RC Team Fulda
Hessencup an historischen (ehem.) Robbe Werk…
Wind, Motorensound und Spannung…
Ich komme knapp gut über den Sprung vor der „Steilkurve“, der vor mir fahrende Buggy legt sich in dieser ab. Jetzt nehme ich knapp die Kehre nach der Zeitschleife und fahre den Doppel um dann direkt die rechte Kurve schneiden zu können. Jetzt mit Vollgas aus der Schikane in Richtung Grade, der Versuch die Beschleunigung zu optimieren. Jetzt keinen Fehler…


… beim Beschleunigen am Beginn der Geraden trägt der Buggy etwas zu weit nach rechts außen und kommt auf die Grasfläche. Schlagartig verlieren die Reifen an Gripp und der Buggy wird weiter nach außen getragen. Geschockt bleibe ich auf dem Gas und versuche leicht einzulenken, da verschwindet der Buggy im toten Winkel der Boxengasse, kracht- hörbar – an etwas was ich nicht sehe. Ich weiß nicht wie der Buggy steht, und gebe blind etwas zögerlich Gas. Dann sehe ich, wie er auf die Garde kommt und gerade die eben überholten Buggys vorbei preschen. Glück gehabt, kein Crash mit den anderen Buggys und kein Defekt durch den Einschlag, das hätte auch anders ausgehen können. (Szene in YouTube)

Einleitung

Zur Übersicht ist der Rennbericht in Abschnitte unterteilt, diese können direkt angeklickt werden.
Ein – wiedermal – langer Rennbericht, vielleicht “lesenswert”, vielleicht auch nicht, schau ob Dir der eine oder andere Abschnitt gefällt.
Informativ ist auch der Blogbeitrag Informationen im RC Modellbau, bleib „online“ und informiert 🤨, denn

„Rennen ist Leben, der Rest ist Warten!“

Inhalt

Wie auf einem Gipfel Camp

Mein Auto steht auf dem angedeuteten Feldweg, denn ich wusste ja aus den Vorjahren, dass die auf der Rasenfläche nicht geparkt werden sollte. Als ich die Fahrertür aufmache – es ist bereits dunkle Nacht – merke ich den doch starken Wind. Ich überlege kurz, welche Optionen ich habe. Pavillon am Morgen aufbauen und früher aufstehen, ggf. ist es dann nicht mehr so windig? Pavillon jetzt aufbauen und gut „Abspannen“, dafür aber etwas länger schlafen und weniger Stress am Morgen? Aber es könnte auch den Wind nicht überleben?

Nach kurzer Bedenk Phase entscheide ich mich, dass Pavillon am Abend aufzubauen und dann früh schlafen zu gehen. Das stellt sich bei dem Wind als nicht ganz so leicht heraus, denn man kann ja alleine immer nur an einer Seite etwas machen bzw. diese fest halten. Aber mit einigen Schreckminuten wo das Pavillon quasi ohne Abspannung stand, kann ich es aufbauen und verzurren. Dann geht es ans Ausladen, Pkw auf den Parkplatz vor dem ehemaligen Robbe Werk abstellen und in Ruhe den Abend ausklingen lassen. Langsam als ich mich Bettfertig bzw. „Schlafsackfertig“ mache, rollen noch vereinzelte Pkw ins Fahrerlager. Im Zelt merke ich wie der Wind gegen die Seite drückt und die Lampe an der Zeltdecke schwenkt hin und her. „Ist ja wie auf dem Gipfel Camp im Hochgebirge!“ denke ich mir so, hoffentlich hält der Pavillon. Ich schalte das Licht aus und versuche in dem lauten Wind einige Stunden Schlaf zu finden.

Die Sache mit dem Wetter

Natürlich hatten alle im Vorfeld diese Frage für sich selber gestellt. Nach dem Regenausfall in Kassel, den gekürzten Sonntag in Ober-Mörlen und den vielen Rennen „mit Regen“ in der Saison 2024 hatten wohl alle ein ungutes Gefühl. Wird auch dieses Rennen im Regen untergehen? Grade bei einer Lehmstrecke wie Sie Fulda hat ist Regen eine fatale Sache.
Alle schauten auf die verschiedenen Wetterdienste und so ging es auch in den WhatsApp Gruppen heiß her, Regen, ja, nein, Wind aber trocken, Sonne? Gut, Schnee wie 2019 beim Rennen in Fulda (Link zum Rennbericht) war unwahrscheinlich.  Es kam wie es kommen musste und in der Woche zuvor am Donnerstag und am Freitagvormittag regnete es noch begrenzt, am Wochenende selber blieb es trocken, aber es herrschte ein starker Wind am Freitagabend bis Samstagnachmittag.

Streckenverlauf

Fulda besitzt eine lange Start-Ziel Gerade, die in eine große 180° Linkskehre endet. Danach folgte 2024 ein „Waschbrett“ oder auch „Dreier“ genannt. In 2024 ist die erste Bodenwelle der Dreierkombination etwas weiter abgesetzt von den der Doppelbodenwelle. Am Ende dieses Stücks folgte eine kleine und schmale 180° Linkskehre, mit einem Sprung direkt danach. Es folgt eine kurze Gegengrade und eine 180° Rechtskehre die dann in den großen zentralen Tabel übergeht. Nach dem Tabel kommt eine leichte und lang gezogene Rechtskurve, die in einen Sprung endet. Der Sprung leitet eine lang gezogene Linkskurve ein, die auch als Steilkurve gefahren werden kann. Es folgt eine kurze Quer-Grade die am Ende die Zeitschleife enthält und in eine enge 175° Rechtskehre endet. Ein kurzer Doppelsprung folgt, der in eine 110° Grad Rechtskurve endet. Im Anschluss folgt eine angedeutete S Schikane, die um ein links angelehntes Hindernis führt und in einer leichten Linkskurve auf die Start- / Zielgerade endet.

Optimal

Zwischen dem ersten und zweiten Qualifizierungslauf trage ich gemütlich meinen RC-Buggy in Richtung meines Pavillons. Dabei gehe ich links an der Strecke vorbei und dann ein gutes Stück parallel an der Strecke und dem Fahrerlager entlang. 
Ich schaue kurz zum Himmel, es scheint die Sonne und es ist ein kristallklarer blauer Himmel mit vereinzelten Wolken. Der Wind hat nachgelassen, links von mir im Fahrerlager sehe ich zwei Teilnehmer, die ohne Pavillon dasitzen und ihr vom Wind „eingedrücktes“ Pavillon mit verbogenen Längsstreben als ein kleines Häufchen Elend hinter sich aufgehäuft haben. OK, also alle Pavillons haben den am Vormittag stärkeren Wind wohl nicht überstanden, was zu erwarten war.
Aber das trockene und windige Wetter war im Grunde optimal für die Lehmstrecke. Wie ein Föhn hatte der Wind und die kühle aber trockene Luft die Feuchtigkeit aus dem Boden gezogen.
Endlich hatte es wieder ein Renn Event gegeben, das nicht durch das Wetter „beendet“ wurde.

Finish Party

Als ich am Morgen an der Verpflegungs-Grill-Hütte des ORT Fulda für eine Tasse Kaffee in der Schlange stehe, fällt es mir das erste Mal auf. Ein kleiner DinA4 Flyer der eine „Finish Party“ bewirbt.
OK, da bin ich nicht in der Zielgruppe, denke ich mir so. Ich penne ja schließlich hier im Zelt und fahre in keine Ferienwohnung oder in eine andere Unterkunft. Somit bleibe ich ja definitiv hier vor Ort, die gesamte Nacht über, innerlich hacke ich das erst einmal „ab“.

Später als ich von der Toilette zurück zu meinem Pavillon gehe fällt mir der Flyer erneut in den Blick. Ich bleibe stehen und lese die weiteren Informationen. „Wir treffen uns nach dem Race am Samstagabend an der Indoor Strecke!“. Indoor… also ist es doch weiter weg, dann bin ich nicht mit dabei.
Später im Gespräch bekommt dann die ganze Sache einen logischen Ursprung. Es gibt im ORT Fulda eine kleine Interessensgemeinschaft, die sich „ganz in der Nähe“ einen Raum gemietet hat und dort eine Indoor Glattbahnerstrecke auf Teppich aufgebaut haben. Mit einer Bar und einem Schrauber-Areal, allgemein also richtig urig. Alles ist fußläufig von der Outdoorstrecke erreichbar und daher die Idee der „Finish Party“ indoor anzubieten.
So ergab es sich, dass nach dem Grillen und der Abendverpflegung dann ein allgemeines Stelldichein an der Indoor Glattbahn Strecke der IG stattfand und an der Theke das ein und andere nette Gespräch geführt wurde. Man Munkelt sogar von der ein oder anderen Runde die dort „ausgegeben“ wurde, Apfelsaftschorle versteht sich. Auf jeden Fall eines der Highlights bei diesem RC-Event, die „Finish Party“ an der Glattbahner Teppichstecke der IG.

Was so parallel in der Welt geschah

Während die kleine Gemeinschaft der HessenCup RC-Fahrer sich beim Ort Fulda um die Positionskämpfe auf dem Robbedrom bemühte, war die Medienwelt mit einer Sache beschäftigt, die seit Monaten in den Medien vorbereitet und angefüttert wurde. Stefan Raab wollte zurück in die TV-Medienwelt und das mit einem riesig gehypten Spektakel, denn es gab einen Boxkampf der Medial ausgeschlachtet wurde. Hier ein News Artikel zum Ereignis von der Berliner Morgenpost. (Link) Ich erwähne es hier, weil man an dem WoE im Grunde in den deutschen Medien Nichts anderes vernommen hatte.

Aber noch etwas passierte an dem Wochenende und fesselte das Interesse einiger Fahrer im Fahrerlager. Es fand eine, besser die Weltmeisterschaft im OR8, in Spanien Redovan statt. Diese wird durch die iFMAR gestellt und koordiniert, hier die Wiki Info dazu. (Link) Hier hat Daniel Reckward vom RMV-Deutschland Team einen sehr tollen Bericht geschrieben (Link) und einige Videos verlinkt.
Hier war mit Spannung das Ergebnis erwartet worden, es blieb bis zum Ende hin sehr spannend und umkämpft. Am Ende steht der unfassbare Erfolg von Davide Ongaro, der zum dritten Mal in Folge den Titel für sich gewinnen kann, was alleine schon eine unfassbare und einzigartige Leistung ist. Das stellt Team Associated auch im News beitrag deutlich klar. (Link)
Schade ist, dass so etwas in der deutschen Freizeit und Hobby Gesellschaft einfach unbeachtet  untergeht.

Eigener Verlauf

Anreise / Ankunft

Ich entscheide mich am Freitag anzureisen und geplant ist gleich auch für Familie Spielberger einen Pavillon Platz frei zu halten. Aber wie so oft an Freitagen, verrinnt die Zeit wie Sand zwischen den Fingern. Spätestens aber der doch dichte Freitagnachmittagsverkehr auf der BAB A3 Richtung Süden fressen die letzten Zeitreserven.
Nach der immer lange dauernden „Überland“-Fahrt Richtung Grebenhain, komme ich am späten Abend in der Dämmerung an. Das Fahrerlager ist überwiegend leer und lediglich die Camperstellplätze sind bereits belegt, vereinzelt stehen bereits einige Pavillons, meist ohne Seitenwände und auf halber Höhe.

Samstagvormittag

Am Samstag kommt es zu der üblichen Anreise „Trubel“, da viele im Fahrerlager in einem recht begrenzten Zeitfenster anreisen und es dadurch immer auf dem Feldweg der in das Fahrerlagerführt reichlich „eng“ wird. Ich ziehe recht früh die Wände ein und verstärke diese noch mit inneren Verspannungen, da ein wirklich starker Wind weht. Ab und zu stehe ich auf und genieße bei einem Frühstückteilchen und einer heißen Tasse Tee das Anreisechaos und beim morgendlichen Weg zur Toilette begrüßt man bereits das ein oder andere bekannte Gesicht.

Training

Dann geht es los, über Lautsprecher wird der Start der ersten Gruppe angekündigt. Ich packe gemütlich meine Sachen und gehe Richtung Boxengasse.

Erster Trainingslauf

Ich komme gut rein, die Strecke ist noch etwas feucht von dem Regen in der Woche. Der Motor zickt ab und an etwas rum, aber man kann Ihn noch handhaben. Mal sehen wie dieses Jahr das Robbedrom zu fahren ist.
Die Aufwärmphase geht durch, Strecke hat Gripp, aber wie ich die Sprungkombination nehmen soll, das weiß ich noch nicht. In den ersten Runden versuche ich insbesondere den mittleren großen Tabel – der berühmt berüchtigte Fulda Tabel – sauber zu fahren und das Landen auf der Abfahrtsstück.
Keinmal wirklich abgelegt, aber eben auch noch vorsichtig gefahren. Das schlägt sich gleich in der Platzierung nieder, Platz 5 von 7 Fahrern und komme somit noch auf 12 Runden in 7:26.712 Minuten mit einer Mediumzeit von 37.226 Sekunden je Runde. ier nun auch kein „Motorabsteller“, was mich schon einmal beruhigte…

Zweiter Trainingslauf

Ich komme gut rein, Bernd Spielberger setzt mich passend zu Beginn der Aufwärmzeit ein. In dem Training will ich die verschiedenen Sprungkombinationen verschieden Anfahren, um die für mich fahrbare Sprungkombination zu erfahren. Da ich den Motor noch einmal neu eingestellt hatte, fuhr ich dann in der 5ten runde in die Box, um einmal die Motoren Temperatur unter Last zu bekommen.
Etwas nervig für mich, war wieder einmal die die Zweiersprung Kombination nach der Zeitschleife. Da ich Trainingsreifen mit wenig Gripp verwendete, müsste ich so viel Gas geben, das ich selbst, wenn ich den Doppelt gesprungen bin, kaum den Buggy in der nächsten Rechtskurve abfangen könnte. Hier war auch mit dem konzentrierten Training der Knoten nicht geplatzt.
Dann ging mir vor der „Steilkurve“ bei dem Sprung, als ich den Buggy aufs Dach gelegt hatte, der Motor aus. Na ja, ob er abgeblieben wäre, hätte ich kein Gas gegeben, ich weiß es nicht. In der Folgerunde ging er dann fast an der gleichen Stelle erneut aus.
Danach lief der Motor, Standgas war leicht erhöht. Eigentlich wollte ich etwas mehr die Sprungkombination trainieren, aber dass der Motor dann doch so rumzickt, na ja. zwei Motorabsteller, das schlägt sich natürlich im Rundenergebnis nieder. Es war dann der Platz 7 von 8 Fahrern und ich komme somit noch auf 10 Runden in 7:00.146 Minuten mit einer Mediumzeit von 42.014 Sekunden je Runde, aber auch eine 24ziger Rundenzeiten.

Dritter Trainingslauf

Es waren jetzt auch schon die ersten Sonnenstrahlen herausgekommen und die Strecke hatte den ersten Lehmabrieb weil sie so trocken war. Ich hatte noch einmal die Reifen gewechselt und den Motor überprüft.
Sascha Fiedler setzte mich gleich früh ein und so konnte ich mich, nachdem ich mich an die Reifen gewöhnt hatte, an die Sprünge machen. 2te Runde schaffte ich es, den 3 Sprungkombie nach der großen Linkskurve mit 1,2 zu fahren, aber es war trotzdem knapp. In der 4ten Runde versuchte ich den Doppelsprung nach der Zielschleife und überschlage mich bei der Landung, zu arg gebremst. In der 8ten Runde wieder der Doppelsprung, komme ich zu hoch mit den Vorderreifen und lande auf dem Dach. In Runde 10 versuche ich den Doppel nach der Zeitschleife mit weniger Schwung und bleibe an der zweiten Sprungwelle hängen. Runde 11 versuche ich es noch mal dort, komme knapp drüber, Überschlage mich und lande zu meinem Glück auf allen vier Reifen. Endlich, Runde 12 schaffe ich es einmal knapp.
Aber kein Defekt, keinen Motorabsteller und Platz 6 von 8 Fahrern und komme somit noch auf 15 Runden in 7:05.002 Minuten mit einer Mediumzeit von 28.333 Sekunden je Runde, lief auch flüssiger.

Vierter Trainingslauf

Die Strecke bekommt jetzt die Sonne deutlich ab, es weht weiter ein kühler Wind. Die Ideallinie ist frei, aber wenn man von Ihr abkommt, lässt der Gripp wegen des losen Lehms deutlich ab.
Sascha Fiedler setzt mich so früh ein, dass ich erst ganz alleine auf der Strecke bin, den 2er ach der Zeitschleife schaffe ich gleich in Runde 1, Verbremse mich aber am Ende der Graden vor der Kurve. Nun, der Gripp hat sich noch einmal verändert.
In Runde 2 schaffe ich das unsagbare, ich kann die Kurve nach der Graden sehr schnell und außen fahren und gehe mit Speed in die 3er Kombi rein, schaffe 2,1 zu springen, auch wenn ich danach den Buggy erst wieder fangen muss. In Runde 3 funktioniert es gleich ein 2tes Mal, während ich in Runde 5 beim Versuch auf dem Dach lande und in Runde 7 und 8 schaffe ich es wieder. Mmhh da muss ich wirklich viel Schwung aus der Kurve mitnehmen und ein Gefühl dafür entwickeln.
In Runde 10 wirft mich der Doppel nach der Zeitschleife aufs Dach und beim Versuch ihn in Runde 11 zu springen, komme ich fast auf der Gegenspur raus.
Keine Defekte und einige Sprünge noch einmal gut trainiert. Ich komme auf 15 Runden in 7:01.427 Minuten mit einer Mediumzeit von 28.095 Sekunden je Runde, ist dann der Platz 6 von 9 Fahrern.
Gesamt bin ich in der Rangliste Platz 24 von 27 nach den Trainingsläufen.

Qualifikationsläufe

Erster Qualifikationslauf

Die Mittagspause und Fahrerbesprechung stehen an. Bestes Wetter, es ist windig, angenehme wenn auch leicht kühle Temperaturen und trocken.
Bewölkung und Wind hatten etwas zugenommen, aber es bleibt trocken. Sascha Fiedler kommt pünktlich zum Start der Aufwärmzeit und es geht los. Erst einmal reinkommen, wieder im Fluss sein. In der Minute vorher komme ich kurz zum Tanken rein, denn die Wartezeit bis zur Streckenöffnung war lang, Sascha muss aber kaum etwas nachfüllen. Dann geht es los.
Komme gut weg… 26,25, 27 und wieder 26 Sekunden pro Runde. Die Sonne kommt raus, es sind noch 3 Minuten, cool bleiben. Kurzzeitig kann ich mich auf die höheren Plätze vorkämpfen, jetzt muss ich sauber bleiben und darf keinen Fehler machen.
Ich lege mich einmal am Doppel nach der Zeitschleife ab und einmal werde ich in der Kehre nach der 3er Kombination von einem anderen Fahrer angerempelt und drehe mich, wertvolle Sekunden die verloren sind. Es gibt noch einige Situationen, wo ich mich in einem Pulk von drei Buggys vorn halten kann und selbst „liegengebliebenen“ Buggys gut ausweichen kann. Man muss eben auch mal Glück haben.
Keine Defekte, keinen Crash und keinen Motorabsteller, das macht 12 Runden in 5:27.164 Minuten mit einer Mediumzeit von 27.263 Sekunden je Runde, ist dann der Platz 6 von 9 Fahrern.

Zweiter Qualifikationslauf

Die Sonne steht nun rechts vom Fahrerstand, der Wind hat abgenommen, die Strecke ist auf der Ideallinie hart wie Stein und bricht zu unserem Glück nicht auf.
Ich komme gut in den Fluss und kann meine Einfahrrunden gut durchziehen. Dann geht es los, der Lauf wird angezählt. In der 3ten Runde komme ich bei der Schikane vor der Geraden auf angedeutete S Schikane und kann den Buggy grade noch abfangen. „Da habe ich halt den Colt Seavers gemacht!“, weil ich 1 ½ Meter auf 2 Reifen gefahren bin, denke ich mir. Leider lege ich mich in Runde 4 vor der Steilkurve auf’s Dach und verliere einige Sekunden. In Runde 9 überschlage ich mich in der 3er Kombi, kann den Buggy aber noch abfangen, wieder Glück gehabt.
Das waren ein paar Fehler zu viel, 11 Runden in 5:06.120 Minuten mit einer Mediumzeit von 27.829 Sekunden je Runde und Platz 7 von 9 Fahrern.

Dritter Qualifikationslauf

Jugendlauf, „Finish Party“ und ein Frühstück liegen hinter uns. Es galt noch einmal alles zu prüfen, Setup Check, Technik und Mechanik Check und dann sollte recht früh der dritte Qualifikationslauf starten.
Fast Windstille, der Morgentau hat den Lehm leicht angefeuchtet und der Himmel ist bedeckt, aber kein Regen oder Schnee, wie wir ihn in Fulda 2021 hatten.
Ich komme ganz gut rein, in der ersten Runde versuche ich die 3er Kombi 2,1 zu springen, komme aber rechts in Gras und habe Glück das ich den Buggy noch abfangen kann. Zu Beginn der 2ten Runde kommt es am Beginn der Graden zum Pulk, komme aber gut raus. Leider schaffe ich dieses Mal den 3er nicht sauber und lande auf der 2ten Bodenwelle, ich liege auf dem Dach.
Ich werde dann etwas vorsichtiger, schaffe es aber 2x die 3 Kombi 2,1 zu springen du auch 2x die Doppel nach der Zeitschleife sauber zu springen. Ich habe ein gutes Gefühl, jetzt dranbleiben.
Ich gewinne noch 2 Kopf an Kopf Fights und es ist ein unglaubliches Gefühl, am Ende sind es 12 Runden in 5:17.547 Minuten mit einer Mediumzeit von 26.462 Sekunden je Runde und Platz 5 von 9 Fahrern.
„Jaaahhh!!“ entwischt es mir, als ich mich umdrehe um zur Treppe zu gehen.
Das alles hält mich letztendlich auf Platz 24 in der Rangliste nach den Qualifikationsläufen.

Finale

¼ B Finale

Die Sonne scheint, Wind, trocken und die Strecke ist nicht aufgebrochen. Das Setup stimmt und der Motor läuft. Es liegt jetzt an mir, in der Box steht Bernd Spielberger.
Die Aufwärmzeit beginnt, die Strecke wird frei gegeben. Jetzt keinen defekt einfahren, denke ich mir. Ich stelle fest, dass die Ideallinie mit Gripp schmal geworden ist, der Lehmabrieb übernimmt die Außenbereiche der Strecke.
Es sind nur 6 Buggys im Starterfeld und ich bin auf Startposition 5 von 6, die mir aber Jörg Braches im Buggy 36 gleich im Start abkämpft. Ich will jetzt aber auch nicht mit der Brechstange durch den Pulk, also, ordentlich und save fahren.
Zu Beginn der 2ten Runde komme ich am 2er an Braches vorbei und doch nicht, drück Ihn in der folgenden Rechtskurve raus. Kann mich dann vor Ihn setzen, aber der Rennleiter sieht es als nicht Fair an und ich soll den Platz zurückgeben, das geschieht dann auch in der nächsten Runde an dem Doppel nach der Zeitschleife und Braches kann vorbei. Er legt sich aber beim Einfahren in die Grade ab und ich komme erneut vorbei. Jetzt abstand aufbauen und Speed, vielleicht komme ich noch an Platz 3 ran. Kaum zu glauben, aber prompt gelingt mir in der 3er Kombi ein sauberer 2,1 Sprung, wie cool ist das denn? In der 5ten Runde gelingt der 3er wieder mit 2,1 und in der 6ten Runde gelingt mir sogar der Doppel nach der Zeitschleife. Aber ich fahre relativ alleine, weil Platz 3 ¼ Runde vor mir ist und Platz 5 ebenfalls ¼ Runde hinter mir.
In der 12 Runde fällt Daniel Webe, Buggy No. 14 auf Position 5 aus, zum Position 3 sind es aber fast ¾ Runden, ob ich da noch rankomme?
In Runde 17 erfolgt ein blitzschneller Tankstopp durch Bernd und Felix Spielberger, erstklassig und atemberaubend schnell, vielen Dank dafür. 🙂👍
Ich versuche weiter an Position 3 zu kommen, aber es wird schwer, in Runde 20zig schaffe ich an der 3er Sprungkombination noch mal 2, 1, aber es sind ¾ Runden zwischen mir und Position 3. Es gibt einen Wechsel zwischen Position 3 und 2, jetzt ist Jörg Peil mit Buggy No. 23 vor mir. Aber er hat fast eine ganze Bahn Abstand rausgefahren. Es sind noch knappe 4 Minuten, Kämpfen bis zum Ende, man weiß ja nie.
In Runde 26 wurde es noch mal gefährlich, ich komme von der Graden ab auf den Grünstreifen zur Boxengasse. Ich komme auch an die Wand und muss meinen Buggy schnell blind (Toter Winkel) wieder auf die Grade bringen. Ich war Grade an der Zeitschleife an zwei Buggys vorbeigekommen, die sich natürlich jetzt wieder vor mich setzten. Zu meinem Glück, kein Defekt!
Die beiden, das ist das Führungs-Duo und so kann ich mich in 27 und 28 etwas mitziehen lassen, aber in Runde 29 ist Marvin Peil (Buggy No. 22) schon ¼ Runde weg von mir. Einmal „Drehe“ ich mich vor der Zeitschleife, ärgerlich.
Die letzten 30 Sekunden werden angesagt und Jörg Peil mit Buggy No. 23 hat 5/6 Runde Abstand auf Position 3. OK, Kämpfen wir bis zum Schluss, alles andere wäre ja auch idiotisch.
So bleibt es, denn ich brenne mich mit 35 Runden, Platz 5 in 15:02.985 Minuten mit einer Mediumzeit von 25.881 Sekunden je Runde am Ende in die Ergebnis Tabelle des Finallaufes ein.

Fazit

¼ B Final einen Platz raus gekämpft, geile „After Race Party“ miterleben können, kein Regen, kein Defekt und zickigen Motor sowie das Setup hinbekommen.
Trotz Nostalgie-Gefühlen am alten ehemaligen „Robbe“ Werk war auch in diesem Jahr das „Robbedrom“ eine Reise wert und das Renn Event des ORT Fulda wieder einmal ein Trüffel der Saison mit ganz eigenem Charakter.

RC-Racer, komisches Volk

Ich muss grinsen, als ich über die A3 Richtung Süden fahre. Wie schon bei dem ein oder anderem RC-Rennen kommt im Radio eine Unwetterwarnung für Teilbereiche Deutschlands. Es wird geraten „zu Hause“ zu bleiben, Reisen zu vermeiden und nicht „vor die Tür“ zu gehen.
Interessant denke ich mir, man rät dem Bürger wegen Unwetter in den eigenen vier Wänden zu bleiben, aber der RC-Modellbauer mit Racing-Ambitionen nimmt es in Kauf. Es ist ebenso, was soll passieren? Wir hatten dieses Jahr schon so viel „schlechtes“ Wetter, vielleicht ist es gar kein so schweres „Unwetter“ und wir können doch endlich einmal ein RC-Rennen bis zu den Finalläufen durchfahren, ohne Abbruch, ohne regengetränkte Strecke, einfach Racing.
Rückblickend muss man natürlich sagen, haben wir Glück gehabt. Es gab einige Regionen in Deutschland, da hatte der Sturm für viel Bruch gesorgt, aber im Großraum Fulda ging es.

Schlange auf Lehm

Die Serpent Cobra SRX8 ist das Rennpferd des Herstellers Serpent im Maßstab 1:8 Offroad. Er löste die Serpent Cobra 811 im Mai 2016 ab und in den 2 Jahren danach wurde die Version 1 „GP“, um die Version „Evo“ und um die Version „Pro“ erweitert. Einige der Innovationen der Version Evo und Pro sind untereinander kompatibel, wieder andere nicht.  Hier ein Forenbeitrag in dem ich versucht hatte die Unterschiede zwischen den Versionen zusammen zu fassen. (Link)

Die Cobra SRX8 kann mit ihrer Technik weiterhin sehr gut mithalten, reagiert feinfühlig auf Setup Anpassungen und ist so robust, dass er nicht gleich jede Bandenberührung und Positionskampf mit einem Defekt quittiert.

In Fulda konnte ich mit mit meinem Fulda Setup aus dem Vorjahr und den leichten Anpassungen aus der letzten RC-Rennteilnahme die ich hatte, mein Setup direkt auf die Strecke anpassen. Die SRX8 kam sehr gut mit den verschiedenen Streckenabschnitten zurecht und ließ sich verlässlich fahren. Obwohl die Gripp Verhältnisse je Lauf andere waren, kam ich gut mit dem Buggy zurecht.

Hier der Link zum Thread zum Serpent OR8 Buggy Cobra SRX8 (Link), hier der Link zur SRX8 Promo Homepage und vielen Dank an 2Speed.de für die schnelle Lieferung der Ersatzteile.

Bei Fragen zu dem Buggy könnt Ihr mich aber auch gern persönlich ansprechen.

Zeitreise

Wer meinen Blog kennt und die Berichte zu den anderen RC-Rennveranstaltungen beim ORT Fulda weiß, die Rennen sind auch immer eine „Zeitreise“. Direkt an der Strecke liegt das ehemalige „Robbe“ Werk. „Robbe“, das war einmal der Begriff für RC-Modellbau wie Graupner.
Aber Zeiten ändern sich und wer sich nicht anpasst, der verliert. Graupner ist Insolvent gegangen (Link) und Robbe „ist Geschichte“ und gibt es auch schon lange nicht mehr in der ursprünglichen Form (Link). Aber natürlich, wenn man bei dem Rennen dann zu den Toiletten geht, durch den Flur und einen größeren Raum… fragt man sich schon, was war denn hier vor 20 Jahren? Was wurde denn hier in diesem leeren Raum gemacht?
Man sieht an der Decke und in den Ecken den Putz aufbrechen und Schlimmeres, aber es hat auch einen Hauch „Geschichte“ und einen bisschen viel „Lost Places“. Es ist sicherlich auch ein Reiz, den die Rennveranstaltungen beim ORT Fulda immer mit sich bringen.

Interesse

Die Leser die ein wenig mit gelesen haben und Interesse nach mehr verspürt haben und sich fragen:
„Könnte ich da nicht auch teilnehmen?“

Ja DU kannst!
👍😃👍

RC Rennen, dass kannst Du ganz einfach auch!

Eine Rennteilnahme ist so einfach, alles was Dich ggf. an der Teilnahme hindert sind Vorurteile, falsche Ängste und das bisschen fehlender Mut einmal etwas Neues zu probieren! Es ist viel leichter als man selber denkt, einmal Blut geleckt und man ist dem Rennzirkus verfallen.
Wer auch nur den Hauch eines Interesses verspürt, sollte einmal diesen Blogeintrag lesen, denn die eigene Teilnahme ist viel leichter als gedacht….

Schau Dir dazu diesen Blog an:
👉  „Rennteilnahme ist einfach!“  👈

Der Verein

Auch hier muss ich es wieder schreiben… ein ganz anderer Verein als die vorhergehenden. Der ORT Fulda ist gar kein „e.V.“, sondern im Grunde eine Interessensgemeinschaft. Aber aus dem Interview weiß ich, dass die Interessensgemeinschaft eben aufgrund der Strecke und nicht aufgrund des Robbe Werkes entstanden ist. Aber auf der ORT Fulda kämpft um seine Mitglieder und hat weiter und Jahre nach der Insolvents hin Bestand.
Natürlich ist die IG „Offroad Team Fulda“ aktiv im Hessen Cup vertreten und die Strecke war an diesem WoE wieder einmal – so wie die letzten Jahre – optimal auf den Hessencup vorbereitet. Die Strecke hatte ohne nennenswerte Defekte das WoE gehalten, ein aus einem Gerüst gebauter Stand für die Rennleitung gab den Fahrern Platz auf dem Fahrerstand und natürlich standen Toiletten und Verpflegungsbereich zur Verfügung.
Wer also aktiv RC Rennsport im 1:8 Maßstab betreiben will, hier hat man den örtlichen Ansprechpartner!

Danke

Als Fahrer freuen wir uns über eine gut überlegte Strecke und einen top organisierten Ablauf. Wir betrachten es als selbstverständlich, wenn die Personen im Verpflegungsbereich uns mit einem Lächeln begrüßen und wir nehmen es als selbstverständlich hin, wenn man an Listen den Verlauf des Rennens nachvollziehen kann und über Lautsprecher der Rennleitung folgen kann.
Die Organisation, die regelmäßigen und klaren Durchsagen der Rennleitung, die Informationen zum Ablauf, Bekanntgabe der anstehenden Läufe, Service des Versorgungsbereiches und den gesamten Rahmen um eine solche Veranstaltung halten wir für selbstverständlich. Ob’s die Suppe ist, Kaffee oder das Snikers ist.
Dafür und für die organisierte Rennveranstaltung zahlen wir den Rennbeitrag… Man sollte meinen damit sei der Danksagung genüge getan….
Mit Nichten, damit ist nicht genüge getan! Wenn an einem solchen WoE ein Wohlfühlgefühl entsteht, dann weil es viele, viele Helfer hinter der Oberfläche gibt.
Von mir gibt es ein deutliches „Danke“ an die Helfer, Zeitnehmer, Rennleitung, Teilnehmer und Menschen die etwas zur Umsetzung beigetragen haben…

Links:

Hier noch einmal die Homepage des Vereins:
Offroad Team Fulda
RC Strecken Homepage -> Klick mich
Facebook Seite des Vereins -> Klick mich

Homepage des Hessen Cups:
http://www.hessencup.de/
Facebook Gruppe RC Hessencup -> Klick mich

Rennberichte:

Aron Waitz -> Link
Marvin Peil (nur Freunde) -> Link

Felix Spielberger -> Link
Anke Müller SMI für Xray -> Link

Mika Ankündigungs-Artikel -> Link

Videos:
Samstag -> Link
Sonntag -> Link

Medien:
Stefan Kaufs Facebook Foto Album -> Link

Ergebnisse

Hier geht es zu den digitalen Ergebnislisten des Rennens -> Klick mich

OR8 Expert

  1. Aaron Rönick
  2. Aaron Waitz
  3. Alexander Braches

OR8E

  1. Vladislav Schiopu
  2. Julien Schmidt
  3. Kai König

OR8 Hobby

  1. Marlon Dengler
  2. Ben Heiderich
  3. Colin Lübke

Jugendlauf

  1. Marlon Dengler
  2. Silas Koplack
  3. Ben Heiderich

Hinweis des Verfassers:
Die Galeriefunktion von WordPress skaliert die Fotos ab und an unvorteilhaft. Aber mit den normalen Internet Browsern kannst Du „Öffnen im neuen Fenster“ auswählen und das Bild wird in Originalgröße und original skaliert angezeigt.

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