Gentleman, Start Your Engine…

3… 2… 1… Start!

Der Rot-Schwarze Buggy mit der Nummer 25 zieht über die Grade, bremst an und fährt in die Kurve ein. Deutlich kann man die Lastenverteilung des kleinen Gefährts beobachten und das Arbeiten der gesamten Geometrie des Fahrzeuges.
Hinter Ihm auf der Geraden erscheint der Weis-Grüne Buggy mit der Nummer 24, der wird von dem Buggy mit der violett-gelber Farbverteilung und der Nummer 16 verfolgt. Wie kleine Drachen kreischen die Motoren unter der Volllast auf der Geraden, um dann von dem Piloten in der direkt folgenden Kurvenkombination geschickt um die Curps pilotiert zu werden.

Zu diesem Zeitpunkt, in den letzten Sekunden des A Finales der Hobby Fahrer der Klasse OR8 ist das Finale für den Führenden entschieden. Markus „Specko“ Lehr hatte sich 3 Runden Vorsprung herausgefahren, die man Ihm nicht mehr nehmen kann. Aber ein kurzer Blick zu allen Helfern der Boxengasse, es wird bis zur letzten Sekunde mitgefiebert. „Überzeit“, dann Rennende und das Verkünden des Ergebnisses in der gewohnten Routine von Florian Schimm. Es wird applaudiert, nicht von den Zuschauern, sondern von den Helfern in der Boxengasse.

Achtung:
Dieser Blogbeitrag hat über 3700 Worte – ? – und man wird einige Zeit beschäftigt, wenn man Ihn liest.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die den Blogbeitrag über Modellbauinformationen und fragen Sie Ihren Bekannten oder Modellbaufachhändler. Bei Interesse an dem RC Rennsport, gleich hier weiter lesen!

Inhalt

Wo ist denn die Zeit geblieben

Auch in diesem ersten Rennen des Hessencups 2022 hat sich das Fahrerlager verändert. Und wenn ich an meine erste „unbeholfenen“ RC Rennbeteiligung vor knapp 7 Jahren denke (Blogeintrag erstes RC Rennen des Verfassers), man oh Mann.

Aber es sind auch alle älter geworden, und grade in den letzten 2 Jahren mit den durch die Gesundheitslage eingeschränkten RC Rennveranstaltungen sieht man nun deutlich, dass viele jüngere Fahrer des Fahrerlagers einen Entwicklungssprung hinter sich gebracht haben. Aus Kleinkindern wurden Jugendliche, aus den Jugendlichen wurden junge Erwachsene.

Es ist grade bei einem Saisonstart beeindruckend, wie diese Entwicklung bei den jüngeren Teilnehmern im Fahrerlager ersichtlich wird.

Viele Mitfahrer und Mitstreiter haben dem Fahrerlager und auch dem gesamten Sport den Rücken gekehrt, man kann auch sagen, sie haben den „Sender“ aus der Hand gelegt, bzw. statt der Flinte eben diesen ins Korn geworfen.

Das ist immer bedauerlich und bei dem ein oder anderen Charakter traurig, aber unvermeidbar. Jeder betreibt den Sport freiwillig und in den gesellschaftlichen Grenzen seines Alltages bzw. seines „real Lifes“.

Der richtige Weg

Grade in den ersten Stunden und Tagen erscheinen Sie, der ein oder andere Rennbericht. Oft sehr unterschiedlich, vom Dreizeiler und dem Dank an die Sponsoren bis hin zum halben Roman ist alles dabei.

Das ist gut, dabei ist es egal wie der Rennbericht geschrieben wird. Es ist gut, weil immer die Chance besteht, dass über ein „Linken“, ein „Weiterreichen“ oder eben über einen Algorithmus-Unfall doch der eine oder andere RC Hobby Betreiber / Interessierter auf einen solchen Rennbericht stößt und sich begeistern lässt.

Denn der von uns bestrittene Sport ist einzigartig und fassettenreich. Spannung, sportliche Fairness, soziale Kompetenz und Motorsport. Jeder hat seine eigene positive Emotion bei dem Betreiben des Sports und es liegt an uns dieses in die Welt zu tragen!

Wie auch in dem Blogbeitrag „Tue Gutes und sprich darüber“ beschrieben, ist es wichtig das wir diesen Sport in die Gesellschaft tragen, dass jeder von uns als „Markenbotschafter“ auftritt. Denn wenn wir es nicht tun, wer sonst?!? ?

Auch Du als Leser kannst diese Entwicklung und diesen Effekt unterstützen, in dem Du den Rennbericht teilst mit Leuten, die Ihn ggf. sonst nicht sehen würden. Denn nur so verlassen wir die Algorithmus-Blase und erreichen zusammen mehr Menschen.

Somit liegt es auch ein wenig in deinen Händen, ich würde mich freuen, wenn Du diesen Blogeintrag „Teilen„, „Liken“ könntest und somit ein „Sharing“ bewirkst! ???

Nässe und die Angst davor

Wie rückständig ist denn bitte der RC Sport, wenn alle solch ein Aufstand um ein wenig Regen und eine nasse Strecke machen? Also wenn man so in die Regale schaut, jedes mittelklasse „RtR“ RC Modell wird doch als „water resistant“ oder „waterproof“ angegeben. Und da soll so ein teures Wettkampf RC Modell das nicht sein, das ist ja kaum zu glauben…! ?

Nun… ganz so einfach ist es nicht. Die Angst beruht nicht auf einem technischen Defekt durch Nässe während des eigentlichen Fahrens auf der Strecke, sondern mit dem, was ein solches Unternehmen nach sich zieht. Grundsätzlich – das sollte aber jedem klar sein – ändert sich das Gripp-Verhältnis der Strecke und somit das Setup des jeweiligen Buggys.

Aber es muss z.B. ein immenser Pflegeaufwand und eine hohe Wartungsarbeit in ein RC Wettkampfmodell investiert werden, um die negativen Einflüsse von Feuchtigkeit zu mindern bzw. abzufangen. Wenn man das nicht macht, können schwergängige Kugellager, Flugrost behaftetet Komponenten zu späteren Ausfällen in Folgerennen führen.

Nun darf man das kopfschüttelnd als „überspitzte Sensibilität“ abhacken und mit dem Spruch „Ja aber, das ist doch Offroad“!“ quittieren, bleibt der Pflegeaufwand aus, ist eben die Wahrscheinlichkeit eines Defektes erhöht, that’s it! ?

Arroganz

Ab und an kommen Neueinsteigern oder relativ neuen Fahrern „Expert Fahrer“, „Team Fahrer“ oder eben sehr erfahrene Fahrer „arrogant“ vor, kann das denn sein? ❓???❓

Also zum einen schreibe ich ja immer von „Familiengefühl“, „Hilfsbereitschaft“ und einem tollen „Teamgeist“, da passt das Substantiv „Arroganz“ jetzt nicht wirklich ins Spektrum.

Also, dass eine schließt das andere nicht aus, wobei es – meiner Erfahrung nach – lediglich eine empfundene Arroganz ist. 

Ich versuche einmal einen Erklärungsversuch, jeder darf mir gern in den Kommentaren zu diesem Blog eine Antwort geben, ob die Erklärung herleitbar / verständlich ist.

Ich glaube, dass es menschlich ist, dass man leicht genervt ist, wenn man den Sport über Jahre und ggf. auch erfolgreich macht und immer wieder „Frischlinge“ mit den wiederkehrenden und gleichen, aber eben fatalen Fehlern erlebt. Zu Beginn wird man wohlwollend auf die Fehler hinweisen und das eine oder andere Male dafür eine „beleidigte“ oder „emotionsgeladene“ Antwort kassieren. Das geht dann so über Jahre und ich glaube, dass man dann müde wird.

Aber, wenn man freundlich fragt, diese ggf. von dem einen oder anderen „empfundene“ Arroganz ausblendet, dann bekommt man Hilfe. Auch glaube ich, dass es vielen erfahreneren Fahrern nicht bewusst ist, dass sie so wirken und es auch nicht aktiv wollen. Ja, ich glaube im Fahrerlager wollen irgendwie eigentlich alle helfen.

Wenn z.B. ein Tankdeckel an der Karosserie hackt, wenn man Kupplungsprobleme hat oder steif und fest behauptet das diese „so in Ordnung ist“, man aber beim Reifen festhalten – im Standgas – deutlich den Motor spürt. Wenn man das Setup eines Weltmeisters verbaut hat, aber mit den Differenzial Einstellungen nicht fahren kann…

Man könnte diese Liste wahrscheinlich sehr viel länger weiterführen, aber das ist nicht das Thema.

Aufgrund dieser Erläuterung mein Aufruf an alle die „Einsteigen“, „Noobs“ oder „Frischlinge“ sind:

Vernetzt Euch und stellt Fragen, auch wenn man dafür über seinen eigenen Schatten springen muss. Niemand wird Euch anschnauzen, niemand wird Euch bei einer nett gestellten Frage ablehnend gegenübertreten.

Ausnahme ist, in einem Finallauf ist grade ein unfassbar dummer Defekt passiert, dann sollte man – meiner Meinung nach – erst mal keinen Fahrer ansprechen, bevor er mit sich im Reinen ist. ?

Eigener Verlauf

Im Vorfeld

Bereits in der Woche zuvor hatte ich den Buggy komplett zerlegt und gereinigt. Da ich plante bereits am Freitag anzureisen, hatte ich am Donnerstag mein Fahrzeug gepackt und startete dann von meinem Wohnort Siegburg.

Nach dem dann auch die Anreise Verpflegung (Tee) aufgebrüht war, rollte ich los. Zu meiner eigenen positiven Überraschung kam ich recht gut durch, sogar um das Nadelöhr „Frankfurt a.M.“ kam ich gut und ohne Stau rum.

Freitagabend

Um kurz nach 20 Uhr rollte ich in Hütschenhausen auf die Wiese links neben der Strecke, wo in den vergangenen Jahren ein Teil des Fahrerlagers aufgebaut war und wurde von Bernd, Felix und Paul Spielberger und Fritz Sonnenleitner (Schwiegervater) begrüßt. Sie hatten mir links neben Ihrem Pavillon einen Platz reserviert. Der Aufbau war schnell gemacht, da mir Felix und Paul beim Wurfzelt halfen, war auch das in wenigen Sekunden aufgebaut bzw. bezugsfertig und kurz danach ging es zum Grillen über, gegen 22 Uhr schlenderten wir dann zum Pavillon von Steffen Kunz und Bernd Schmidt, wo bereits einige andere Fahrer des Hessencups saßen.

Samstag

Heute standen 4 Trainingsläufe und 2 Vorläufe an. Später wurde dann noch ein Jugendlauf stattfinden, der aber – wie es der Name andeutete – den Jugendlichen vorbehalten war.

Nachdem ich meinen Schrauber Tisch eingerichtet hatte, brachte ich noch den Sturz, die Höhe des Buggys und die Spur auf die im Setup Blatt fest gehaltenen Daten. Ein letzter Scheck und ab geht es, erste Gruppe, erstes Training.

Der Motor lief zuverlässig auf dem Aufwärmtisch, genauso wie auch zuvor in der Woche beim abendlichen Technik Check. Nun ging es los und ich rollte aus der Boxengasse.

Training

Der 1te Traingslauf, schon in den ersten Kurven merkte man, das die Strecke noch die Morgenfeuchte hatte und kaum Gripp, das forderte ein vorsichtiges Lenken und „Gas geben“.

Kurz vor Ende der 3ten Runde legte ich mich bei der Zeitschleife auf das Dach. Da der Helfer mich fragend anschaute, war wohl etwas nicht in Ordnung. „Motor aus?!?“ Der Helfer rannte zur Boxengasse und mein Boxenhelfer Ihm entgegen. Ein auf Hochtouren laufende Motor war zu hören. Der Vergaser klemmt, ok…  beide brauchten ein wenig bis sie den Motor aus hatten… ich verließ den Fahrerstand…

Zwei Motorschrauben waren weg und der Motor war nach Links gerückt und somit bei Neutralstellung des Servos weiter auf Vollgas. Ich rannte schnell zum Pavillon, 2 Schrauben… rein geschraubt… Motor Sprang an… er rauschte komisch… sollten das etwa die Motorlager sein… OK…

Lieber Vorsicht als Einsicht… toller erster Trainingslauf dachte ich mir noch, als ich den Buggy und mein Boxenluder – so heißt die Vorrichtung, auf der die Starterbox steht – zu meinem Zelt schleppte. Hoffentlich hat der Motor nichts abbekommen.

Also entschied ich mich dazu, den Motor zu überprüfen, das vordere und hintere Motorlager auf „Lauffähigkeit“ zu prüfen. Ohne es zu bemerken, sah ich beim Zerlegen des Buggys dann auch den Grund des „komischen“ Motorengeräusches. Die Motorblock Schrauben auf der linken Seite waren ebenfalls abhandengekommen.

Beim Ausbau fiel mir dann noch das vordere Kupplungslager in die Hände, es hatte sich ebenfalls „verabschiedet“. Die nächste Stunde verbrachte ich somit mit dem technischen Dienst, also einer kompletten Motor Revision und ließ den 2ten Trainingslauf ausfallen.

Mir geht es da gut, ich erfühle nur den Rollwiederstand des inneren Kugellagers vom Nitromotor.

Der 3te Trainingslauf stand an und ich hatte das Setup noch einmal bei der Höhe des Buggys angepasst. Der Motor lief wieder verlässlich und bis auf das ich auf der Hinterachse etwas zu wenig Gripp hatte, lief es gut. Natürlich machte ich dann doch zu viele Fehler und benötigte zu oft einen Helfer, aber dafür das ich 2018 das letzte Mal mit dem SRX8 hier gefahren war, lief es gut.

Der 4te Trainingslauf lief dann schon sehr gut, denn durch die Anpassung des hinteren Stabis hatte ich nun auch hinten Gripp. Ich brauchte lediglich 2mal den Helfer, was schon recht gut war.

Es folgte die Fahrerbesprechung, wobei sich der MAC Hütschenhausen e.V. und Rennleiter und Zeitnehmer vorstellten und allgemeine Abstimmungspunkte sowie den Jugendlauf noch einmal ansprachen.

Qualifikationsläufe

1ter Quali Lauf

Ich kam gut rein, brauchte aber noch um die 2-4 Runden um in einen guten Fluss zu kommen. Es zahlte sich auf jeden Fall aus, dass ich im Winter ORE4WD gefahren war, denn ich kam gut zurecht. Leider verhakte ich mich 2x in der Strecken Begrenzung und brauchte noch 1x einen Helfer. 7 Runden, womit ich an’s Ende der Rangliste der 24 anwesenden Fahrer gespült wurde.

2ter Quali Lauf

Im 2ten Lauf machte ich – für mich spürbar – weniger Fehler. Im Vergleich zum Fahrerfeld fuhr ich noch zu langsam und verlor noch zu viele Sekunden. Ich ließ mich zu oft dazu verleiten, in den 180° Kurven mit zu viel Speed „rein“ zu gehen oder in den Kurven zu beschleunigen, anstatt schnell durch zu rollen.

Leider lag ich, weil ich mit dem Buggy bei der Ecktabel Abfahrt quergekommen war, einmal auf dem Dach. Wieder 7 Runden und wieder das Ende der Rangliste.

3ter Quali Lauf

Da die Wahrscheinlichkeit von Regen im Raum stand, entschied sich die Rennleitung dazu, den 3ten Q.-Lauf auch am Samstag durch zu führen.

Hier konnte ich mich nun gut einfahren, schaffte es eine gute „Speed“ zu halten und hatte kaum Verkehr in dem ich stecken blieb, aufgehalten wurde oder ein anderer Fahrer mich „von der Linie“ abbrachte. Die 8 Runden schaffte ich, Motor, Elektronik und Buggy liefen gut. Aber das Fahrerfeld war eben auch gut und so stand ich erneut am Ende der Rangliste.

Samstagabend

Am Samstagabend hieß es dann, Wetterbericht studieren, Kupplungslager Wechsel am Buggy und Jugendlauf zuschauen. Gut, da Pierre Backé einen Helfer benötigte, sprang ich für ihn als Helferposten auf der Strecke ein.

Das war ab und an ein ganz schönes Chaos, aber am Ende der 15 Minuten lief es dann.

Es ging wieder zurück zum technischen Dienst, dann noch alles verstauen und das Pavillon grob „Regenfertig“ machen. Es gab dann noch ein nettes „Sit-in“ mit Bernd, Felix und Paul Spielberger, dem Schwiegervater und Markus Reitz.

Nachdem dann ein großer Teil der Anwesenden zur Pension aufgebrochen waren, schlenderte ich erneut zum Pavillon von Bernd Schmidt und Steffen Kunz. Hier wurden dann noch die letzten Minuten des Tages verbracht.

Sonntag

Ich wurde durch das Trommeln der Regentropfen auf meinem Zeltdach geweckt. OK, da auch mein Wecker los ging, überlegte ich kurz, wie das sinnvollste Vorgehen sei. Abwarten ob überhaupt gefahren würde oder doch schon alles vorbereiten?

Ich entschied mich dazu, mein Pavillon voll zu räumen, 2 Wände wegen des Regens einzuziehen und machte meinen „Ersatz“ bzw. Regenmotor startklar.

Die Fahrerbesprechung wurde verschoben und nach 15 Minuten, es wechselte sich Regen und Nieselregen ab, entschied man sich, dann doch relativ nach Zeitplan die Finalläufe durch zu starten.

Schnell noch einige „abwesende“ aus dem Fahrerlager informiert und dann schnell den Regenmotor komplett einbauen. Setup hätte ich auch gern noch verändert, aber dafür war dann keine Zeit mehr.

Obwohl Sascha Fiedler schon ironisch die Kaltstartfähigkeit meines Regenmotors bezweifelte, lief er beim Aufwärmtisch nach kurzem Zögern an.  Er lief zu fett, aber damit musste ich jetzt klarkommen.

Beim Warten in der Boxengasse fiel dann Sascha auf, dass auch bei diesem Motor die Motorblock Schrauben lose waren. Also rannte ich noch einmal schnell zum Pavillon und holte einen 2,5 Imbusschlüssel Innensechskant.

Finallauf ¼ Finale

Aufgrund der lediglich 24 Starter in der Hobbyklasse ging es gleich mit dem ¼ Finale los. Da ich Ranglisten Letzter war, startete ich von 10. Erst ein energisches Winken brachte das meinem Startaufsteller Sascha Fiedler wieder ins Gedächtnis.

„10, 9, 8, 7, 6, 5, Fahrzeuge absetzen, 3, 4…“ – hoffentlich bleibt der Motor an…

Der Start Ton ertönte und ich für gleichmäßig an. Bereits aus der Startausstellung konnte ich einen Buggy überholen, in der ersten Kurven Kombination dann 4 weitere, die sich ineinander verkeilt hatten. Leider wurde ich dann in der 180° Kehre vor der Tabel Sprungkombi gedreht und dann mit einem anderen Buggy verkeilt. Der Helfer kam, aber bis dahin war dann ein Großteil des Fahrerfeldes vorbeigezogen. Egal, jetzt gleichmäßig und solide Fahren, zu verlieren hatte ich Nichts. 

Als ich kurz vor der Zeitschleife war, kam Florian Schimms Durchsage… „Rennabbruch, hier zählt Nichts…!“

OK… noch einmal Box, noch einmal Tanken, noch einmal Start. Dieses Mal lieferten sich zu Beginn kaum ein Fahrer ein „Unfalls Chaos“, aber ich konnte dennoch 3 Buggys hinter mich bringen.

Einer der Buggys war dann 2 Runden hinter mir und klebte quasi an meine Spoiler Flügel, ein kleiner Fehler und er zog vorbei. Ich versuchte noch an Ihm zu bleiben, aber er war schneller.

Das Rennen verlief dann ganz gut, aber es war eben ein Fahren ohne Gripp. Irgendwann fuhr ich dann selber zum Tanken rein, zur Verwunderung von Sascha Fiedler der mich nicht gerufen hatte, da ich wusste das mein Regenmotor eben ein Sprit Fresser ist. Leider konnte ich dann bei der Ausfahrt nicht genug Druck aufbauen und so starb der Motor bei der 90° Kurve am Ende der Boxenausfahrt ab.

OK, Neustart des Motors, dann eben mit stotterndem Gasfinger und er blieb an. Ich schaffte es noch ein solides Rennen zu Ende zu bringen und brachte mich auf Platz 9. So schaffte ich Jörg Peil hinter mich zu bringen, der im Training bessere Zeiten hatte als ich.

Fazit

Das der Motor im ersten Training „locker“ war und ich dadurch einen kompletten Trainingslauf und 2/3 des ersten Trainingslauf einfach nicht wahrnehmen konnte, war eigenes Verschulden und „eben dumm“.

Bei 24 Startern in Hobby und einem Fahrerfeld wie diesem, einer technisch fordernden Strecke und unterschiedlichen Gripp Verhältnissen es – für mich – ein gutes Ergebnis. Und hier und da hatte ich meine Zweikämpfe, die all die Mühe und Sorgen wett machten.

Zu meinem Glück hat weder Motor noch Kupplung wegen des Defekts im ersten Trainingslauf Schaden genommen.

So viele Hessencup Fahrer wieder zu treffen, so viele Gespräche und Wiedersehen zu haben, unbezahlbar!

Es wird digital

In diesem Jahr ist Marcus Krause und Florian Schimm das feste Dreamteam „Rennleitung & Zeitnehmer“. Eine Entscheidung des Hessencup Vorstandes, die sich im ersten Zwischenfazit sehr richtig anfühlt.
Zusätzlich ist es eine kleine Tick von Florian alles Mögliche online zu bringen was geht. So ist dieses Mal der Hessencup Lauf in Hütschenhausen recht digital unterwegs.

Interview mit Tom Zschiedrich -> Link

Interview, 2ter Teil-> Link

Sintflut

Wird es Regnen und wenn ja wann und wie intensiv?

Wer meine Rennberichte kennt, weiß, dass ich bereits Tage vor dem Rennen ein bis zwei Wetterdienste täglich überprüfe, um die Wettervorhersage für das Rennwochenende verlässlich zu bekommen.

Bei dem ersten Lauf des Hessencups 2022 sah das wie folgt aus:

  • 2 Wochen vorher -> Sonnig bis Wolkig am Fr., Sa. und So., Regen – stark – ab Montagnachmittag
  • 1 ½ Wochen vorher -> Sonnig bis Wolkig am Fr. und Sa., am So. gegen 14 Uhr leichter Regen, Montag „Land unter“.
  • Mittwoch, 2 Tage vorher -> Sonnig bis Wolkig am Fr.; Sa. Abend 19 Uhr 1 Stunde Regen, am So. gegen 8 Uhr und um 13 Uhr Regen, Montag komplett Regen – stark -.
  • Donnerstag, 1 Tage vorher -> Wolkig am Fr.; Sa. Abend 19 Uhr 1 Stunde leichter Regen, am So. gegen 5 Uhr zwei Stunden mittelstarker Regen und ab 13:30 Uhr Regen, Montag komplett Regen.
  • Samstags während der Veranstaltung -> Sa. Abend 19 Uhr 1 Stunde mittlerer Regen, am So. gegen 5 Uhr beginnend und dann durchgehend Regen.
  • Samstagabend während der Veranstaltung -> Sa. Abend gegen 19 bis 20 Uhr 1 Stunde geringer Regen, am So. gegen 5 Uhr eine Stunde mittlerer Regen und geringer Regen gegen 14 Uhr.

Im Fahrerlager ging ein wenig die Angst um, dass es an dem Wochenende noch zu sintflutartigen Regenschauern kommen könnte und in der Nacht kam auch ein starker Regenschauer durch. Am Morgen war es dann noch bewölkt und es nieselte leicht.

Zwar kann man eine Kunstrasenstrecke auch nach einem Regen schnell wieder befahren, natürlich auch „während“ des Regens, aber eben mit unterschiedlichstem Gripp Verhältnis oder speziellen Reifen. Aus diesem Grund waren sich viele Fahrer des Fahrerlagers unschlüssig, wie und ob man am Sonntag starten würde.

Abschließend sei noch erwähnt, dass die in Teilen vorhergesagte Sintflut ausblieb und es doch ein moderater Wetterverlauf war.

Streckenverlauf

OK, hier (Klick mich…) kann man ja das Video zur Strecke betrachten, zwischen 2018 und 2022 hatte sich aber etwas verändert. Die 4er Sprungkombination ist einer 2er Sprungkombi gewichen, zwischen dem großen Sprungtabel und der 125° Linkskurve im Innfield war ein Kleiner Sprung hinzugefügt worden, die Abfahrt vom Tabel war etwas flacher und der 2er Sprung vor der Zeitschleife war ein Tabel geworden.

OK, gehen wir es einmal ab, Start / Ziel Grade, 90° Grade Kurve rechts, 215° Kurve Rechts, 180° Kurve Links, – neu – 2er Sprung Kombination, 180° Grad Kurve Links, lange S Kurve, 180° Kurve Rechts, Sprung Tabel (Sprung Kombination), Rechts- Links Kurven-Kombination, leichte S Kurve mit – neu – kleinem Sprung, 90° Links Kurve im Innfield, S Kurve Innfield, 160° Rechtskurve mit innerer Erhöhung, Zufahrt Ecktabel, Ecktabel, Stufen Abfahrt, – neu – ist hier die etwas längere Abfahrt, 180° Kehre, erneute 180° Kehre und – neu – kleiner Tabel Sprung , Rechts- Links Kombination, Zeitschleife, 90° Kurve Rechts.

Wiedersehen

Auf dem einfachen kurzen Weg zu meinem Zelt – das etwas entfernt von meinem Pavillon stand –, verquasselt ich mich real dreimal und gefühlt zehnmal. Es gibt so viele „Wiedersehen“ an diesem Wochenende, bei jedem zurück gelegtem Weg, es ist einfach toll. Auch wenn es mir in den Fingern brennt, schreibe ich hier keine Namen, denn ich würde bestimmt einen vergessen und dem Leser des Rennberichtes wird eine simple Auflistung solcher Namen nicht vermitteln, welche emotionale Freude es ist, Fahrer die man – z.B. – seit Dezember 2019 nicht mehr gesehen hat oder die laut „hören Sagen“ das Hobby bereits „aufgegeben“ hatten, wieder zu sehen.

Vielleicht ist dieses Wiedersehen der erste Schritt in Richtung der im Blogeintrag „Lasst die Spiele Beginnen Version 2022“ erhofften Normalität.

„Nächstes Mal bist Du im Finale!“

Felix steht vor mir… vor lauter Anspannung beim Rennen hat er ein rotes Gesicht und man sieht ihm die hinter Ihm liegende Anstrengung an. Er hat grade sein 30 Minuten Finale hinter sich gebracht und somit einen phänomenalen Lauf von ¼ Finale über das ½ Finale hingelegt um dann auf Platz 8 im Finale zu Punkten.

Felix meint das offen, ehrlich und mit voller Überzeugung; ich weiß, dass dieses ohne ein kleines Wunder nicht so realistisch ist. Man darf eben nicht vergessen, wer wirklich in solchen Finalen unter den Top 10 um eine gute Platzierung und letztendlich um das „Treppchen“ kämpft. Entweder langjährige Hobby Betreiber die mit jungen Jahren begonnen haben oder jugendliche Fahrer, die einiges über Ihre schnellen Reflexe, eine schnelle Hand-Auge Koordination wett machen und Fahrer die ein wenig Glück haben.

Zu letzteren habe ich dieses Wochenende nicht gehört, aber das Gute daran ist, dass ich meine Defekte und Fehler alle samt selber verschuldet habe. Somit bin ich für mich, mein Rennen und mein Ergebnis selber verantwortlich.

Interesse

Die Leser die ein wenig mit gelesen haben und Interesse nach mehr verspürt haben und sich fragen:
„Könnte ich da nicht auch teilnehmen?“

Ja DU kannst!
?

RC Rennen, dass kannst Du ganz einfach auch!

Eine Rennteilnahme ist so einfach, alles was Dich ggf. an der Teilnahme hindert sind Vorurteile, falsche Ängste und das bisschen fehlender Mut einmal etwas Neues zu probieren! Es ist viel leichter als man selber denkt, einmal Blut geleckt und man ist dem Rennzirkus verfallen.
Wer auch nur den Hauch eines Interesses verspürt, sollte einmal diesen Blogeintrag lesen, denn die eigene Teilnahme ist viel leichter als gedacht….

Schau Dir dazu diesen Blog an:
„Rennteilnahme ist einfach!“  ?

Der Verein

Der MAC OR Hütschenhausen e. V. betreibt sehr viel RC Modellbau, teilweise Glattbahner (Onroad) und in Teilen Offroad. Es gibt auf dem outdoor Vereinsgelände eine Skale Bauplatz, eine Glattbahnstrecke und die Offroadstrecke. Es ist wirklich toll, dass der Verein auch in den Wintermonaten in der Mehrzweckhalle der Gemeinde Hütschenhausen den RC Rennsport weiter betreibt. Die Strecke war beim ersten Rennen des Hessencups im guten Zustand. Auch ist anzumerken, dass der Verein eine ganz normale Toilette dem Fahrerlager zur Verfügung stellt, Luxus an einem solchen Wochenende.
Im Grunde ist es zu Bedaueren, das bei normalen Gastfahrertagen keine Verbrenner zugelassen sind.

Was wir wissen, was wir sehen

Wir alle wissen, dass ein Rennen viel Arbeit mit sich bringt. Nicht nur für den Fahrer, der daran teilnehmen will, die Vereine leisten unschätzbare Tätigkeiten. Das geht nur, indem viel freiwillig getan wird und indem es eine zweite und dritte Reihe an helfenden Händen gibt. Das geht nur, weil Leute mit anpacken und versuchen die Strecke in Ordnung zu halten und es geht nur weil man sich Tage vorher trifft und die Strecke mühselig vorbereiten. Was wir nicht sehen, ist die Mühe und das Engagement einzelner Personen, im Vorfeld, am Tag und in der Nachbereitung. Ein großes Dankeschön an Steffen Kunz, der hier sehr viel Herzblut aufgebracht hat, das der Hessencup wieder in Hütschenhausen starten konnte.
Letztendlich ist es das Zusammenspiel von Verein, Fahrerlager und Renn- Organisation bzw. Organisation des Cups. Denn wenn eines dieser Faktoren nicht mehr da ist, dann fällt ein solches Rennen eben aus. Darum möchte ich hier noch einmal ausdrücklich Danke sagen, für alle die das Rennen so gestaltet haben wie es war – und nicht auf den Fotos zu sehen sind – und für alle Fahrer, die gemeinsam den Rennsport im Hessencup in 2022 eingeleitet haben, vielen Dank.

Links:

Hier noch einmal die Homepage des Vereins:
MAC OR Hütschenhausen e. V.
RC Strecken Homepage -> Klick mich
Facebook Seite des Vereins -> Klick mich

Homepage des Hessen Cups:
http://www.hessencup.de/
Facebook Gruppe RC Hessencup -> Klick mich

Rennberichte:

Jody Müller -> Link
Erik Keller -> Link
Felix Spielberger -> Link
Anke Müller -> Link
Anastasia Förg -> Link

Tim David Kunz -> Link
Markus Reitz -> Link
Marcus „Specko“ Lehr -> Link
Uwe Heger -> Link
Tom Zschiedrich -> Link

Mika News Artikel „Jugendlauf“ -> Link
Mika News Artikel „Start Hessencup“ -> Link
YouTube „Beside the Race“ – Hessencup 2018 in Hütschenhausen -> Link

Ergebnis:

Hier geht es zu den digitalen Ergebnislisten des Rennens -> Klick mich

OR8 Expert

  1. Cantarero Maximilian
  2. Ivo Buljan
  3. Christian Braches

OR8E

  1. Tim Kunz
  2. Julien Schmidt
  3. Fabian Eckert

OR8 Hobby

  1. Markus Lehr
  2. Frane Buljan
  3. Pierre Backé

Jugendlauf

  1. Pierre Backé
  2. Frane Buljan
  3. Marlon Dengler

Hinweis des Verfassers:
Die Galeriefunktion von WordPress skaliert die Fotos ab und an unvorteilhaft. Aber mit den normalen Internet Browsern kannst Du „Öffnen im neuen Fenster“ auswählen und das Bild wird in Originalgröße und original skaliert angezeigt.

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