Sportkreis Rennen West in Coesfeld
Einsam….?

Wind weht Staub auf… ein Wüstenstrauch rollt über den Weg und Clint Eastwood lässt den Zigarillo von einem Mundwinkel in den anderen wandern. Der Colt sitzt locker und in der Ferne sieht man drei Gestalten…

…ach ja… stimmt… Coesfeld… SK Lauf Gruppe West….

Nun, so habe ich mich gefühlt… ich rolle um 07:40 Uhr auf den Platz und niemand ist da. Wenigstens sind die Toiletten nicht verschlossen, aber irgendwie ist so gar nix los… Na ja, ist ja auch mein erster reinrassiger SK Lauf, da will man ja nicht auffallen und so fange ich an mein Pavi auf zu bauen. Irgendwie muss ich doch an die Szene aus den berühmten Western denken… hier hätte wirklich nur noch der Strauch gefehlt, der über den Platz rollt.

Der lange Weg nach Coesfeld

(Vorgeschichte)
Es ist Frühjahr und einige Monate nach dem Hessencup veröffentlicht auch der NRW Cup seine Termine. Unterschied ist, das Cup rennen und SK Läufe getrennt durchgeführt werden. Ich gleiche die Termine ab und ärger mich ein wenig, denn viele Termine zwischen den beiden Cups (NRW & Hessen) kollidieren oder finden am gleichen WoE statt. Natürlich wäre es unverschämt, aber schön wäre es doch… wenn sich benachbarte Rennserien bzgl. der Termine abstimmen. Das ist aber utopisch, da die Organisatoren solcher Cups schon genügend Mühe und Aufwand haben, solche Termine mit den entsprechenden Vereinen abzustimmen.
OK… Coesfeld klappt… das notiere ich in meinem Kalender.
Einige Monate später wird der Termin von Coesfeld geändert… das NRW Cup Rennen wird mit dem Wochenende des SK Laufs getauscht. Mmhhh… also einen SK Lauf wollte ich gar nicht fahren… Dann gibt es noch einen kleinen Schreibfehler in der Ausschreibung… erst denke ich, dass ich dort gar nicht starten darf und innerlich hacke ich es – etwas traurig – ab.
Familie Bessler – das darf man jetzt ja sagen – kommt nach Fulda und Kerstin macht fleißig Werbung. Ich bekunde meine Verwunderung über den Satz in der Ausschreibung. Ohne dass ich es einfordere, wird von Kerstin nachgeforscht und innerhalb von einigen Nachfrage-Chats und Stunden steht fest… war ein Fehler, klar darf man starten, das Ergebnis wird dann eben nicht gewertet. OK… dann plane ich es „wieder“ ein…
Nach dem ganzen hin und her packe ich Freitag mein Auto und freue mich endlich einmal auf der Strecke zu fahren, über die ich schon einiges gehört hatte und mir in Youtube die Videos der DM 2015 angesehen hatte.

Was sind den Cuprennen und SK Läufe bitte…?

Es gibt meist pro Sportkreisgruppe ein Cuprennen. In diesem Cuprennen wird dann meist noch zwischen Topfahrern (Expertfahrern) und Hobbyfahrern unterschieden. Hobbyfahrer sind meist stärker reguliert und Topfahrer haben – bis auf die DMC Regeln zur Klasse OR8 alles frei. Das geschieht, um den Hobbyfahrern nicht die volle Wucht der Möglichkeiten zu geben und betrifft meist / oft das Reifenregelwerk. Es soll eben die Hobbyfahrer vor massiven Anschaffungen bewahren, denn wenn alle einen Reifentyp fahren müssen, muss man nicht als Hobbyfahrer alle Reifentypen die zum Erfolg führen „könnten“ vorhalten.
Dann gibt es so genannte „SK-Läufe“ oder „Sportkreis Läufe“. Diese werden gefahren damit die Fahrer sich Wertungen für die DMC Rangliste der jeweiligen Sportkreisgruppe „einfahren“ können. Denn nur eine begrenzte Zahl dieser Rangliste darf je Sportkreisgruppe zu den „Deutschen Meisterschaften“ die in 2 Rennen stattfindet teilnehmen.
Dann gibt es noch Markenrennen und Freundschaftsrennen… nur um die Verwirrung komplett zu machen. Hatte ich zu Beginn im Rennzirkus auch nicht ganz verstanden, mit der zeit versteht man es…

Tiefenendspant

Ich starte in Coesfeld in einem SK Lauf… denke ich mir noch… und bin tiefenentspannt. Zum einen gehe ich einfach davon aus, dass ich – mit Abstand – der letzte und langsamste Fahrer sein werde, zum anderen werde ich mir extra für dieses Rennen keine „extra neuen“ Reifen holen und letztendlich wird mein Ergebnis in der Sportkreisgruppen-Rangliste so oder so gestrichen. Also außer der Blamage das ich mit mehr als 3-5 Runden Rückstand zum letzten Platz den Finallauf beende, kann mir nix passieren. Aus meinen bis jetzt erlebten Rennen weiß ich, das eine solche Blamage nur das eigene Ego erfährt, denn die anderen Fahrer interessiert es nicht… da ist der Sack Reis in China schon wichtiger.

Kümmerer

„Kümmerer“ ist so ein Wort der neueren Rechtschreibung. Hier mal der Link zu Wikipedia
Aber auch im RC Competition Bereich gibt es „Kümmerer“, ich kann nicht alle nennen und einige werden anderer Meinung sein… aber das ist mein subjektives Ergebnis. Klar hat es immer auch mit dem persönlich erlebten zu tun, denn ein Vereinsmitglied benennt ganz andere Kümmerer als z.B. der, der nur einmal als Gastmitfahrer auf einem Rennen dabei ist. Aber jeder in der Scene weiß, dass es die so genannten „Kümmerer“ gibt…
Ich möchte so weit gehen, die Szene besteht zu 80 – 90 % aus Kümmerern nur die Ausprägung des jeweiligen Kümmerers ist unterschiedlich…

Ohne Owe Pauly hätte ich nie den OR8 Competition Bereich entdeckt, ein Kümmerer…
Ohne Roman Bruske hätte ich nie meine 1001 Fragen beantwortet bekommen, ein Kümmerer…
Ohne Andreas Pütz (Pützi) hätte ich nie im Fahrerlager meine Rennfamilie finden können…
Ohne Anke Müller oft meine Boxengasse nicht besetzen können…
Ohne Simone Wende viele interessante Gespräche und Informationen nicht geführt bzw. erhalten…

Ich möchte dieses Mal auf drei Mitfahrer eingehen, die zum positiven Erlebnis speziell in Coesfeld beigetragen haben, da sonst die Liste der Kümmerer diesen Rennbericht einfach sprengen würde.
Ich hatte kurz vor dem Wochenende noch kein Geld überwiesen und schrieb Kerstin Bessler mitten in der Nacht an. Zu meiner Verwunderung wurde sofort geantwortet und auch mitgeteilt, dass ich nicht auf der Liste der genannten bin. Ich bestätigte, dass ich mich genannt hatte aber die „Email“ der Bestätigung nie erhalten habe. „Ich kümmre mich drum…!“

Letztendlich ging alles klar, aber eben nur durch Hilfe die einfach – ohne größeren Zwang – geleistet wurde…
Da ist der Uwe, dessen Vornamen ich mir erst seit dem letzten Rennen so wirklich merken kann…
Uwe Schubiy hat mich nun schon so oft zur Teilnahme in der SK Gruppe West überredet oder „angespitzt“. Unfassbar… Aber auch die hilfsbereite Art bei Rennen und der immer verständnisvolle Blick gekoppelt mit seiner Art, einfach Top. Hätte er mich nicht 2017 zu Helmod überredet… aber einfach krass. Eben auch ein Kümmerer!
Rainer & Maik Wiesweg…
„Bau ihn mal aus und wir machen den auf!“ oder „Wenn Du Hilfe brauchst oder Fragen hast, ich bin ja hier und laufe irgendwo rum!“
Grade eine solche Hilfe ist einfach Top und es wird einem immer und immer wieder bewusst aber so richtig deutlich wird es an einem solchen Wochenende. Und da kann man nur dankend den Hut ziehen. Mal eben Motor geprüft und einem wirklich genau und verständlich erklärt, wie man prüft, auf was man achtet und überhaupt. Und Leute, machen wir uns nix vor, bei Rainer merkt man, dass es sein Herzblut ist, von dem er da spricht, wenn er einem Erklärt ob und wie und wie stark ein Lager Schaden genommen hat… einfach echt faszinierend – Respekt Herr Wiesweg
An alle die, die noch nie auf einem Rennen waren… so ist es da… Hilfe kommt man muss nur freundlich fragen und ab und an auch so… Ich finde, genau das und die Fairness im Wettkampf macht den Sport einfach einzigartig …

Beside the Race

Schnell gehe ich die Strecke ab, von einigen beobachtet. Am Samstagabend muss ich Rainer Wiesweg schon fast mit dem Lasso einfangen, aber kurz vor dem Anpfiff geht es doch. Dann mache ich noch ein paar Aufnahmen und stelle fest… aufgrund der angespannten Helfer Situation … komme ich dann überhaupt noch zu Aufnahmen? Ich gehe zu Rainer und frage wann ich bei wem Helfer machen muss.
OK, also im Elo Finale, dass geht, ich habe also das ganze OR8 Finale Zeit, fleißig mit der Linse drauf zu halten. Das mach ich dann auch und zum Abschluss bekomme ich noch einige Fahrer vor die Linse. Top, nach einigen Aufnahmen und 3 Interviews packe ich die Kamera ein, also auch in dieser Hinsicht hat sich das WoE und der SK Lauf für mich gelohnt.
Anmerkung des Schreibers: „Beside the Race“ wird eine YouTube Serie mit der Zielgruppe von RC Modellbauern und der Motivation mehr Licht in den Bereich des OR8 Competition Bereichs zu bringen. Zurzeit dieses Berichtes ist noch kein Teil online, aber schon einige Teile in der Vorbereitung… und ja, ich werde alle informieren die ich mit Interviews genervt habe, wenn die Serie online geht.

Helfer sein ist leicht, Helfer finden ist schon schwer

Es gibt nur eine Elo Gruppe und 3 OR8 Gruppen und auch so ist das Fahrerlager nun nicht „übervoll“. Das Training läuft auf der Basis, dass jeder einmal freiwillig einige Zeit in der Strecke steht und Helfer macht, bei den Vorläufen ist es mit der normalen Helferregel organisiert.
Spätestens aber bei den Finalläufen wird jedem Fahrer – der nicht einen festen Helfer in seinem Pavillon sitzen hat – klar, das wird eng. Es wird also ein ¼, zwei ½ und ein Endfinale geben. Schon bei dem ¼ Finale in dem ich starte frage ich Maik Wiesweg, ob er denn jemanden aus dem Fahrerlager kennt, der bei mir Helfer macht. Klar hätte ich auch selber jeden fragen können, aber Maik kennt die Gesichter und weiß wer aktiv fährt und wer ggf. Helfer / Schrauber ist. Er stellt mir ein Vereinsmitglied vor und wir stimmen uns ab. ¼ Finale klappt super und auch das Tanken ist super.
Ungeplant und auf jeden Fall unerwartet darf ich im ½ Finale auch starten… ähm Helfer? Jetzt wird es wirklich richtig eng, das liegt daran, dass alle Fahrer und Schrauber aus dem ½ Finale A ja in Vorbereitungen stecken und somit die Zahl der möglichen Helfer noch einmal super gering wird. Ich überlege, aus der Box heraus zu starten, denn beim Finallauf setzt der Helfer einen auch auf der Startaufstellung in die Strecke, tanken klappt dann schon irgendwie.
Da gibt mir Uwe den entscheidenden „Frag doch mal Thammi’s Frau!“ Der Blick schweift und vor dem großen Agama Banner steht Melanie Köhler behütet den Pavi. Auf meine Frage ob sie mir helfen kann kommt natürlich die Frage „Bei was?“ und dann „Ähm… habe ich noch nie gemacht!“
-> Kein Problem, erkläre ich Dir… 😉
So ist dann letztendlich mein Helfer im ½ Finale auch gesichert und beim Tanken bekomme Melanie erst von Reckwards Boxenhelfer und beim zweiten Tankstopp von Neumann-Racing getankt, während Melanie bei jedem Tankstopp von den bei Ihr stehenden Helfern perfektioniert wird.
Alles klar, geht doch… denke ich mir auf dem Fahrerstand.

Glückliches Ende einer Party mit Schweden

Auch wenn wir heute alle wissen wie es letztendlich aus gegangen ist, fiebern wir 90 Minuten mit unserer N11 mit. Verdammt knapp in den letzten 15 Sekunden fällt das Tor und vor lauter Wut, muss ich in der Halbzeitpause eine Fritten Schranke und eine Currywurst essen, es geht nicht anders…
Um so größer bei allen Zuschauern die Erleichterung, als es in den letzten 15 Sekunden klappt, aber eben auch die zweifelnden Blicke… war das wirklich unsere N11 die vor 4 Jahren och Weltmeister wurden…

Eigener Verlauf

Mein Pavi steht… jetzt noch schnell mein Standard Setup fertig schrauben. Dazu war ich am Abend vorher nicht gekommen. Alles fertig, ich frage Uwe ob er beim Vergaser Einstellen helfen kann… OK, Reds Motoren kennt er nicht…
Dann steht Maik Wiesweg da und … na ja, ich fahre meinen Ersatz Motor. Ist auch in Ordnung, denn hier habe ich wirklich Nichts zu verlieren. Also Umbau und, Ersatzmotor läuft, alles OK.
Ich fahre meine ersten Runden Training und stelle fest… so extrem viel langsamer als alle anderen bin ich ja gar nicht… fahren die alle mit angezogener Handbremse oder was ist da los?
Fahrerbesprechung und… die ersten Vorläufe… tatsächlich sind welche schlechter, aber spätestens nach dem 4ten Vorlauf stehe ich am Ende und nur 2 Fahrer die nicht angetreten waren sind unter mir in der Liste. OK, das war ja so, wie es zu erwarten war.
¼ Finallauf und ich komme gut weg. Da es nur ein ¼ Finale gibt, steigen 8 von 10 Startern auf. Ich weiß aber nicht, wo ich stehe, nur… dass ich noch fahre. Ein Fahrer scheint Probleme mit seinem Motor zu haben, schon der 2te Aussteller und ein anderer… auch in den letzten 1 ½ Minuten – leerer Akku in der Funke -. Ich steige auf dem 8ten Platz auf… alles ok, aber damit hatte ich nicht gerechnet. Jetzt muss ich noch einmal einen Helfer finden…
Start des ½ Finale B und … na ja, ich versuche den anderen RC Rennpiloten früh Platz zu machen. Da mein Ergebnis am Ende gestrichen wird, möchte ich niemand anderes vom Sieg abhalten.
Erneut hält mein Ersatzmotor 20 Minuten durch und beide Tankstopp‘s laufen gut ab.
Überglücklich und Zufrieden komme ich in die Box gefahren… alles gut, das hat sich gelohnt und hat richtig Spaß gemacht, und meine NRW Reifen sind jetzt auch absolut „fertig“.

Es geht los… und ab geht‘s

Ich stehe auf der Start / Zielgrade… „Helfer zurück“… mein Buggy steht auf dem Boden… jetzt muss der Motor halten… Kupplung sollte passen… die Flagge hebt sich und der Motor reagiert perfekt auf meine Gasangabe mit dem Finger. In der ersten Kurve wird es eng und bis hin zur zweiten Runde ist das gesamte Fahrerfeld in eine halbe Streckenlänge gezwängt. Mit der Zeit wird das Fahrerfeld auseinandergezogen und die Fahrer mit wenig Fehlern und gutem Fahrstyle fahren vorweg…
Aber auch hier finde ich meinen Rhythmus auch wenn ich hier und da auf dem Dach liege, wo es nicht hätte sein müssen.

Müdigkeit

Die Letzten an der Feuertonne bei einer schönen sommerlichen Nacht. Eigentlich möchte man nun noch Stundenlang über Gott und die Welt, zu mindestens aber über RC Sport und Gepflogenheiten sprechen. Aber es ist still, es war ja mit dieser N11 auch schon genügend Aufregung am Abend. Ich merke wie die Augen schwer werden und dabei haben wir es noch vor 2 Uhr.
Ich erwische mich selber, wie ich bereits träume und zwinge mich, die Augen auf zu machen…
„Leute, ich muss in’s Bett“
Ich schlendere noch zu meinem Pavi und räume etwas aus, sieht ja aus als wäre ich auf der Flucht gewesen. Ich erinnere mich an das Gespräch mit Michael Gerund, der mir sagte: „Wenn Du NRW und Hessen Cup fährst, musst Du aufpassen das Du nicht die Lust verlierst! Wenn man zu viel fährt und so…!“
Ich merke auf jeden Fall, dass ich jetzt müde bin und die kleine Sommerpause gut gebrauchen kann.

Coesfeld, Setup ungeklärt…

Die RC Strecke in Coesfeld zeichnet sich durch eine bestimmte Eigenart aus, es scheint kein Setup zu geben das einfach so passt. Das liegt an den sehr unterschiedlichen Streckenoberflächen. Da ist normales Rasengitter, dann dünn-maschige Böschungsmatten – die ähnlich wie trockener und harter Lehm zu fahren sind – und dann noch normaler Naturrasen und normaler Kunstrasen. Zusätzlich ist die Strecke noch mit kleinen Löchern und Unebenheiten versehen, die man nicht immer kommen sieht. „Hier ist jede Runde anders und keine Runde gleich!“.
Aber für mich als Anfänger ist es gut, denn so kann keiner sein optimales Setup fahren und alle haben – der eine mehr, der andere etwas weniger – mit der Eigenart der Strecke zu kämpfen. Im Späteren Interview berichten Jens und Maik davon, dass man aber aktiv dabei ist und die Strecke stetig ausbessert und man sich vorgenommen hat, hier die Fahrer richtig positiv zu beeindrucken…

„Tanken“!?, das unbekannte Wesen VB Buggy

„Tanken, wie geht das denn…!“ sagt mir Melanie. Wirklich… ich frage nach, nein Melanie hat sich noch nie mit einem Verbrenner Buggy beschäftigen müssen… OK… ich überlege kurz… was erkläre ich und wo hoffe ich auf die Hilfe der anderen Boxenhelfer. Ich erkläre Ihr kurz was beim Start als Helfer wichtig ist, dass die Zeitphase wichtig ist – Tanken – und das Sie jeden in der Box fragen kann und laut rufen soll.
Für mehr ist nicht mehr Zeit, ich gehe es noch einmal durch und frage gleich den Boxenhelfer neben Ihr, ob er helfen kann… „Ja klar, das machen wir schon!“.
Aber das was ich später im Rennen von oben sehe, ist alles super gelaufen. Der 2te Boxenhelfer zeigt Ihr, wie man den Buggy heraushebt und dann ist es auch schon so weit. Der Buggy rollt auf Sie zu…
Perfekt, alles läuft wie am Schnürchen und der Buggy geht nicht aus… super, alles save!
Toll, da ist Melanie mal so richtig in’s kalte Wasser gesprungen aber… alles gut… und perfekt geholfen.

Einen Startplatz hinter Daniel

Eigentlich wollte ich Nichts dazu schreiben… aber nun muss ich es doch tun. Daniel Reckward – Nein ich bin kein Storker -.
Als ich so in’s Fahrerlager schau fallen einige Fahrer natürlich auf. Einige kennt man, weil diese eben auch in der Szene irgendwie „bekannt“ sind. Aber dann denke ich mir wieder… na ja, z.B. der Daniel, der wird ja Meilen weit von mir entfernt in einem Finale starten, also… da falle ich gar nicht auf.
Als ich unerwartet und ungeplant aufsteige… die Sache mit meinem Helfer geklärt habe… die Strecke ist bereits frei gegeben und die ersten Buggy’s rollen aus der Boxengasse raus… „Wenn es Probleme gibt, fragst Du einfach!“ dann gehe ich hoch… jetzt schnell in den Rennfahrertunnel kommen und Konzentrieren…
Ich stelle mich an meinen Platz auf dem Fahrerstand und… rechts neben mir steht Daniel… Ich verkneife mir jede Bemerkung, sonst denkt der Daniel noch, ich sei ein Storker…
„Beeerrrnnnnddddd …. !!!!!“ ich schau nach rechts und sehe ein breites Grinsen… OK…
Somit weiß ich… Daniel braucht keine Fahrer-Konzentrationstunnel und … anscheinend vermutet er nicht das ich Ihn storke, also alles gut… gleich zu Beginn lasse ich Ihn – auf der Strecke – vorbei ziehen…
Leider gab es irgendwann wohl Probleme, so dass er sein Finale nicht durchfahren konnte, schade, ich hätte es Ihm gegönnt.

Die Herren Wiesweg

Setup Fertig, jetzt noch den aufbereiteten Vergaser einstellen und … ich stehe am Amwärmtisch, der Moter tuckert vor sich hin. Plötzlich steht mir Mike Wiesweg gegenüber… „Hört sich nicht gut an!“ – Ich schaue verwundert… Die Standardfragen prasseln auf mich ein… wie viel Liter, wann Lager gewechselt und welchen Sprit, neu oder gebraucht gekauft…

„Die Lager hören sich nicht gut an!“
„Kupplungslager habe ich aber erst gestern Nacht gemacht!“
„Motorlager, nicht Kupplung!“
„Ähm, das hört man?!?“
Maike fühlt am Kühlkopf…
„Hast einen Ersatzmotor, ich würde damit nicht mehr fahren!“
„Bau Ihn mal aus, ich schau Ihn mir an!“

Ich überlege kurz… hatte ja gestern erst den Vergaser komplett zerlegt, gereinigt und gewartet. Und Maik kannte ich nur als „Top Fahrer“… mmhhh…. Aber da ich ja nix verlieren kann… ach warum nicht!
Ich baue dann den Buggy auf meinen anderen Motor um und als er anspringt und alles Läuft, gebe ich den ausgebauten Motor Maik & Rainer Wiesweg – also Papa & Sohn – und kurz danach…

…bekomme ich eine absolute Analyse und Fehlerbeschreibung, zusätzlich zeigt mir Rainer wie man fühlt das die Lager net mehr fit sind. Nicht das man das öfter mal im Fahrerlager erklärt bekommt über die gesamte Zeit der letzten 3 Jahre gesehen, aber Rainer nimmt sich echt viel Zeit und erklärt detailreich und ausführlich.
Neue Lager sollen her ansonsten ist alles noch gut und Rainer hat bereits seine Verbindungen spielen lassen… und sagt mir… ich müsse nur mein „OK“ geben und morgen würden wir die dann einbauen…

Ich bin erstaunt und positiv überwältigt.
Am Sontag werden über verschiedene Personen die benötigten Lager geliefert und nach der Mittagspause habe ich den Motor einwandfrei wieder an meinem Platz liegen. Wirklich toll und absolut positiv beeindruckend!
Wieder einmal – wie so oft – bin ich von der „Hilfsbereitschaft“ und der Hilfe im OR8 Bereich positiv begeistert. Nur um es klar zu stellen, das war nicht mal so eben eine 0815 Hilfe mit Halbweisheiten oder nachgeredetem Fachgeschwätz… hier war spürbar Wissen und Erfahrung gekoppelt mit Hilfsbereitschaft, einfach Top. Ein fettes „Dankeschön“ an die Herren Wiesweg!

Falki – Bernd / Bernd – Falki

Eigentlich ist mein Spitzname Falki und „Bernd“ werde ich nur ganz selten genannt. Grade bei der DLRG hat sich das eingebürgert und auch im Hessencup bin ich entweder „der langsamste Serpentfahrer“ oder eben „Falki“. Irgendwie habe ich das im NRW Cup noch nicht so richtig eingebürgert bekommen. Da ich aber so im Normalfall gar nicht auf „Bernd“ reagiere, muss ich mich an dem Wochenende noch einmal darauf extra konzentrieren, dass ich ja keine Ansage die ggf. für mich bestimmt ist verpasse. Die ganze Sache wird noch erschwert, da irgendwie 3 „Bernd“ im Fahrerlager sind.
Manchmal denke ich mir, währe ja echt cool wenn alle meinen Spitznamen kennen würden, aber C’est la vie

Abbau und Abreise

Durch meine – nach der Siegerehrung – durchgeführte Interviews hänge ich mit meinem Abbau etwas hinterher. Eigentlich sind wirklich fast alle Pavi’s weg als ich meines einpacke und ich bekomme noch von den Niklas und Jannis Bomers geholfen. Wir reden noch etwas… warum das YouTube Projekt und über RC halt so.
Alles im Auto… ich gehe noch einmal in Richtung Vereinshaus und verabschiede mich, im inneren hoffe ich jetzt auf eine freie Autobahn und freie Straßen. Und genau diese Hoffnung erfüllte sich, freie Autobahn und freie Straßen und ich war wirklich zeitnah zu Hause, top.

Das hat sich gelohnt… (Fazit)

Mmhhh… trotz vorhergehender Zweifel und der Erwartung mit weitem Abstand der langsamste Fahrer zu sein, hat sich das WoE gelohnt. ¼ Finale aufgestiegen, ½ Finale nicht letzter, Motorwartung und Einbau neuer Lager, einen coolen Verein, coole Strecke kennen gelernt und mal wieder richtig Material für „Beside the Race“ gesammelt. Also für das was ich erwartet hatte, ist das Wochenende wirklich rund gewesen und das „Startgeld rausgeholt!“.

Kleine Sommerpause

Ja, ein wenig merkt man es nun doch, dass seit Mitte April fast jedes Wochenende – bis auf 2 – ein RC Rennen war. Es ist keine Unlust, aber Müdigkeit und aus dem Grund freue ich mich jetzt auf die Sommerpause und ich habe noch ein wenig mehr Respekt vor den Fahrern, die sich bereits jetzt auf die Deutsche Meisterschaft‘s Läufe vorbereiten. Aber ich habe jetzt erstmal einige Wochen Ruhe… und kann auch in Ruhe technischen Dienst machen.

Danke

Es geht aber nicht ohne Helfer! In Wirklichkeit würde es solche Aktionen nicht ohne das Herzblut vieler – im Hintergrund – helfender und arbeitender Hände geben. Fahrer braucht man auch, aber mindestens genauso wichtig sind die Helfer, denn ohne diese würde es die Veranstaltung nicht geben. Aus diesem Grund ein dickes „Danke“ an alle Helfer die im stetigen Hintergrund geholfen haben und ohne die es kein Siegertreppchen und Siegerfoto gegeben hätte.
Natürlich ein „Danke“ an die Zeitnahme und die Rennleitung, denn auch ohne den Orga Bereich würde es so nicht sein.

Der Verein

Ich muss es wieder schreiben… wieder ein Verein mit anderem Charakter. Der RCCC Coesfeld e.V. ist geprägt, es scheinen grade viele neue Fahrer reingekommen zu sein, aber es sind eben auch viele erfahrene Fahrer im Verein. Trotzdem wird natürlich der Verein durch die im Vorstand tätigen Familien – positiv – geprägt. Und abends an der Feuertonne wurden wieder mal interessante Gespräche geführt und so das eine oder andere Gesicht wieder getroffen. Aber auch hier konnte man sehen und erfahren… es wird geholfen und niemand wird „im Regen“ stehen gelassen. Neue und ggf. unerfahrene RC’ler werden mit einer Freundlichkeit aufgenommen… da ist die Mitgliedschaft zweitrangig und das gemeinsame Hobby ist ausschlaggebend. Toll… und schön zu sehen das es „weiter“ geht.

Platzierung

ORE8
1ter Platz Laurin Czypulowski
2ter Platz Michael Thamm

OR8
1ter Platz Maik Wiesweg
2ter Platz Jörn Neumann

Links

Der Verein RCCC Coesfeld:
http://www.rccc-coesfeld.de
NRW Cup
https://nrw-cup-or.de/

Interesse

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