Schnupperwochenende bei den elektronischen Buggys…

Die Entscheidung war gefallen, im Winter 2018 / 2019 wollte ich in die ORE Klasse (elektronische Buggys im 1:10 Maßstab) mit betreiben. Ich hatte in den Jahren zuvor immer abstand davor genommen, LiPo Technik, Reifen, wieder viel neues RC Material…
Aber in diesem Winter sollte es dann stattfinden, der Eintritt in eine weitere Klasse. Hier bot sich Kail Killmann an, mir bei einem „Schnupperwochenende“ einmal zu zeigen, wie es ist, auf so einem „Elektro Renn Event“.

„Petromax ist halt Harly Davidson unter den Benzinlampen und der Rest ist…!“

So lernte ich Kai Killmann damals in Kürten 2017 kennen. Mir war zu diesem Zeitpunkt weder bewusst, dass wir uns einmal wegen der Aktion „RCPate.de“ in Facebook unterhalten hatten und auch wohl in Facebook kannten.
Wir unterhielten uns aber auch darüber, dass er OR8 nur noch „traditionell“ und „nebenbei“ fährt, wären der 1:10 Elo primär und mit einem Hauch an Ehrgeiz fährt.
So frug ich Ihn einige Monate später (Ende 2017) bzgl. einem Trainingseinstieg in die 1:10 Elo Welt ein, verwarf es dann aber.

Alles Anders in 2018

In diesem Jahr hatte ich mir fest vorgenommen, einige Rennen in der 1:10 Klasse zu fahren. Nicht weil mich der Elo Bereich massiv reizt oder ich meine das dort die Erfolge mit weniger Leistung zu erreichen wären, lediglich damit man in den Wintermonaten nicht „Rostet“.
Ich informierte mich an vielen Stellen und plante auch hier der Schlange (Serpent) treu zu bleiben.

Das letzte NRW Cup Rennen

In Nordrhein ist auch ein „NRW Offroad Cup“ Buggy 1:10 Elo vorhanden und Kai Killmann lud mich ein, dem letzten Rennen in Langenfeld bei zu wohnen. Ich zögerte, dann seine vollmundige Ansage: „Du brauchst Dich um fast Nichts kümmern, ich gebe Dir einen von meinen alten Buggys… und RC4 Transponder…!“
Damit war auch der letzte Zweifel weg, da ich schon viel zur Heimstrecke von Jörn Neumann gehört hatte, freute ich mich schon sehr auf dieses WoE.
Natürlich hört man mit einem Ohr dann doch auf’n Wetterbericht und so wusste ich… na also trocken bleibt es nicht, aber hin fahren werde ich auf jeden Fall.
Kai Killmann war hier wirklich ein “Kümmerer”, wie weiter unten noch beschrieben. Grade wenn man in einer neuen Klasse oder eben in dem Sport anfängt, sucht Euch einen Kümmerer und fragt. Stellt Fragen, Fragen und noch einmal Fragen!

Eigener Verlauf

Etwas wesentlich entspannter ging es dann schon los. Eintreffen um 09:30 Uhr und da war dann auch noch Platz an den Schraubertischen des Vereins. Zu erst breitete ich mich aus… im späteren Verlauf des Tages hatte ich dann mitbekommen, dass ich immer weniger brauche. Im Grunde brauchte ich Nichts denn Kai hatte ja alles da liegen und so verbrachte ich mein ganzes zeug wieder in den Pkw.
Im freien Training konnte ich schon die Unterschiede kennen lernen, es ist eben doch was anderes wenn man direkten Vortrieb hat und auch wenn man nur 7 min. im Durchschnitt fährt.
Gut, am Nachmittag pünktlich zu den Vorläufen setzte dann Nieselregen ein und so war es etwas mehr ein Fahren wie ich es gewohnt war, da ich kein 95% Gripp verhalten mehr hatte.
Die Vorläufe bekam ich ganz gut hin, natürlich war ich eher im hinteren Drittel zu finden, aber ich hatte nichts anderes erwartet.
Der dritte Vorlauf am Sonntag wurde aufgrund des Regens gestrichen, da ich nicht vor Ort war verpasste ich den ersten Finallauf, den zweiten konnte ich mitfahren. Zu diesem Zeitpunkt standen bereits Pfützen auf der Bahn und ich begnügte mich mit 3 Wertungsrunden. Da es nicht mein Buggy war und bei Regen immer die Modelle leiden, reichte mir das.
Für den ersten Kontakt mit der RC Szene rund um den Maßstab 1:10, war ich zufrieden. Die anschließende Reinigungstätigkeit gab mir doch wenigstens das Gefühl, wenigstens etwas auch tun zu können.

Man fühlt sich wie ein Anfänger

10,5 Turns, Turns, Blinky Mod, kein wirklicher Motoren Sound, Slipper, kein Helfer in der Box, LiPo Ladetaschen und vieles, vieles mehr. Irgendwie einiges Vertraut und doch alles irgendwie „etwas“ neu. Dann noch die gefühlten 1001 und realen 8 (?) Klassen… 2WD, 4WD, Fun, Stock, Modified und dann noch Buggy, Fun, Truggy und Shortcourse… da wurde es einem schon ein wenig schwindelig…
Kai erklärte mir kurz den Buggy, schon… deutlich zu erkennen waren der kleinere Maßstab und das elektronische Neuland. Den Ablauf kannte man, alles kein Problem.
Schlagartig wurde mir wieder klar, warum Neulinge doch so viel Respekt vor jeder Rennklasse und „Rennen“ im Allgemeinen haben. Es ist halt immer ein deutlich spürbarer Einstieg, wenn man in einer Rennklasse mit anderem Maßstab „neu“ beginnt. Vieles was für die Fahrer Standard und „selbstverständlich“ ist, ist für einen selber eben neu und muss erst verstanden werden.
Trotzdem, ich kann es nur jedem immer und immer wieder sagen:
„Rennteilnahme ist eben einfach… man muss es sich eben auch einmal trauen!“
Denn was man an Hilfsbereitschaft, Verständnis erlebt ist – imho Rennklassen übergreifend – einfach total überwältigend.

Es fehlt was

„Siehst Du, wir können uns unterhalten!“ sagt Kai strahlend zu mir. Ja, es ist ruhig. Natürlich fehlt es – ein wenig – wenn die Motoren nicht heulen und man den Sound von aufheulenden kleinen Nitro Triebwerken nicht hört. Aber – sage ich mir innerlich – man kann eben nicht alles haben… im Winter Training und Motoren Sound…
Natürlich rauschen auch die kleinen Elo Flitzer, und beim Bremsen heulen diese auch… aber es ist eben wesentlich ruhiger.
„Kai… fehlt Dir das denn nicht!?!“
„Nein…!“

Was ich nicht sehen konnte…

Oft wenn ich früher mit RC Fahrern und RC Modellbauern gesprochen habe, da war immer sehr viele Gründe, warum man an einem Rennen nicht teilnehmen kann. Ein Grund war… „dann brauche ich ja die Efra frei gegebenen Akkus!“ – Ja, bei der Fahrer Besprechung wurde gesagt, mit welcher maximalen Volt Zahl die Akkus geladen werden dürfen und dass der Rennleiter sich raus nimmt, dieses stichprobenartig zu kontrollieren. That’s it, da rennt niemand mit einer Liste der “EFRA frei gegebenen Akkus” rum. Sobald das RC Car den Regeln entspricht, kann man los legen…
Mag sein, dass es bei einer DM und EURO anders ist… aber in einer örtlichen Rennserie, wird eben auch nur mit Wasser gekocht!

In Windeln gebettet

Ich weiß gar nicht was ich Kai getan habe, er behandelt mich, wie ein kleines Hundewelpen – im positiven Sinne -. Für alles ist gesorgt und eigentlich brauche ich nur die Funke, seinen 1:10 PR Racing Buggy und mein – nicht wirklich vorhandenes – Können nehmen und kann fahren. Wissbegierig sauge ich alle Informationen auf, ich will so viel an neuem Wissen mitnehmen, wie es geht.
Aber irgendwie, muss ich nicht viel machen… Akku laden, alten gegen neuen tauschen, Buggy überprüfen, zum Fahrerstand und Fahren, ab und an mal ein wenig den Sand raus nehmen gut ist.
Ich frage mehrfach ob ich wo helfen kann… also beim Putzen oder so… „Nein, Du sollst hier nur fahren!“ OK…
Dann zeigte er mir noch wie ich selber den jeweiligen leeren Akku laden kann und was ich noch beachten sollte… OK…
„Das ist ja einfach…!“ dachte ich mir…
Dann kam noch, dass ich selber auf die 7 Minuten achten sollte und … OK, fertig ist das Rennfahrerglück.
Aus terminlichen Gründen konnte ich abends nicht in Langenfeld verweilen und dem schönen Treiben „beside the Race“ frönen, ich hatte noch einen Termin und fuhr dann wieder Richtung Heimat.
Aber als ich nach meinem Finallauf fertig war, schaute mich ein ernster Kai an: „Du hast ja gesehen wie ich gereinigt habe, bitte das auch machen!“
-> Na ja, also endlich konnte ich an dem WoE auch mal zeigen, dass ich auch etwas kann. Sicherlich kann ich nicht so reinigen, wie es Sebastian Frenske kann – er geht darin ja auf und macht es glaube ich meditativ -, aber dass ein 1:8 VB Fahrer einen 1:10 Buggy der – im Gegensatz zu meinen sonstigen Buggy’s noch relativ sauber war – eine gründliche Reinigung erfahren kann, dass konnte ich schon beweisen.
Ich will auch nicht die liebenswerte und führsorgliche Hilfe von Kai’s Tochter Hanna vergessen… Also wenn Kai mich nicht bemutterte und quasi auf Federn gebettet zum Fahrerstand begleitete, hatte Hanna immer ein Auge und Ohr für mich und wenn sich auch nur der Hauch einer Frage in meinem Gesicht abzeichnete, war sie zur Stelle und bot Ihre Hilfe an. Also wer da nicht zum 1:10 Fahrer wird, dem kann man dann auch nicht mehr helfen!
Also als Fazit… ich habe Kai mindesten gefühlte 25x und reale 5 Mal angesprochen, dass ich mich wie ein Baby in den Windeln fühle… frisch gewickelt und gepudert… Ich kann nur jedem RC Fahrer klar sagen… zum einen sollten die Erfahrene immer einmal einen Unerfahrenen so nett betreuen und die nicht RC „Renn-“ Fahrer sollten sich all Ihren Mut zusammennehmen und zu den Strecken und den Events gehen.

Der Verein

OK, alle die die meine Rennberichte schon einmal gesehen und gelesen haben… wissen das ich mir auch immer einmal die Vereine ansehe… und oft stelle ich fest… jeder Verein hat so seine eigenen Charaktere und kaum ein Verein trägt seine „Vereinsmayerrei“ wie ein Bugschild vor sich her. Im Grunde sind bei Rennveranstaltungen überwiegend die Vereine darum bemüht, den Fahrern und Organisatoren das Leben zu versüßen und zu erleichtern.
So war es natürlich auch beim AMC Langenfeld e.V., denn hier wurde sich trotz Regen und dann auch einkehrender Kühle dem Rennspaß und dem Wohlbefinden der Teilnehmer viel Aufmerksamkeit zugewendet.
Man sieht es dem Verein aber äußerlich nicht auf dem ersten Blick an, dass es einer der größeren RC 1:10 Elo Vereine ist. Aber die „Gelassenheit“ und Freundlichkeit und das „Ok, wenn Du Fragen hast… fragst Du!“ war sehr nett.
Verpflegungsbereich ließ keine Wünsche offen und wenn es etwas gab, was da nicht direkt stand, wurde versucht es möglich zu machen, Pressluft, Dixi Häuschen mit Waschbecken daneben, Schrauberplätze mit Strom und ein Fahrerlager das ebenfalls mit Strom ausgestattet war… Zusätzlich noch eine „Grill Station“ die durchgängig besetzt war und genügend Parkmöglichkeiten…
Also im Grunde alles was das Racer Herz begehrt…

Links

Der Cup
http://nrw-offroad-cup.de/
Der Verein
https://amc-langenfeld.blogspot.com/

YouTube:

Ergebnisse

Anbei die Ergebnisse als Bilder:

Interesse

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