It’s Racing Time

Über die glatte 180° Kehre, ein kurzer Gas Stoß, 225° Grad Kurve, Vollgas, die Pneus krallen sich in den Teppich, der 2 WD Buggy springt mit einer grazilen Wucht über beide Wellen und landet kurz hinter der zweiten Welle, aber noch vor der Zeitschleife. Dann heult der Motor auf und wie auf einer gezeichneten Linie fährt er in Ideallinie über aus der Lang gezogenen 160° Kurve auf die Graden und in die S-Kurve und die Innfield Schikane.
Einige Meter hinter Ihm sein Verfolger… genauso graziös auf der Ideal Linie und fehlerfrei…
Was ein Zweikampf, was eine Spannung zwischen Carsten Keller und Swen Braciak, einfach faszinierend.

Ein wenig bedaure ich es, dass ich nicht dieses fahrerische Können in mir habe. Ein kurzer Hauch von Neid kommt auf, dann denke ich mir wieder… die Jungs sind in dem Hobby aber auch schon länger unterwegs. Und dann denke ich mir, hätte ich ein besseres Zeitmanagement gehabt, hätte ich auch mehr Training gehabt…

Inhalt

Gespräch mit Klaus

In dieser Saison lässt sich Klaus Hürtgen nach jedem Lauf auch den schnellsten Buggy einmal zu sich bringen und schaut „under the hood” [unter die Karosserie]. Als ich auf meinem Helferposten 2 stehe kommen wir leicht ins Gespräch, er fragt wie es denn so sei, und ich frage ihn wie er mit seinem Shop die letzten eineinhalb Jahre erlebt hat. Obwohl der RC Rennsport, quasi in den letzten eineinhalb Jahren in vielen Klassen zum Erliegen gekommen ist, wurde Modellbaumaterial allem Anschein nach ungebremst weiter gekauft. Natürlich merkte man wohl jetzt, dass viele RC Fahrer zögerlicher auf das neue Modell umsteigen würden. Auch ist natürlich dort wo kein RC Rennen gefahren wird, auch der Bedarf an Ersatzteilen nicht gegeben. Das merke man schon, meint er.

Aufhören, wenn es gut ist

Wer kennt den Spruch nicht, „Wenn es am besten ist, sollte man aufhören!“. Na ja, grade bei den nächtlichen Trainings ohne Rennleitung und Helfer auf der Strecke, ist es manchmal das Schicksal, das einem diesen „Spruch“ wieder in’s Gedächtnis ruft.

Ich habe meinen letzten Akku gefahren, sitze an meinem Tisch und schraube noch die letzten Anpassungen in das Setup des Buggys. Andree „Atze“ Arzenheimer war grade vor einigen Minuten mit „Tschö, bis morgen und schönen Abend noch!“ Richtung Heimat aufgebrochen, als Sascha Hellemeister mit den Worten… „Letzter Akku“ aus dem Duschraum Richtung Treppe geht.

Ich war noch mal aufgestanden um mir den Andrang unten anzusehen, aber es war ruhig geworden, war auch schon spät. Als ich die Treppen hoch ging, hörte man ein Krachen und ein kleines Wortgefecht. Kurz danach steht – sichtlich betrübt – Sascha im Duschraum. Man kann deutlich erkennen, dass sein Buggy einen Defekt hat, da der Querlenker vorn links „ungesund“ herunterhängt.

„Ist in mich gefahren, nach dem Sprung, auf meiner Spur!“ hörte man nur… das war auf jeden Fall ein kapitaler Defekt. Querlenker, Dämpferbrücke und vorderes Gehäuse des Buggys waren gebrochen. Nach kurzem Gespräch stellten wir fest, dass ich keine SRX2 Gen3 Ersatzteile dabeihabe.

„Dann packe ich es jetzt, ruf ich noch mal Atze an, vielleicht hat er etwas… sonst muss ich eben Kleben!“… „Man soll halt aufhören, wenn es am schönsten ist…!“ Jetzt wo die Wut etwas abgeschwollen war, gab er auch zu… dass so etwas jedem passieren kann, schließlich sind heute einige auf der langen Grade nach Links etwas abgekommen.

Sascha fährt nach einigen Minuten und es ist nun still… da ich der letzte der Fahrer im Duschraum bin. Am Nächsten Tag präsentiert er einen an der Front mit Sekundenkleber zusammen gehaltenen Buggy und schafft, trotz erneuter Defekte, damit eine wirklich gute Platzierung. (Siehe Rangliste

Was mach ich hier?

Ich komme in die Küche und draußen kommt langsam die Dämmerung auf. Eigentlich hänge ich meinem im Kopf aufgestellten Zeitplan bereits jetzt eine 1/2 Stunde hinterher.  In meinem „Werkraum“ war alles fertig, jetzt musste es an’s Beladen des realen Kfz’s gehen. Ein dumpfes Grundrauschen war zu hören und der prüfende Blick aus dem Fenster bestätigte den ersten Verdacht, strömender Regen. „Na toll“ denke ich mir, da macht das Beladen gleich doppelt Spaß.

Einige Minuten später fahre ich in Richtung Eifel. Nun ist es nicht nur die Dämmerung die ein zügiges Fahren verhindert. Meine Scheibenwischer schaffen es nur mit Mühe, bei moderater Geschwindigkeit, den Regen von der Frontscheibe weg zu befördern. Die Geschwindigkeit die mein Routenplaner für die Landstraße vorsieht – 100 km/h – werde ich wohl so nicht schaffen…
Aber die Landstraße ist leer… vereinzelt Autos…
Da kommt in mir die Frage auf, was mache ich denn da grade?

Ich fahre mit einem Auto zu einer 70 km entfernten Schulsporthalle, in einem Dorf in der Eifel, um heute Abend und Morgen mit einem Spielzeug mit anderen um die Wette im Kreis zu fahren. Während andere den Samstagabend Krimi, The Masked Singer oder das Supertalent im TV schauen, die Clubs, Bistros und Bars der Innstädte bevölkern oder auf private Partys Geburtstage oder andere Festlichkeiten feiern.

Man oh man, ich muss verrückt sein!

Frag mal den Frosch

Es hatte mich gewundert, aber Thorsten „Frosch“ Schmitz hatte sich im Sommer ebenfalls den Serpent Spyder SRX4 Gen3 zugelegt. Da hier Serpent den 4WD 1:10 Buggy mit Riemenantrieb weiterentwickelt hatte, hatte auch der Thorsten „Frosch“ Schmitz wieder Gefallen an der Marke Serpent gefunden.

Ich fragte Ihn dann gleich an, was er so für Tipps und Tricks für mich hätte, schließlich hatte er ja auch gleich mit dem Buggy den dritten Platz auf den deutschen Meisterschaften gemacht.

Als ich dann von seinen selbst gemachten Dämpferbrücken hörte, hatte ich die Hoffnung auf ein gleichwertiges Setup bereits aufgegeben. Beim Bau des Serpent SRX4 Gen3 versuchte ich einen Kompromiss zwischen dem Baukasten und meinem Setup des SDX4 Evo zu finden.

Als dann am Sonntag Thorsten „Frosch“ Schmitz ebenfalls seinen Tisch im Fahrerlager aufbaute, war ich zum einen Überrascht, weil ich es in der Nennliste übersehen hatte und natürlich absolut erfreut, denn dann konnte ich mir so ansehen, wie er die Sache mit den Kabeln und dem Platz gelöst hatte.

Und dann stand er irgendwann in der Tür, ich lud grade meine Akkus für den ersten Vorlauf. „OK, also ich habe Dämpferbrücken dabei…!“

Letztendlich schaute er sich kurz mein Setup an, gab mir einige Punkte dich ich anpassen könne und… wenn ich wollte könnte ich die „angepassten“ Dämpferbrücken haben.

OK, also den ersten Lauf in meinem Kompromiss Setup, dann Dämpferbrücken ändern und Defekte bereinigen und viel Schrauber Arbeit.

Zu meinem Glück hatte ich im ersten Vorlauf keinen Defekt und konnte dann gleich loslegen. Danke noch einmal an Thorsten „Frosch“ Schmitz für die Dämpferbücken, die Setup Tipps und die Helfenden Hände beim Schrauben. Denn Thorsten „Frosch“ Schmitz bot sich dann gleich an, die Dämpfer zu machen, während der Zeit wo ich vorn und hinten die Dämpferbrücke einbaute.

Alles recht knapp kalkuliert, aber letztendlich sollte es klappen. Ich fand es cool und faszinierend, von dem Wissen und Erfahrungsschatz eines anderen RC Fahrers mit profitieren zu können.

(zu) Knapp kalkuliert

Mitten in der OR8 Saison bekomme ich von 2speed das Kit des Serpent Spyder SDX 4 Gen 3 geliefert. Ich plane mir ein, ca. 3 Wochen vor dem ersten Renn Termin in der ORE 1:10 Klasse mit dem Bau des Buggys zu beginnen.

Nun es gibt einige Leute, die mir erzählen, dass sie einen solchen Buggy innerhalb von eineinhalb Tagen zusammenschrauben. Ich gehöre nicht zu dieser Gruppe und muss mir wirklich mehr Zeit einplanen.

So wie es immer ist, natürlich kommen noch einige andere Termine dazwischen und ich kann nicht jeden Abend der zweiwöchigen Zeit vor dem ersten Rennen nutzen. In Wirklichkeit beginne ich am Montag vor dem Rennen mit dem ersten Schritt in der Bauanleitung.

Obwohl ich nun dann jede Nacht einige Stunden an den Buggy baue, geradezu den späteren Zeiten dann auch oft Schritte wiederholen muss, da aufgrund der Müdigkeit meine Konzentration geschwächt ist, werde ich langsam fertig.

In Wirklichkeit sitze ich dann um 13:30 Uhr am Samstag vor den letzten Schritten und verklebe die Elektronik in den Buggy.

Alles im Allem sehr knapp kalkuliert, ich komme somit ungefähr eine 1 ½ später zu meiner Pension „Sonneneck“, auf die ich bei HK Cup Läufen gern zurückgreife, als ich es eingeplant hatte.

Familiär

…und doch sportlich fordernd. So könnte man den HK Cup umschreiben. Man hat hier ein breitgefächertes Fahrerfeld, vom Anfänger der das erste größere RC Rennen fährt, bis hin zum Semi-Profi, der im Grunde jedes Wochenende auf RC Rennen verbringt. Denn wenn man an die Spitze der Rangliste (siehe unten) schaut, dann findet man hier in jeder Klasse bekannte Namen.

Und trotzdem findet man am Ende der Liste sehr viele unbekannte Namen und auch so mittelmäßig bis schlechte Fahrer wie ich es bin, finden konkurrierende Mitfahrer, ohne dem Fahrerfeld mit einer Runde Abstand hinterher zu fahren. Im Grunde also optimal geeignet, um einmal „einen ersten Schritt” in den RC Rennsport der ORE Klasse zu wagen.

Eigener Verlauf

Training

Durch meinen gescheitertes Zeitmanagement, komme ich ca. 1 ¾ Stunden zu spät. Ich schaffe es noch drei Akkus an dem Abend zu fahren. Auch schaffe ich es, dass zuvor nur ½ geschraubte Kit Setup mit meinem Setup der Spyder SDX4 Evo abzugleichen und anzupassen. Nach dem dritten Akku, habe ich wenigstens ein grobes Gefühl für die Strecke, auch wenn ich die ganzen Kniffe nicht raushabe.

Nun muss ich auch feststellen, dass ich das 220 Volt Kabel meines Akkuladegerätes vergessen habe. Als ich dann eines organisiert habe, stelle ich fest, dass bei dem Verpolen in Linsengericht (hier geht es zum Rennbericht), wohl der integrierte Trafo gehimmelt hat.

Erster Vorlauf

Obwohl ich mit der Startnummer 2 den Beginn des Vorlaufs etwas verpasse, schaffe ich es aber solide ohne viele Fehler, aber doch langsam diesen Vorlauf zu fahren. Mit Freude stelle ich fest, dass ich auf Anhieb wohl die richtige Höhe einstellen konnte, denn das Waschbrett schluckt der Buggy ganz gut ohne komplett aus der waagerechten Lage ausgehebelt zu werden. Einzig bei dem Sprung (Welle) nach der langen Gerade bin ich noch zu schnell und überschlage mich beim Landen fast.

Zweiter Vorlauf

Letztendlich durch den Stress mit dem Antriebsknochen, komme ich auch nach den ersten vier Runden nicht in meinen Drive bzw. Rhythmus. Ich schaffe es einfach nicht die Ruhe und Gelassenheit, die ich im ersten Lauf hatte, wieder einzunehmen. Aufgrund meiner Unkonzentriertheit mache ich sehr viele Flüchtigkeitsfehler und liege gefühlt mehr auf dem Dach als dass ich eigentlich fahre. Und erst die letzten vier Runden schaffe ich es, wieder eine gewisse Ruhe und Verlässlichkeit in meinem Runden zu bringen.

Dritter Vorlauf

Ich schaffe es zu Beginn in meine Renn Rhythmus zu kommen, komme auch mit dem jetzt neuen Setup zurecht. Ab ca. der Hälfte werde ich aufgrund meiner Unkonzentriertheit dann aber fahrlässig und mache einige Fehler. Ich will dann zu viel und fahre mir einen kapitalen Defekt ein. Ich weiß nicht einmal wie ich es geschafft hatte so stark am Ende der langen Gerade gegen die Holzbande zu fahren aber es war geschehen. Der rechte vordere Querlenker war gebrochen und der Helfer Posten nahm mich von der Strecke. Etwas enttäuscht und natürlich etwas wütend über mich selber gehe ich zum Streckenposten und holte meinen Buggy ab. Erst wesentlich später beim Einbau des Ersatz Querlenkers merkte ich, dass die Halterung des Stabis wohl beim Aufprall oder später sich gelöst hatte und aus dem Buggy gefallen war. Ohne diesen, könnte ich vorn nur ohne Stabi fahren. Mit konzentriertem Blick und erst einmal nur mit dem Verdacht wo es passiert sein könnte suchte ich somit in der Pause, die die Rennleitung benötigte um die Final Einteilung zu erstellen, die Strecke ab. Zu meinem Glück fand ich die Halterung und stellte fest, dass ich diese wohl beim raustragen des Buggys verloren hatte.

Erstes Finale

Sofort nach dem Einsetzen ist Buggys auf der Strecke geht es in die Startaufstellung. Nach dem Start komme ich aber einfach nicht in meinen Rhythmus. Zu meinem eigenen Ärger mache ich dann auch noch sehr viele Flüchtigkeitsfehler und komme wirklich nicht zu einem flüssigen Fahrstil. Erst in den letzten vier Runden habe ich das Gefühl wirklich mit dem Fahrerfeld mithalten zu können. Und erst in den letzten Runden schaffe ich es, mich an das Heck eines Mitstreiters zu hängen und so etwas wie ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu fahren.

Zweites Finale

Beim Start schaffe ich es von meinem letzten Platz einige Plätze durch das Startchaos gutzumachen. Dadurch dass beim SDX4 Gen3 die Lenkung sehr feinfühlig reagiert, kann ich mich ohne größere Probleme durch das Stadtgetümmel schlängeln. Gefühlt sind es wohl fünf Plätze die ich gut mache, real waren es wahrscheinlich nur vier.

Auch komme ich wesentlich schneller in meinem Fluss bzw. Rhythmus. Ich schaffe es mich an einige Mitfahrer anzuhängen und kann die Plätze ungefähr bis zur Mitte grob verteidigen. Leider mache ich dann ein bis zwei kleinere Fehler und die verteidigten Plätze zerrinnen mir wie Sand in der Hand. Aber was soll’s, das ist eben RC Rennen, wenn ich die 5 Minuten Finale nicht konzentriert durchfahre, dann geschieht es mir recht.

Rennen Spannung und Rennfieber erlebe ich auf jeden Fall. Denn erstaunt stelle ich fest, dass ich kaum noch blinzle und den Pistolensender im Rhythmus der Sprünge mitbewegen. Das war gar nicht mal schlecht, so hätte es doch das ganze Wochenende sein können, oder!?

Drittes Finale

Aus eigener Arroganz hatte ich im Vorfeld noch einmal den vorderen Stabi und die Höhe angepasst.
Ich stellte beim Fahren fest, dass der Buggy nun doch etwas dazu neigte, zu kippen. Nach den ersten vier Runden hatte ich mich daran gewöhnt, lag aber auch dreimal auf dem Dach. Dann kam ich aber recht gut in meinen Rhythmus konnte das dritte Finale gelassen zu Ende fahren.

Fazit

Training, Training, Training, das war es was mir einfach gefehlt hat. Ich hätte sicherlich noch einmal vier Akkus einfach so und dann jeweils noch mal zwei Akkus im angepassten Setup fahren müssen. Okay das war natürlich durch das ganze Zeitmanagement im Vorfeld und den im Bau das Buggys gar nicht so vorgesehen und rückblickend stelle ich fest, dass es nötig gewesen wäre. Trotz dieses Fazits war es ein für mich doch erfolgreiches RC Wochenende, auch wenn ich mir mehr erwartet hatte.

Schieb Ihn raus

Ich glaube fast alle Motorsport Begeisterte können sich an diese Funkanweisung und an das, was daraus entstanden ist erinnern. Für die, denen es „Nichts“ sagt, ist der YouTube Clip zwischen den folgenden Absätzen.

Ich habe mich mit dem folgenden Zeilen wirklich schwergetan, denn es ist schwer etwas so zu formulieren, dass es „ansprechend“ ist und trotzdem einprägsam sein soll und positiv formuliert ist. Alle die sich an diese Szene erinnern, werden sich auch an die Folgen erinnern. Es ging ein Aufschrei durch die Motorsportszene. Durfte man das Funken und musste / sollte es der Fahrer dann ausführen… In diesem Zusammenhang fielen Worte wie Fairness, sportlicher Wettkampf und unfaires Vorgehen.

Die Leserschaft die einige meiner Rennberichte und allgemein den Blog „Beside the Race“ kennen wissen, dass ich insbesondere von der Fairness, der familiären Stimmung und dem Sportsgeist im RC Rennsport sehr angetan und schlicht begeistert bin.

Ab und an kommt es vor, dass Fahrer das Gefühl haben, vom aktiven Fahrerfeld, einem Mitfahrer absichtlich „abgeschossen“ worden zu sein. Dieses bewirkt dann ab und an einen leichten Tunnelblick und kommt einher mit dem teilweisen Verlust der empathischen Empfindung für den Mitfahrer auf dem Fahrerstand.

Ja, es wird sicherlich den ein oder anderen Fahrer geben, der mal „mit der Brechstange“ fährt. Die wenigsten werden einen geplant und exzellent ausgeführt „Abschießen“. Die die, die es vom fahrerischen Können her könnten, tun es nicht da sie es nicht brauchen. Die, die es nicht können werden es ggf. gar nicht in Angriff nehmen.

Fakt ist aber doch, dass meistens die Indoor Strecken unweigerlich Bereiche haben, in denen schnell fahrende RC Competition Kit Bausätze schnell entgegengesetzt aneinander vorbeifahren. Oft nur durch dünne Latten, Curbs oder andere „kleinere Bauteile“ voneinander getrennt.

Der zweite Aspekt ist, dass natürlich jedes Indoor Layout eben in der Regel „einmalig“ ist. Dieses liegt einfach in dem Ablauf begründet, dass meist die Strecken lediglich in irgendwelchen (Turn-) Hallen für ein Wochenende existieren. Somit gibt es eben auch niemanden, der sich einen „Trainingsvorteil“ erarbeiten kann oder eben schon massiv viele Stunden (Akkus) auf der Strecke verbracht hat. Natürlich gibt es auch feste Indoor Strecken, auf diese trifft dann dieses Argument nicht ganz zu.

Somit kommen mehrere Faktoren zusammen. Enger Raum, schnelle Fahrzeuge, alle sind relativ „neu“ auf der Strecke. Unweigerlich werden sich also Kontrahenten oder Mitfahrer unsanft berühren. Teils nur gegenseitig, teils die baulichen Abgrenzungen der Strecke. Interessanter Weise ist dieses „gefühlt“ nicht so, beim Maßstab 1:8.

Aber was hat das jetzt mit dem DTM Fauxpas, bzw. dem Regelverstoß zu tun. Nun, beim RC Rennen sind wir Fahrer, Rennstallleiter und Mechaniker in einer Person. Niemand hört also, wenn wir uns „aktiv“ dazu entscheiden, einen Mitstreiter zu berühre. Umgekehrt können wir nur schwer einen Beweis antreten, dass wir einen mitfahrenden Kontrahenten unbeabsichtigt berührt haben. Grundsätzlich gehört aber ein Grundstock an können dazu, sein Fahrzeug so unter Kontrolle zu haben, dass man jemanden „rausschiebt“, ohne selber auf dem Dach zu liegen.

Gut ist, dass wir oft das genaue Gegenteil sehen, das Fahrer auf den grade berührten und „auf dem Dach liegenden“ Mitstreiter warten. Also eher ein angestrebtes faires Verhalten, auch wenn es dem ein oder anderen Fahrer schwerfällt.

Gedankenergebnis:

In der Regel ist ein sich gegenseitiges Berühren gar keine Absicht. Oft sind es die kurzzeitig hochkommenden Emotionen, die uns diesen Verdacht „aufbürden“. That’s it… und ja, bei den 1:10 Offroad Rennen gibt es mehr Karambolagen, als es diese bei den 1:8 RC Offroad Rennen gibt. Das wollte ich einmal so schreiben, weil es mir wichtig erscheint, dass jeder Fahrer sich diesen Tatsachen bewusst ist und es mir nicht mehr aus dem Kopf ging.

Hilfsbereitschaft

In der kleinen Schraube Attacke, zwischen meinem ersten und zweiten Vorlauf, schaffe ich wirklich alles das was geplant war. Dummerweise lächelt mich dann aber ein loses Stromkabel an meinem Motor an, und ich muss noch schnell zusätzliche Lötarbeiten durchführen. Letztendlich schaffe ich es, in den letzten Minuten des vorhergehenden Laufes ist mit meinem Buggy fertig. Wie immer, beim herunter schreiten der Treppe mache ich durch Gas geben und Bremsen einen kurzen Test. Zu meiner Verwunderung dreht sich das linke Vorderrad nicht. Die beim Gehen durchgeführte schnelle Sichtungsprüfung zeigt, dass der Antriebsknochen aus dem Antriebs Maul des vorderen Differentials gerutscht war. Dazu hatte er bei dem Umbau auch einige Gelegenheiten und ich hatte es beim Zusammenbau nicht geprüft. Nun rannte ich schnell hoch und fragt – etwas fordernd – Thorsten „Frosch“ Schmitz, ob er mir bei meiner Schrauber-Sachen schnell helfen können.

Hier zeigte sich wieder einmal, die Hilfsbereitschaft unter RC Rennen fahren. Dabei ist es egal mit welcher Marke sie als Teamfahrer / Fahrer vertreten, ohne Zögern und ohne Aufregung über den Tonfall der Aufforderung schaute sich Thorsten „Frosch“ Schmitz schnell die Sache an und griff nach seinem Akkuschrauber. Ich hielt noch den Buggy fest und dann sagt er nur: „Geh schon mal runter, los!”.

“Sollen wir warten?” rief mir Klaus Hürtgen zu, der als Rennleiter fungierte. Ich dachte mir, wegen meiner Dummheit müsste jetzt nicht der gesamte Vorlauf auf mich warten. Ich winkte ab, aber Klaus ließ sich davon nicht abbringen und wartete. Im Augenwinkel sah ich, wie Thorsten „Frosch“ Schmitz mit dem Buggy in der Hand runterkam, sofort kam Lena Hürtgen mit zur Hilfe und beide schraubten den Buggy schnell zusammen, um diesen dann zum Start auf die Strecke zu stellten.

Hier noch mal vielen Dank, falls die entsprechende Person hier mitlesen. Aber wichtig ist es mir noch einmal zu betonen, dass eine grundsätzliche Hilfsbereitschaft unter den RC Rennfahrern einfach vorhanden ist, und das macht diesen Sport so einzigartig.

Under the hood

Nachdem nun Thorsten „Frosch“ Schmitz anwesend ist, kann ich es mir nicht nehmen lassen, unsere beiden Setups zu vergleichen. Auf den ersten Blick sieht man aber schon eindeutig, dass er die Kabelverlegung und das Innenleben wesentlich aufgeräumter hinbekommen hat als es in meinem Buggy ist. Zum direkten Vergleich zwei Fotos.

Das passt nirgends rein

Das hier geschriebene und empfundene, konnte ich sachlich keinem anderen Absatz zuordnen, also bekommt es einen eigenen. Es ist eben einfach ein familiäres, angenehmes Gefühl. Man kommt an und kennt zum einen einige Fahrer, aber zum anderen weiß man, dass man fragen darf. Natürlich tränen einem ab und an die Augen, weil man vor Lachen nicht innehalten kann, wenn Andree „Atze“ Arzenheimer und Sascha Hellemeister sich eher wie ein Mix aus einem alten Ehepaar und Statler und Waldorf aus der Muppet-Show […und das ist positiv gemeint!] verhalten. Aber auch das man mal kurz zu Steffen Kunz gehen kann, weil man weiß das er ein starken Lötkolben dabei hat und dieser ohne zu Zögern zum entfernt parkenden Kfz geht und diesen holt. Das man morgens bereits beim Frühstück fast alleine mit anderen RC Rennfahrern in dem Hotel Pension “Sonneneck” sitzt und über RC Sachen spricht. Das einen Frank Wakan freudestrahlend begrüßt und obwohl man sich einige Monate nicht gesehen hat, jeder wohlwollend die Erfolge des anderen beobachtet hat.
Aber das einem dieses nicht aufgezwungen wird und man ebenso auch nur für sich an einem RC Rennen teilnehmen kann und nur für sich alleine an seinem Schrauber Tisch sitzen kann.

Die Spinne

Der Umstieg auf die SRX4 Gen 3 fiel mir nicht ganz so leicht. Zum einen fand ich den SDX4 Evo wirklich angenehm und verlässlich. Er hatte eine gute Haltbarkeit und war solide, steckte auch einmal den ein oder anderen härteren Einschlag weg. Der SRX4 Gen 3 hat – im Grunde – alle Optimierungen aus dem SRX2 Gen 3 übernommen. Mit der Motoranordnung und dem Riemenantrieb hat man nirgends ein Drehmoment der sich auf die Längsachse des Fahrzeuges auswirkt. Somit wird er physikalisch ein stabileres Flugverhalten bei langen Sprüngen haben, auch wenn ich das an diesem Wochenende noch nicht „ausreizen“ konnte. Die Lenkung reagiert noch feiner und genauer als beim SDX4 Evo, auch wenn ich selber das nicht mehr für möglich gehalten hätte. Ich hatte auch etwas Respekt vor dem „Riemenantrieb“, da ich hier keine Erfahrung hatte. Hier eine gute Zusammenfassung der Neuheiten von www.xelaris.ch, die in dem SRX4 Gen 3 Einzug hielten.

Letztendlich ist die SRX4 Gen 3 eine konsequente Weiterentwicklung und dieses auch einer der entscheidenden Gründe für den Wechsel. Vielen Dank an 2Speed.de für die schnelle Lieferung und die Unterstützung.

Anbei „Aufbau“ Tipps in einem PDF das Thorsten „Frosch“ Schmitz erstellt ( und in kleinen Teilen von mir erweitert wurde ) hat, Link

Was’n da so drin?

Am Vormittag wird der Buggy von Leon Zöhrer zum Thema. Wenn ich es richtig gesehen hatte, ist es ein Serpent Spyder SRX2. Es ist eine frühere Version des Buggys und er hatte diesen von Sascha Hellemeister abgekauft. Sascha wiederrum hatte diesen von Dirk Kirchwehm abgekauft und dieser wieder war Thorsten „Frosch“ Schmitz bekannt. Ein Zeichen eines langen Lebens eines Kit Modellbausatzes und natürlich der Haltbarkeit, darum wollte ich es aber nicht zwingend erwähnen.

Nun ergab sich in der Wartezeit zur Siegerehrung aus einem Gespräch heraus die Frage, welches Dämpfer Öl Leon vorn fahren würde. Nun Leon hatte es noch nicht gewechselt und ging somit zu Sascha. Sascha wiederum musste für sich auch zugeben, dass er nie den Bedarf gesehen hatte, das Öl der Dämpfer anzupassen und wusste daher auch nicht welches Öl darin war.

Nun gibt es RC Rennfahrer, die einfach gut fahren können und das Setup eher aus dem Bauch heraus erstellen. Ich gehöre eher zur Fraktion, das Setup ganz bewusst anzupassen… und so musste ich doch etwas lachen… zwei Fahrer und ein alter Buggy und niemand weiß die Viskosität des fordern Dämpfer Öls, alle Achtung, so geht es also auch!

Der Verein

Der MSV Huertgenwald e.V. ist ein bereits älterer und erfolgreicher Modellbauverein. Er verfügt über verschiedene Sparten und betreibt zusätzlich eine Outdoor Offroad strecke die auch im OR8 NRW Cup stetig unter den zu fahrenden Strecken zu finden ist. Auch beim 1ten Lauf des HK Cup ist der Verein durch ein „ausgewogenes“ und erfolgreiches Catering und Manpower Support in Erscheinung getreten.

Wir sagen es…

…einfach zu selten und zu wenig.
Danke
Es beginnt mit den Vorbereitungen, der Organisation im Hintergrund, dem Zeitnehmer / Rennleiter, der Bereitstellung des Verpflegungsbereiches… es sind 100te Helfender Hände und Kleinigkeiten die im Hintergrund stattfinden und die den eigentlichen Buggy Rennfahrer nicht tangieren bzw. belästigen.
Doch damit das so ist, bedarf es einiger helfender Hände, einigem organisatorischen Geschick und sicherlich auch Erfahrung einiger weniger. Hier steckt viel gegenseitige Hilfsbereitschaft, gegenseitiges Vertrauen aber auch Verbundenheit zum Verein und Verbundenheit zur Veranstaltung darin.
Viele Fahrer vergessen, dass ohne diese Arbeit und Tätigkeit eine solche Veranstaltung nur stark eingeschränkt und bei weitem nicht so gemütlich stattfinden würde…
Aus diesem Grund:
Vielen Dank an jeden Einzelnen der – in welchem Ausmaße auch immer – im Hintergrund geholfen hat. Auch an jeden, der zu dem RC Rennen erschienen ist und dieses mit seiner Teilnahme einzigartig gemacht hat.

Interesse

Die Leser die ein wenig mit gelesen haben und Interesse nach mehr verspürt haben und sich fragen:
„Könnte ich da nicht auch teilnehmen?“

Ja DU kannst!
?

RC Rennen, dass kannst Du ganz einfach auch!

Eine Rennteilnahme ist so einfach, alles was Dich ggf. an der Teilnahme hindert sind Vorurteile, falsche Ängste und das bisschen fehlender Mut einmal etwas Neues zu probieren! Es ist viel leichter als man selber denkt, einmal Blut geleckt und man ist dem Rennzirkus verfallen.
Wer auch nur den Hauch eines Interesses verspürt, sollte einmal diesen Blogeintrag lesen, denn die eigene Teilnahme ist viel leichter als gedacht….

Schau Dir dazu diesen Blog an:
“Rennteilnahme ist einfach!” 

Links:

Hier noch einmal die Homepage des Vereins:
http://www.msv-huertgenwald.de/

Homepage des HK Cups:
https://www.facebook.com/HKCupRC
http://www.hk-modellbau.com/

Mika News:
Link

Rennberichte:

Sam Wrobbel -> Link
Carsten Keller -> Link
Thorsten “Frosch” Schmitz -> Link
Sven Bracic -> Link
Raoul Nebelung -> Link
Leon Zöhrer -> Link

Frank Wakan -> Link
Lena Hürtgen -> Link
Jochen Laut -> Link
Markus „Specko“ Lehr -> Link
Steffen Kunz-> Link

[… aus Facebook]

Ergebnis:

Klasse ORE4WDST
Platz 1 Markus “Specko” Lehr
Platz 2 Thorsten „Frosch“ Schmitz
Platz 3 Leon Zöhrer

Klasse ORE4WD
Platz 1 Raoul Nebelung
Platz 2 Frank Wakan
Platz 3 Peter Bell

Klasse ORE2WDST
Platz 1 Sascha Hellemeister
Platz 2 Lena Hürtgen
Platz 3 Jochen Laut

Klasse ORE2WD
Platz 1 Carsten Keller
Platz 2 Swen Braciak
Platz 3 Marc Spitzer

Klasse Hobby
Platz 1 Fuhs Peter
Platz 2 Fuhs Axel
Platz 3 Fuhs Liam

Hinweis des Verfassers:
Die Galeriefunktion von WordPress skaliert die Fotos ab und an unvorteilhaft. Aber mit den normalen Internet Browsern kannst Du “Öffnen im neuen Fenster“ auswählen und das Bild wird in Originalgröße und original skaliert angezeigt.

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