikon Öl und trotzdem auch harte Rückstände.
Zuerst ist meine Vermutung, dass das Mittlere Differential undicht geworden ist und ausgelaufen ist. Aber nachdem ich es aufgeschraubt hat, zeigt sich mir ein anderes Bild. Allem Anschein war es trocken und ist in kurzer Zeit dann doch heiß gelaufen, so dass die Satelliten-Zahnräder sich inklusive der Achsenstifte versetzt in das Gehäuse gefressen haben. Das Gehäuse war äußerlich unverändert aber innerlich zerstört, die Schimmscheiben der Satelliten-Zahnräder hatte es komplett zerstört.

Da ging nichts mehr, nach nun 7 Jahren der Benutzung der erste größere und kapitale Defekt an der Serpent Cobra SRX8.

Eigener Verlauf

Vorfeld und Anreise

Wie in diesem Jahr schon fast zur traurigen Regel geworden, war auch für dieses RC Rennwochenende ein Unwetter vorhergesagt. Aber da ich nach Jahren wieder einmal die Gelegenheit hatte in Kassel meine Pneus in den Lehmboden zu rammen, hatte ich dem dieses Mal nicht so hohe Bedeutung zugewandt.

An einem Freitagnachmittag vom Rhein-Sieg-Kreis nach Kassel zu reisen, ist wie der Hürdenlauf mit dem Pkw durch mehrere Flaschenhälse. Von meinem Startpunkt kann man über A3 – B49 – A49 – A7 über die südliche Route oder über die A3 – A1 – A44 – A7 über die nördliche Route. Aber beide Strecken sind an einem Freitagnachmittag gut genutzt und so dauerte meine Anreise auch die vollen kalkulierten 3 ½ Stunden.

Als ich auf den von der Straße abfahre und über die Wiese hin zum Vereinsgelände, stehen schon einige Pkws wie ein Spalier in Parkposition. Das Vereinsgelände ist am Freitag gegen 21 Uhr bereits gut besucht.
Ich werde von Familie Spielberger begrüßt, die dieses Mal in „abgewandelter“ Form anwesend ist. Bernd Spielberger ist abwesend uns stimmt sich mit Felix via WhatsApp ab, Felix Spielberger und Moritz, Felix Kumpel sind vor Ort und Fritz Sonnenleitner (Schwiegervater) hat das Auto und den Hänger hochgefahren. Er Begrüßt mich und nachdem wir den Pavillon aufgebaut haben trinken wir erst mal einen gut durchgezogenen „Hefe-Hopfen“-Tee.
Am darauffolgenden Morgen kommt noch Sascha Fiedler und weitere Fahrer aus Fulda hinzu.

Training

Das Training beginnt und ich habe mein Setup grob nach dem Setup Blatt aus 2020 angepasst. Erst einmal wieder ein wenig „in die Routine“ der Strecke kommen bzw. den Strecken Rhythmus finden.

Erster Trainingslauf

Die Sonne scheint und der Motor ist warmgelaufen, „Strecke ist frei“ – Felix Tankt noch einmal nach und ich komme als 2ter aus der Box. In der ersten Runde komme ich im Grunde Fehlerfrei durch, den vierer nehme ich 2, 1, 1 und komme etwas nach der Welle vor der Steilkurve zu Steil runter, aber ich lande nach einem Überschlag auf allen 4 Reifen, weiter geht es.
2te Runde, der Versuch den 2er Sprung nach der Kurve in einem Sprung zu nehmen scheitert und ich lege mich in der nachfolgenden 90° Kurve nach mehreren Überschlägen ab. In der S-Schikane übersteure ich etwas. Der 4rer mache ich 2 und rollen und der Sprung vor der Steilkurve gelingt dieses Mal, es geht in die 3te Runde.
Dieses Mal gelingt der Sprung über den 2er Sprung und ich schaffe es die nachfolgende Kurve zu meistern, elegant sieht anders aus. Beim Versuch den 4er zu Springen lande ich auf dem Dach, der Helfer dreht mich um.  4te Runde und die 3te Runde in der Wertung, 2er Gelingt, halbwegs um die 90° Kurve gekommen, bei der 125° Rechtskurve vor der S-Schikane bricht er mir hinten aus, da verliere ich einige Sekunden. Im 4er springe ich zu weit und lande auf dem Dach, wieder Helfer. In der 4ten Runde laufe ich auf einen anderen Buggy auf und verfehle im 4rer die Strecke, lande hinter dem 4rer wo ich meinen Buggy nicht sehe. In der 5ten Runde komme ich nach dem 2er Sprung rechts hinter die Bande, erneut Helfer. Ich leiste mir eine kleine Rangelei mit einem anderen Buggy, den 4rer schaffe ich dieses Mal gut, dafür verhaue ich den Sprung vor der Steilkurve und lande auf dem Dach, erneut Helfer.
6te Runde, läuft gut, bis auf den 4rer, wieder auf dem Dach gelandet, 7te Runde Fehlerfrei, auch wenn schön anders ist, aber keinen gravierenden Fehler. 8te Runde, nach dem 2er Sprung lande ich auf dem Dach, was ich gar nicht merke, ich war zu diesem Zeitpunkt der einzige Buggy der noch fuhr! Beim 4rer Rolle ich die letzte Welle dafür ein richtig guter Sprung vor der Steilkurve und ab in die Box. Das waren 9 Runden in 6:41 Minuten mit einer Rundendurchschnitts (Medium-) Zeit von 43.666 Sekunden. Immerhin für das erste Training nach 3 Jahren Pause mal ein guter Start.
Hier der entsprechende Livestream (Link) auf YouTube.

Zweiter Trainingslauf

Ich passe noch einmal die gesamte Federung an und mache diese – aufgrund meiner Eintragungen im Setup Blatt – eine Stufe härter. Mal sehen ob die Strecke damit leichter oder schwerer zu handhaben ist.
Irgendwie hatte ich mich aber in der zeit um 10 Minuten vertan, was mir persönlich erst am Aufwärmtisch in den Sinn kam, als Marcus Krause der Rennleiter zum 3ten mal die Gruppe 1 Aufforderte nun zu Starten und die Strecke öffnete. Auch war mein Boxenhelfer nicht da, was dann als Stressfaktor noch hinzukam. Also ohne Helfer aus der Box, zum Glück lief der Motor gut.
Beim aus der Box Fahren konzentrier ich mich erst mal darauf, den Motor langsam auf Touren zu bringen, dann geht es rollend über den 2er, Safety first. In der 180° Kehre vor der großen Rechtskurve drehe ich mich einmal komplett, liegt halt schon viel Staub abseits der Ideallinie und wieder lande ich im 4er auf dem Dach. In meiner 1ersten gezählten Runde schaffe ich den 2er und die nachfolgende Linkskurve optimal, den 4er schaffe ich mit einem 2, 1,1 Sprung und kann den Buggy da noch retten, der Sprung vor der Zeitschleife gelingt optimal, das zeigt auch die Rundenzeit von 38.021 Sekunden.
Leider wurden danach meine Rundenzeiten nur noch schlechter. Zwar ergab die härtere Federung ein allg. besseres Fahrgefühl, aber leider reiten sich danach relativ viele Fehler in den jeweiligen runden aneinander. Jeweils in der 3ten und 4ten Runde hatte es mich in der langen Linkskurve nach der Start- / Zielgarden umgeworfen, da musste ich mir noch etwas überlegen und man merkt natürlich, wenn 8 Buggys auf der Strecke sind, da kann es hier und da auch mal eng werden. Somit dann 8 Runden in 7:32 Minuten mit einer Medium-Zeit von 44.192 Sekunden.
Hier der entsprechende Livestream (Link) auf YouTube.

Dritter Trainingslauf

Um nun die ersten Erfahrungen mit den neuen HessenCup Pflichtreifen in der Hobby Klasse zu sammeln, fahre ich den dritten trainingslauf mit diesen. Auch hatte ich das Standgas etwas heruntergenommen.
Schon in der Einführungsrunde hatte ich den 4er verpatzt, in der ersten gewerteten Runde dann die Kurve nach dem Doppel und 4er und Sprung vor der Steilkurve. In der 3ten runde dann ein Motor Aussetzer. In der 5ten Runde komme ich einmal hinten Links an der Strecke bei dem Sprung hinter der bände auf. Ohne Fehler schaffte ich in der 6trenh Runde auch eine 37,67 Rundenzeit, also war doch einiges möglich. Trotz der Fehler und des Motoraustellers dann doch 9 Runden in 7:31 Minuten mit einer Medium-Zeit von 48.663 Sekunden.
Hier der entsprechende Livestream (Link) auf YouTube.

Qualifikationsläufe

Erster Qualifikationslauf

Die Fahrerbesprechung findet bei leicht bewölktem Himmel statt, aber alle wissen, wir fahren heute 3 Qualifikations Läufe, weil es morgen ggf. wegen regen wieder einmal zu einem Abbruch kommen könnte. Zu meinem eigenen Bedauern spinnt dann auch noch mein Headset rum und ich muss auf dieses verzichten.

Ich komme ganz gut rein, leider habe ich auch beim ersten Vorlauf irgendwie weiterhin keinen richtigen Rhythmus für den 2er nach der Linkskurve und den 4er Sprung gefunden. Doch in der 7ten Runde bricht die Leistung weg und ich kann mir erst nicht erklären warum. Als dann kaum noch vortrieb zustande kommt, fahre ich auf den Rasen. Mir war zu dem Zeitpunkt nicht bewusst, dass die 5 Minuten Vorlaufzeit bereits zu Ende waren.

Somit schaffe ich es noch auf 7 Runden in 5:19 Minuten heraus zu fahren, mit einer Medium-Zeit von 45.627 Sekunden.
Leider war dann auch mein mittleres Differenzial defekt.
Hier der entsprechende Livestream (Link) auf YouTube.

Fazit

Hier ist es sicherlich schwer, ein positives Fazit zu ziehen. Da ich durch einen Defekt ausgefallen war, konnte ich letztlich nicht das Potenzial der Serpent Cobra SRX8 ausreizen noch meine Erfahrung auf der Strecke wirklich vertiefen. Ich glaube niemand – nicht einmal der stärkste Optimist – hat gern ein kapitaler Defekt der einem die weitere Rennteilnahme verwehrt.
Aber es war trotzdem ein positives Gefühl und Erfahrung, diese starke Hilfsbereitschaft zu erfahren. Natürlich war es ein angenehmer Freitagabend und angenehmer Samstag.
Ein Rennen nicht alles, aber alles ist ohne einen kompletten Rennablauf Nichts.
Somit ein wirklich neutrales Fazit, das Renn-Event reiht sich in vom Wetter „verregnetes“ Wochenende ein. 2024 scheint es irgendwie verhext zu sein, denn das kann ja nicht mit normalen Dingen zugehen, dass die Renn Wochenenden alle mit solchen Wetter Kapriolen beendet werden, während an den anderen Wochenenden die Sonne durchbrennt. 

Hilfsbereit, ob Du willst oder nicht

Man mag bei der Überschrift etwas schmunzeln, aber so war es. Nach meiner Erkenntnis, dass ich mit diesem mittleren Differential keinen Meter mehr fahren würde, überlegte ich kurz wie es jetzt weiter gehen würde.
Zuerst einmal war die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ich den 2ten Qualifikationslauf am Samstag nicht antreten könnte, somit wäre jede Lösung überwiegend für den dritten Qualifikationslauf. Dieser sollte aufgrund der Wettervorhersagen auch am Samstag stattfinden.
Als ich meinem Pavillon Nachbarn Sascha Fiedler das Ergebnis meiner Sichtung des Defektes mitteilte, hatte er in Windeseile sein Xray Ersatz Mittel-Differential aus seinen Kisten / Taschen herausgesucht.
Wir mussten schnell erkennen, dass dieses nicht passend war.
Ich hatte mich gleich auf den Weg zu Rainer Keller gemacht, da ich persönlich die Hoffnung hatte, dass ggf. das WIRC Mittel-Differential ähnliche Größen und damit eine Ersatznutzungs-Möglichkeit aufwies. Leider waren es hier ein oder zwei mm zu große Differentialausgänge, die eine Nutzung an Absurdum führten.
Interessant war, als ich an meinen Pavillon zurückkam, hatte Sascha ein weiteres „älteres“ Xray, ein HB und ein Mugen Mittel-Differential, nach einigen weiteren Versuchen lag sogar eines von SWORKz auf meinem Schraubertisch. Zu meiner eigenen Überraschung passte keines, denn entweder waren die Differentialausgänge so groß, dass diese nicht durch die Bremsscheiben passten, das Hauptzahnrad hatte einen zu großen Radius der die Maße des Differentialgehäuses passten nicht.

Ich persönlich bremste dann die Hilfsbereitschaft von Sascha etwas, da ich innerlich mit mir am Grübel war.
Es stellte sich nun heraus, dass ein einfaches Eintauschen eines Mittel-Differential einer anderen RC-Modellbau Marke nicht möglich war. Dann kam noch die Idee auf, der physikalischen bzw. mechanischen „Vollsperrung“ des Mittel-Differential. Also das ausgießen des Mittel-Differential mit Sekundenklebers.

Ich musste mit mir selber dann das „Pro & Contra“ abwägen, denn um was ging es jetzt? Einen 3ten Qualifikationslauf und ggf. Ein Finallauf, wobei der aufgrund der stetig schlechter werdenden Wettervorhersagen immer weiter ins Ungewisse abrückte. Ich entschied mich letztlich zum Abbruch 🙅‍♂️des Rennens, da auch die reale Durchführung der Finalläufe aufgrund der Wettervorhersagen und des Regenradars immer weiter in den Bereich der Utopie und unerfüllbaren Wünsche rückte. 😭

Faszinierend und wieder deutlich für die RC-Renn Community sprechend, war die uneingeforderte Hilfsbereitschaft die einem zugutekam. Es ist schon beeindruckend wie viel Mitgefühl und Hilfsbereitschaft einem widerfährt, wenn man ein solchen kapitalen Defekt hat. Es ist ein Aspekt, warum ich den RC Offroad Modellsport so verfallen bin. 🙂👍

Die Schlange

Die Serpent Cobra SRX8 ist das Rennpferd des Herstellers Serpent im Maßstab 1:8 Offroad. Er löste die Serpent Cobra 811 im Mai 2016 ab und in den 2 Jahren danach wurde die Version 1 „GP“, um die Version „Evo“ und um die Version „Pro“ erweitert. Einige der Innovationen der Version Evo und Pro sind untereinander kompatibel, wieder andere nicht.  Hier ein Forenbeitrag in dem ich versucht hatte die Unterschiede zwischen den Versionen zusammen zu fassen. (Link)

Die Cobra SRX8 kann mit ihrer Technik weiterhin sehr gut mithalten, reagiert feinfühlig auf Setup Anpassungen und ist so robust, dass er nicht gleich jede Bandenberührung und Positionskampf mit einem Defekt quittiert. Leider hat mich nun nach 7 Jahren 😮Nutzung mein mittleres Differential verlassen.

In Kassel konnte ich mit meinem Standard Setup zu Beginn die Strecke erfahren und bin dann anhand meiner Setup Blätter aus 2020 auf eine härtere gesamt federung gewechselt. So konnte ich relativ schnell ein – für die Strecke – passendes Setup finden. Die SRX8 kam auch hier sehr gut mit den verschiedenen Streckenabschnitten zurecht und ließ sich verlässlich fahren.

Hier der Link zum Thread zum Serpent OR8 Buggy Cobra SRX8 (Link), hier der Link zur SRX8 Promo Homepage und vielen Dank an 2Speed.de für die schnelle Lieferung der Ersatzteile.

Bei Fragen zu dem Buggy könnt Ihr mich aber auch gern persönlich ansprechen.

Geplanter Abend gegen Realität

Im Grunde war nun alles klar. Ich hatte mich schweren Herzens zum Abbruch des Rennens entschieden und räumte in Ruhe und mit einer gewissen Langsamkeit mein Pkw ein. Ich überlegte noch, dass Spiel der der Fußball Nationalmannschaft zu genießen, etwas zu Essen und dann mit einer gewissen „Bierschwere“ in mein Zelt zu gehen. Morgens ausgeruht und mit einem frischen Kaffee dann die Heimreise anzutreten.
„Du willst im Zelt schlafen, zieh mal besser unter ein stabiles Vordach um!“ – „Warum, Regen macht dem Zelt Nichts aus!“ – „Regen?!? Es ist ein schweres Unwetter mit Hagel und Sturmböen vorhergesagt!“ 😨
OK, ich muss zugeben, dass ich zwar in einem Werbevideo gesehen hatte, das Sturm und Starkregen das Zelt „wegstecken“ konnte, aber Hagel und schwerer Hagel? Und dann alles im strömenden Regen verpacken, will man sich das freiwillig und mit offenen Augen antun? 🤨
Da das Rennen für mich eh vorbei war, entschied ich mich dazu, in Ruhe und Trockenheit einzupacken und dann bereits in der Nacht von Kassel nach Königswinter zu fahren.
So ging ich zu Beginn des Fußball Spieles durchs Fahrerlager und verabschiedete mich.
Kurz nachdem ich den Großraum Kassel dann verlassen hatte, wurden die Scheibenwischer meines Pkw’s gefordert. Im Großraum Dortmund geriet ich dann in ein wirkliches Unwetterband das sich über fast 45 min. Autobahnfahrt hin zog. Da durch den Starkregen die Reisegeschwindigkeit auch heruntergesetzt war, machte ich noch im Bereich Autobahnkreuz Hamm ein 30 min. „Power Nap“.
Gegen 1:30 Uhr war dann die Nachtfahrt vorbei und ich fiel übermüdet in mein Bett.😴

Interesse

Die Leser die ein wenig mit gelesen haben und Interesse nach mehr verspürt haben und sich fragen:
„Könnte ich da nicht auch teilnehmen?“

Ja DU kannst!
👍😃👍

RC Rennen, dass kannst Du ganz einfach auch!

Eine Rennteilnahme ist so einfach, alles was Dich ggf. an der Teilnahme hindert sind Vorurteile, falsche Ängste und das bisschen fehlender Mut einmal etwas Neues zu probieren! Es ist viel leichter als man selber denkt, einmal Blut geleckt und man ist dem Rennzirkus verfallen.
Wer auch nur den Hauch eines Interesses verspürt, sollte einmal diesen Blogeintrag lesen, denn die eigene Teilnahme ist viel leichter als gedacht….

Schau Dir dazu diesen Blog an:
👉  „Rennteilnahme ist einfach!“  👈

Der Verein

Der RC Offroad Kassel e.V. ist ein Verein mitten im Industriegebiet von Kassel. Wer also im Raum Kassel und Umgebung wohnt und RC Fahrer ist, also ab da hin.
Der RC Offroad Kassel e.V. hat sich in den letzten Jahren zum verlässlichen HessenCup Renntermin gemausert und man kann immer auf eine gut vorbereitete und toll organisierte Renn Veranstaltung setzen. Man merkte Euch weiterhin den Willen, ein erfolgreiches und gut organsiertes Rennen im Hessencup zu stellen! Tolle Leistung, ich – und ich glaube das gesamte Fahrerlager – bedanke mich für den gezeigten Einsatz!
Der RC Offroad Kassel e.V. ist ein Verein der seit 2005 existiert und auf Mitgliedersuche ist.

Danke

Ein Dank geht an den RC Offroad Kassel e.V. und alle die aktiven Mitgestalter des Rennwochenendes, die Zeitnehmer und an die Rennleitung, aber wir alle wissen… jeder freiwillige Helfer ist wichtig, denn ohne diese geht es nicht. Der Verein hat wirklich alles gegeben und mit dem Auslegen von Folie auch dem ersten nächtlichen Unwetter getrotzt. Auch die Bereistellung der medialen Möglichkeit dem Fussballspiel zu folgen, war wirklich eine lobenswerte Leistung.
Ein weiteres Danke geht an die Fahrer die teilgennommen haben, denn ohne Fahrer kein rennen und ohne Rennen keine Cup.
Ein letztes Danke geht an alle die, die wir nicht sehen und nicht vermuten, ohne die aber ein solcher Rennsport und ein solches Rennwochenende nicht möglich wäre.

Links:

Hier noch einmal die Homepage des Vereins:
RC Strecken Homepage -> Klick mich
Facebook Seite des Vereins -> Klick mich

Homepage des Hessen Cups:
http://www.hessencup.de/
Facebook Gruppe RC Hessencup -> Klick mich

Rennberichte:

Ergebnisse

Hier geht es zu den digitalen Ergebnislisten des Rennens -> Klick mich

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