Racing in the “Eifel”

Die beiden ORE2WD Buggys springen und fliegen über den Tabel, landen auf der Abfahrt und drehen in enger Folge ein. Sie nehmen den Curp aus Holz und den anstehenden Sprung um dann im Innfield das S zu fahren. Die Kurve vor dem Fahrerstand war wieder Linoleum, dann eine lang gezogene Linkskurve, erneute Bodenwelle, 180 ° Rechtskurve, wieder Bodenwelle, 200 ° Linkskurve mit der Zeitschleife auf Ihrem Scheitelpunkt. Nun, in der lang gezogenen Linkskurve die auf die Grade endet war ein lang gezogenes „Waschbrett“ verbaut worden. Die beiden Buggys von Carsten Keller und Thibault Jacqueloot schlucken mit Ihrer Federung die Hubbel des Waschbretts einfach weg und ziehen mit heulenden Motoren auf der Graden davon… was für ein Bild.

Der folgende Buggy wird von dem Waschbrett durchgerüttelt und die letzte Bodenwelle kippt Ihn auf die Seite, er liegt wie ein Käfer „auf dem Dach“. Der heraneilende Helfer wendet Ihn auf die Pneus. Ich frage mich, war es nun fahrerisches Können oder das Setup was den Unterschied machte… die Frage bleibt offen.

Inhalt

Mal sehen…

Ob man nicht einfach schneller diese Kurve fahren könnte? Ja, das war wohl die ursächliche Frage, die mich zu dem risikofreudigen Fahren veranlasste. Die Strecke hatte dieses Mal am Ende der Graden eine lang gezogene 180° Linkskurve. Die Außenbegrenzung waren Bretter, die innere Begrenzung der Kurve waren mit Klett auf dem Teppich gehaltene Leisten.

Es war klar, würde man hier zu zögerlich sein, so verliert man einige wichtige Sekunden und würde man mit zu viel Wucht an die Außenbande kommen, so würde man einen Defekt riskieren. Darüber gab es keinen Zweifel und ab und an krachte ein RC Gefährt mit einem deutlich vernehmbaren Lärm an diesem Trainingsabend in die Bretter der Außenbegrenzung, meist mit einem frustrierten Fahrer, der dann lediglich den Schaden quittieren konnte.

Bei dem ersten Durchfahren der Kurve ging ich noch sehr deutlich auf die Bremse und erst bei den letzten des Akkus war ich dann schon bereit, mit etwas mehr Speed die Kurve zu nehmen. Beim nachfolgenden Trainings Akku war ich dann schon wesentlich mutiger und ungefähr nach 2 Minuten passierte das unvermeidliche. Im Grunde war die Kurve von Ihrem Fahrbahndurchmesser breit genug, um genügend Zeit zu geben, zur Not die Geschwindigkeit durch ein beherztes Nutzen der Bremsfunktion zu verringern und somit schlimmeres abzuwenden.

Auf dem letzten Drittel der Graden kam ich langsam vom rechten Fahrbahnrand hin zum linken Rand und der inneren Kurvenbegrenzung… Bamm, mein Buggy lag auf dem Dach mit deutlich zuvor hörbaren Einschlagsgeräusch an der äußeren Bahnbegrenzung… was war passiert?

Beim Ansteuern der inneren Curp Begrenzung hatte der Vorderreifen diese überfahren. Die Geschwindigkeit und die Wucht reichten aus, den kompletten Buggy leicht anzuheben. Er wurde so weit angehoben, dass er im Flug eine Drehung um die Lenksachse vollzog und mit dem Reifen des linken Vorderreifens in das Holzbrenn einschlug.

Es war ein kapitaler Schaden, denn der C-Hub der Radaufhängung und der Lenkungsblock waren gebrochen. Das bedeute eine Trainingsunterbrechung und ggf. ein „Ende“ der Rennveranstaltung. ???

Ein Herbstmorgen aus dem Bilderbuch

Was für ein wunderschöner Morgen, dachte ich mir. Während ich bei der Anreise und in der Nacht noch mit Nieselregen zu kämpfen hatte, war am Sonntagmorgen um kurz vor acht fast keine Wolke mehr am Himmel. Die Sonne erhellte bereits den Horizont, war aber selber noch nicht aufgegangen und die Luft die durch das offene Fenster in’s Auto strömte roch nach gesundem Wald. Einfach wunderschön und doch so untypisch. Ich fragte mich, wie viele an einem Sonntagmorgen einen solchen „Morgen“ hatten, wie viele mit vollgepacktem Pkw Richtung einer Schule und deren Turnhalle unterwegs waren und in ihrem Kofferraum RC Buggys mit sich führten. So viele können es nicht sein, sagte ich mit innerlicher selbstzufriedener Stimme zu mir. Es ist schon ein exotischer Sport und man ist doch wirklich ein wenig verrückt.

Knappe Ware

Grade in der Zeit, indem alle Händler erst einmal davon ausgehen, dass es aufgrund der gesellschaftlichen Lage wenig bis keine Rennveranstaltungen gibt, häufen auch RC Händler in Ihren Lagern nicht die Masse an Ersatzteilen an, wie es die Jahre zuvor allem Anschein der Fall war.

Das merkt man nun auch bei dem ein oder anderen Rennevent, denn allgemein sind Ersatzteile dann doch eine „heiße Ware“. Ich hatte an diesem Wochenende das Glück, dass Thorsten „Frosch“ Schmitz seinen Ersatzbuggy mitgebracht hatte und ich dort die benötigten Teile als Ersatz ausbauen konnte.

Es ist aber auch eine komplexe Situation, denn ungeachtet der „Real Life“ Situation, wird es – davon können wir wohl ausgehen – auch mit dem Jahreswechsel 2021 / 2022 wieder Erneuerungen und weiterentwickelte Versionen bei den verschiedenen RC Competition Herstellern geben.

So hat man bei vielen RC Shops den Status „Bestellung bei Bedarf“, über den Zustand von RC Shops im Einzelhandel wollen wir ja gar nicht erst sprechen, da sieht es ja recht düsterer aus. [Da bin ich im Blogeintrag „Informationen im RC Modellbau“ zu Genüge drauf eingegangen] ?

Natürlich hoffen wir alle, dass nun wenigstens im Winter bis Frühjahr wieder eine Normalität Einzug findet, auch wenn die täglichen Nachrichten in den Medien dieses immer weniger erwarten lassen.

Eigener Verlauf

Im Vorfeld

Durch den guten Support von 2Speed hatte ich 3 Tage vor dem RC Rennen die benötigten Ersatzteile. Hier möchte ich mich bei Jean Knüppe und Jirka Hassler von 2-Speed für die tolle Unterstützung bedanken. ??
Ich hatte ja den 3ten Finallauf in Hürtgenwald beim ersten HK Lauf (Link zum Rennbericht) den rechten Querlenker zerstört und dabei auch den Stift der den Querlenker hält verbogen. Dadurch war die Beweglichkeit etwas schwerfälliger, was man beim Fahren dann auch leicht spürte.

Schnell konnte ich dann zu Hause alle Ersatzteile verbauen und alle Akkus laden, so dass ich plante, die volle Trainingszeit auszunutzen.

Zu meinem Bedauern war das Wetter eher „Waschküche“ und auch nicht angenehm zu fahren. Eintretende Dämmerung in Kombination von verschieden starken Nieselregen lies die Reisegeschwindigkeit etwas sinken und so kam ich gegen 19 Uhr bei der Pension „Haus Sonneneck“ an, um Zimmerschlüssel in Empfang zu nehmen und die Frühstückszeit zu erfahren.

Markus „Speko“ Lehr hatte mir bereits mittgeteilt, dass er an dem WoE nicht antreten würde und die Fraktion aus Bischhofsheim, die im Jahr 2020 noch regelmäßiger Gast war, hatte ich in dieser HK Saison noch nicht in der Eifel gesichtet.

Training

Es war kurz nach halb acht, als ich dann in der Umkleide mein Material verteilte. Auf den ersten Blick sah man deutlich, dass das angepasste Hygienekonzept auch das Fahrerlager etwas ausgedünnt hatte. Aber, lieber mit angepasstem Hygienekonzept RC Rennen fahren, als gar nicht.

Nach kurzer Diskussion war der linke Waschraum das Serpent Fahrerlager, da hier ausschließlich Serpent Fahrer saßen. Nicht weil wir als Fahrer darauf „bestanden“, sondern weil es sich so ergeben hatte.

Unten in der Halle hörte man bereits die Elektromotoren in verschiedenen Tonlagen summen und man hörte auch, dass der eine oder andere Fahrer sich bei der ein oder anderen Außenbande verschätze und mit deutlich hörbarem Geräuschpegel in die selbige einschlug.

Relativ schnell hatte ich meinen Schrauber Platz eingerichtet und die Akkus in den Serpent Spyder SRX4 Gen 3 eingebaut. Reifen noch einmal festziehen, kurzer prüfender Blick, los geht’s.

Das aufgebaute Layout war wirklich interessant und ließ sich sehr flüssig fahren.

Die lange Fenstergrade endete in einer 180 ° Grade Kurve die über die komplette breite ging. Dann folgte ein S mit einer Bodenwelle zu Beginn, ein Tabel mit abgeschrägter Auf- und Abfahrt, eine 180° Kurve ein großes S mit Lenoium Kurve und Bodenwelle zu Beginn, lang gezogene Links Kurve, Bodenwelle und S-Kurve mit Zeitschleife, dann lang gezogene Linkskurve mit Waschbrett, interessant.

Nach dem ersten Akku prüfte ich dann noch einmal das Setup, leider fuhr ich mir mit dem 4ten Akku einen kapitalen Defekt ein, der sich auch nicht mit Sekundenkleber – direkt vor Ort und im 2ten Versuch im Zimmer in der Pension – ausbessern ließ.

So hatte ich aber dann noch Zeit, die Vorspur der Hinterreifen von 3° auf 2° anzupassen.

Um 23:10 Uhr waren nur noch wenige Fahrer vor Ort, ich hatte noch via WhatsApp mit Thorsten „Frosch“ Schmitz wegen den defekten teilen Kontakt aufgenommen. Auch Andree „Atze“ Arzenheimer hatte sich noch ein Defekt eingefahren den er zu Hause reparieren wollte.

Sascha Hellemeister verließ den Raum mit einem Grinsen und den Worten:

OK Falki, wieder der letzte Akku, hoffentlich dieses Mal ohne Defekt!“

Aber dieses Mal sollte sich die Befürchtung nicht „bewahrheiten“, auch bei der Fahrt mit seinem letzten Akku blieb bei Sascha Hellemeister alles „ganz“.

Es geht zur Pension… ???

Sonntagmorgen

Jetzt kam es noch einmal drauf an. Ich hatte in der Nacht noch Nachricht von Thorsten „Frisch“ Schmitz bekommen, dass ich mit seinem „Ersatzbuggy“ meinen kapitalen Schaden am Buggy beseitigen könne. Ich hatte also schnell in der Pension „Haus Sonneneck“ in Simonskall meine Sachen nach dem Frühstück in’s Auto getragen und rollte vom Parkplatz und schaffe ich es pünktlich um 8 Uhr wieder vor Ort zu sein.

Schnell habe ich meinen Schrauberplatz eingerichtet und kurz danach übergibt mit Thorsten „Frosch“ Schmitz seinen Ersatz Buggy und ich baue die benötigten Teile aus und in meinen Buggy ein. Dadurch kann ich die Stunde Trainingszeit am Sonntagmorgen nicht nutzen. Nach dem Einbau gehen die Vorläufe los und ich schaffe es noch mein Setup einzustellen bzw. gegen zu prüfen.

Erster Vorlauf

Ich muss mich immer noch an die sehr feine und direkte Lenkung des Serpent Spyder SRX4 Gen 3 gewöhnen. Das geht mir noch nicht von der Hand und ich merke deutlich den Respekt vor der Kurve, die mir den kapitalen Defekt eingehandelt hatte. Auch ist deutlich das etwas „ausgedünnte“ Fahrerlager zu spüren, denn das Fahrerfeld in meinem Vorlauf fährt mir mit einem deutlichen Abstand davon. Gesamt bin ich mit mir zufrieden, da ich lediglich 2x auf dem Dach gelegen habe. Bei dieser Konkurrenz sind 2x aber genau 2x zu viel und jede nicht ideal gefahrene Kurve wirkt sich deutlich auf den Abstand zum Vorletzten aus. Egal, keinen erneuten Schaden, kein plötzliches Ändern des Fahrverhalten durch die Setup Anpassung, also alles gut.

Zweiter Vorlauf

Zum 2ten Vorlauf prüfe ich noch einmal das Setup und überlege mir mit welchen Reifen ich den Rest des Tages bestreiten soll. Ein wenig Stress bekomme ich noch kurz vor dem Start, als ich merke, dass ich den grade eingebauten Akku nur auf „Lagerspannung“ geladen habe. Die 6 min. Fahrzeit wären dem Akku sicherlich nicht so gut bekommen, da hatte ich noch einmal Glück gehabt.?

Da ich jetzt in der angepassten Startreihenfolge als letzter Starte, habe ich alle Ruhe und Zeit für mich, die Ideallinien der Strecke noch einmal zu „erfahren“. Die Höhe und das Setup sind so, dass ich in den Kurven nicht kippe, das Waschbrett den Buggy nicht aus seiner Stabilität bringt und ich trotzdem eine gute Geschwindigkeit halten kann. Insgesamt brauche ich nur 1x den Helfer und komme mit der Lenkung etwas besser zu recht.

Dritter Vorlauf

Vor dem letzten Vorlauf mache ich mir einen neuen Satz Reifen fertig und stelle die Vorspur der Hinterreifen auf 1° um, was – das muss man mal betonen – mit dem neuen System der Inlays im SRX4 Gen 3 wirklich gut und einfach möglich ist.

Der dritte Lauf geht mir etwas besser von der Hand. Die direkte und in Teilen sehr aggressive Lenkung ist nun händelbar, aber man muss sich eben konzentrieren. Ich liege nicht ein einziges Mal auf dem Dach, komme aber an die Rundenzeiten meiner Mitstreiter nicht ran. Die Setup Anpassung hat die Stabilität des Buggys nicht negativ beeinflusst und ich freue mich das auch die neuen reifen gut zu händeln sind.

Am Ende schau ich mir noch die Durchschnittsrundenzeit der drei Vorläufe an, so wie es Ryan Harris in diesem Video (Link) als Tipp verdeutlicht. Und ich muss feststellen, in den 3 Vorläufen konnte ich stetig ein wenig meine Durchschnittsrundenzeit verbessern ohne einen Defekt wegen zu hohem Risiko bzw. Material Überlastung einzufahren.

Finale

Vorweg war noch die Diskussion, ob es ein Finale mit 11 Fahrern oder 2 Finale mit jeweils 6 und 5 Fahrern geben wird. Letztendlich gibt es ein getrenntes Finale.

Erster Finallauf

Ich Starte im B Finale vom letzten Platz, wenn ich also solide durchfahre, keine Defekte habe, habe ich wenigstens die Chance auf eine Platzverbesserung. Aber wenn die Konkurrenz so wie in den Vorläufen ist, dann…

Der Start und entgegen meiner Erwartung komme ich ganz gut weg. Einer der vorderen Starter liegt auf dem Dach, ich komme vorbei, nun legt sich nach einer halben Runde im Getümmel auch die Nummer 4 vor mir aufs Dach, wieder ein Platz gut gemacht.

Jetzt heißt es, keine Fehler, Ideallinie fahren und Nerven bewahren.

Ich merke wie der zu Beginn auf dem Dach liegende in der 3ten Runde bereits wieder aufschließt, in der 4ten Runde huscht er an mir vorbei. OK, aber die Nummer 4 mit der Gelb-Roten Karo ist noch etwas auf Abstand. Ich merke wie die Nummer 4 Runde für Runde, ja fast Kurve für Kurve näherkommt. Ich spüre meinen Atem und meinen Puls… jetzt Nerven bewahren…

Die ersten Überrundungen stehen an und laufen von hinten auf uns beide auf.

Ahh, wieder eine Kurve zu weit rausgetragen, wieder ist ein Stück Abstand dahin geschmolzen.

Die Durchsage 1 Minute vor Rennende kommt… aber die Nummer 4 ist direkt hinter mir… wie lang kann eine Minute sein… Ab und an fährt er fast direkt hinter mir, dann schaffe ich wieder ein paar cm Abstand auf zu bauen, dann kommt er wieder ran.

Nach der großen 180° Kurve – nach der Graden – versucht er innen an der Bodenwelle vorbei zu kommen. Beide Buggys steigen parallel auf, mein linker Vorderreifen berührt ihn im Flug, er landet auf dem Dach. Ich nehme die Geschwindigkeit raus und warte, zwei uns überrundende Buggys huschen vorbei… als der Helfer beim Buggy ist, nehme ich wieder Fahrt auf.

Eine ½ Runde später klebt die Nummer 4 wieder an meinem Heck, ok… das ist keine Überrundung, also mache ich die Tür zu. Wie lange geht das denn noch… Wieder schaffe ich es, seiner Verfolgung stand zu halten… aber wie lang noch….

Dann… „Rennen ist beendet!“

Was für ein „Kopf an Kopf“ Rennen, was für eine Spannung und was ein Nervenkitzel, das hatte ich eigentlich gar nicht mehr erwartet.

Nach meinem Helferposten bin ich erst mal zum Fahrer und entschuldigte mich dafür, dass ich ihm im Sprung berührt hatte, aber er nahm es sportlich. Natürlich schaute ich auch gleich, wer denn dieser Fahrer ist, es war Holger Klein aus dem Verein AMC Langenfeld.

Zweiter Finallauf

Der zweite Finallauf stand an und es gab eine greifbare Chance den Platz 12 der ORE4WDST Rangliste hinter sich zu lassen. Ich versuche noch schnell eine Runde zu fahren um in den Takt zu kommen.

Res geht in die Startaufstellung und… Los geht es.

Ich schaffe es in dem ersten Chaos des Anfangs „Drängelei“ an drei Buggys vorbei zu ziehen. Hier zahlt sich die sehr feine und präzise Lenkung dann aus, wenn man sich durch dieses Getümmel mal links, mal rechts herum durchschlängelt.

Holger Klein (Nummer 4) ist hinter mir, und noch zwei. Doch in der dritten Runde ist er bereits wieder an meinem Heck. Ich lasse mich etwas ablenken, komme von der Ideallinie ab und… da ist Holger vorbei. Jetzt nicht abhängen lasen, dranbleiben. Hartnäckigkeit zahlt sich eben doch manchmal aus, denn in der Folgerunde kann ich in einer Kurve innen an Ihm vorbeiziehen und auf der nächsten Bodenwelle wieder etwas besser beschleunigen.

Das Spiel wieder holt sich gefühlte 1000-mal und real haben wir wohl 3x die Positionen so gewechselt. Dann habe ich etwas Abstand und in den letzten Minuten höre ich einen Knall…  OK… irgendwie ist auch mein Verfolger weg… aber OK… jetzt weiter durchhalten, Nerven bewahren.

Von hinten laufen erneut Überrundende Buggys auf und außerhalb meines Konzentrations-Sichtfelds sehe ich einen etwas dunkleren Buggy. Ein, zwei Überrunder ziehen vorbei und ich gerate mit jemandem anderen in einen kleinen Kopf an Kopf Fight. Und plötzlich zieht der etwas dunklere Buggy an mir vorbei… ich schließe auf und sehe, der fährt ja ohne Karo… ok…

Ok, dranbleiben aber ich komme nicht mehr zum Überholen, da ist das Rennen schon beendet.

Allem Anschein hatte Holger seine Karo verloren und ein nachfolgender Buggy ist in die Plastikhaube gefahren, das war der Krach. Aber in diesen letzten 2 Runden hatte ich einfach auch nicht die Konzentration, ihn noch zu bekommen.

Dritter Finallauf

Ich räumte bereits meinen Schrauberplatz ein, das Setup war geprüft und der Akku voll. Im letzten Finallauf ging es somit noch einmal um alles, also darum ob ich mich vom Platz 12 der Rangliste lösen könnte oder nicht.

Erneut schaffte ich es, beim Start 2 Plätze gut zu machen. Ein Buggy zog dann bereits in der 2ten Runde wieder an mir vorbei, aber Holger mit der Nummer 4 war etwas zurückgefallen. Jetzt hieß es also, konzentriert Runde um Runde abspulen.

Ungefähr in der Mitte der Rennzeit schaffte es Holger näher an mich auf zu schließen, für eine Runde kam er auch wieder nah an mich ran. Aber dann nahm der Abstand etwas zu und er kam nicht mehr ganz so nah ran.

Jetzt nicht nervös machen lassen, solide weiterfahren. Mit etwas Zwischengas und dem engen Einfahren in das Folge S konnte ich bei der großen 180° Kurve nach der Graden noch was rausholen, im Innfield hielten wir uns – so hatte ich es im Gefühl – die Waage.

Die letzte Minute war angebrochen und ich hatte gefühlt eine ½ Runde abstand, es könnte aber auch grade einmal 1/3 gewesen sein. Ich konnte die Geschwindigkeit halten und auch den heraus gefahrenen Abstand. Jetzt bloß keinen Fehler mehr machen…

Erneut die Ansage… „Rennen ist beendet!“

Fazit

Das Fazit dieses Rennens lässt sich schwer zusammenfassen. Vom „Ach Du ?!!“ mit dem kapitalen Defekt ohne Ersatzteil hin zu dem „Das ist eine harte Konkurrenz!“ bis hin zum „Aaalter, was war denn das für ein geiler Fight!“ war ja alles dabei gewesen.

Hätte ich logisch gedacht, hätte ich am Samstag die Sachen ins Auto gepackt, hätte am Sonntag ausgeschlafen und genüsslich das Frühstückt verspeist und wäre Wandern gegangen…

Aber man greift nach jedem Strohhalm und organisiert sich. Man genießt diese Rennatmosphäre und die Spannung die bei den „Kopf an Kopf“ Fights auftritt und ja, ich hätte es nicht missen wollen.

Ich glaube mir haben lediglich 3-4 Akkus Training auf dem Buggy gefehlt, um besser mit der sehr feinen und präzise reagierenden Lenkung klar zu kommen.

Menschlich & Sozial

Eigentlich ist ja RC Modellbau etwas für den Hobbykeller, etwas wo man nicht gestört wird, etwas für eine Einzelperson. Es ist bereits exotisch, wenn man einem RC Modellbau Verein angehört und dieses Hobby teilt oder in einem freuen RC Modellbau Forum (wie z.B. dem RCMP) oder einer der vielen Facebookgruppen [siehe auch „Informationen im RC Modellbau” Blogeintrag] angehört.
Wir wissen, das ist schon nicht mehr der Regelfall, es ist bereits die Ausnahme. Noch ein wenig extravaganter wird es dann, wenn sich eine kleine Gemeinschaft von RC Modellbauern zu einer Rennveranstaltung trifft. Sich Regeln unterwirft und dieses dann Sport nennt.

Aber unabhängig von dieser „Nischenhaftigkeit“, zeichnet sich auch diese Rennveranstaltung aus meiner Sicht erneut für den familiären Flair, das Menschliche und Zwischenmenschliche aus. Man spricht über dies und das, grade im HK Cup treten viele an, die dieses „mal so zum Zeitvertreib“ machen. Natürlich tritt auch ein Carsten Keller an, der mit seiner „Spielzeugautorennfahrer“ Facebookgruppe bekannt geworden ist.

Aber es ist eben genau das, was ein solches RC Rennen wieder besonders macht. Das sich auch mal mit dem Menschen hinter der Startnummer unterhalten, das sich vernetzen und der stetige Austausch von Wissen und Erfahrung. Dabei kommt dieses Flair ganz ohne den Beigeschmack von Vereinsklüngel oder Stammtisch Gehabe aus.

Teppich Spinne SRX4 Gen3

An diesem Wochenende hatte der Serpent Spyder SRX4 Gen 3 mir mehr Spaß gemacht. Zu Beginn muss ich mich an diese Lenkung gewöhnen, da sie doch anders ist als bei der Cobra SRX8. Aber die Anpassung des Setups und die leichte Vorspurverstellung durch Inlays der Querlenkeraufhängung sind dann doch recht angenehm zu handhaben.

Natürlich schöpfe ich das Potential nicht voll aus, dass sehe ich ja an den Fahrern wie Sascha Hellemeister oder Thorsten „Frosch“ Schmitz oder Andree „Atze“ Arzenheimer, aber für mich hat sich die Teppich Spinne an diesem Wochenende schon wesentlich besser fahren lassen. BTW, hier ein paar Aufbautipps (Link)

Mal sehen wann ich mal weitere Setup Anpassungen testen kann, auf jeden Fall ein verlässlicher Buggy. Im Vorfeld des Rennens hatte ich mein Layout bzgl. des “Kabelkneuls” etwas optimiert.

Unerwartet

Unerwartet war, dass es trotz eines kapitalen Schadens, einem ausgedünnten Fahrerlager und sehr starker Konkurrenz ein RC Rennen wurde bei dem ich auf einen gleichwertigen Mitfahrer gestoßen bin. Natürlich ist das nicht der absolute Regelfall und wenn man in einer nicht stark befahrenen Klasse antritt, kann man bei wenig Erfahrung auch einmal der Letzte der Rangliste sein.

Es ist eben auch Sport und man hat kein Anrecht auf „ein spannendes Finale“ oder „mindestens“ ein „Kopf an Kopf“ Fight. Aber genau so kann es eben auch anders herum sein und man fährt ein spannendes, mit Nervenkitzel versehendes RC Rennen.

Es ist ganz egal wo man in der Rangliste steht, jedes angetretene und gefahrene Rennen, jeder einzelne Lauf ist aber vor allem eines, ein Zuwachs an Erfahrung und Wissen. Durch die vielen Gespräche im Fahrerlager, durch die Herausforderung immer mal wieder andere Problemchen und Defekte zu beherrschen und auch durch die Herausforderung seine Vehikel zu kennen und zu verstehen, lernt man dazu.

Ich würde behaupten, selbst ein schlechter bzw. auf der Rangliste abgeschlagener Fahrer lernt dazu, und wenn er nur gegen die Technik des „Fahrens auf einer Strecke“ antritt.

An diesem WoE hatte ich Pech und Glück in gleichem Maße. Ich hatte das Pech eines kapitalen Schadens und das Glück drei spannende und begeisternde Finalläufe zu fahren. Aber auch das Glück, dass ich mich vernetzt habe und somit den Defekt „beheben“ konnte.

Der Verein

Der MSV Huertgenwald e.V. ist ein bereits älterer und erfolgreicher Modellbauverein. Er verfügt über verschiedene Sparten und betreibt zusätzlich eine Outdoor Offroad strecke die auch im OR8 NRW Cup stetig unter den zu fahrenden Strecken zu finden ist. Auch beim 1ten Lauf des HK Cup ist der Verein durch ein „ausgewogenes“ und erfolgreiches Catering und Manpower Support in Erscheinung getreten.

So ganz einfach…

…ohne viel Mühen ist eine solche Aktion nicht durchführbar. Es beginnt mit den Vorbereitungen, der Organisation im Hintergrund, der bereit gestellten Technik, den Gesprächen mit der Gemeinde und der Koordination im Verein selber. Es 1001 Kleinigkeiten die im Hintergrund stattfinden und die den eigentlichen RC Rennfahrer nicht direkt interessieren.
Doch damit das so ist, bedarf es einiger helfender Hände, einigem organisatorischen Geschick und sicherlich auch Erfahrung einiger weniger. Hier steckt viel gegenseitige Hilfsbereitschaft, gegenseitiges Vertrauen aber auch Verbundenheit zum Verein und Verbundenheit zur Veranstaltung drin.
Viele Fahrer vergessen, dass ohne diese Arbeit und Tätigkeit eine solche Veranstaltung nur stark eingeschränkt oder gar nicht stattfinden würde.
Aus diesem Grund:
Vielen Dank an jeden einzelnen der in welchem Ausmaße auch immer im Hintergrund geholfen hat.
Auch ein Danke an alle Teilnehmer, denn ohne Fahrer keine Events, ohne Vereine keine Strecken.

Interesse

Die Leser die ein wenig mit gelesen haben und Interesse nach mehr verspürt haben und sich fragen:
„Könnte ich da nicht auch teilnehmen?“

Ja DU kannst!
?

RC Rennen, dass kannst Du ganz einfach auch!

Eine Rennteilnahme ist so einfach, alles was Dich ggf. an der Teilnahme hindert sind Vorurteile, falsche Ängste und das bisschen fehlender Mut einmal etwas Neues zu probieren! Es ist viel leichter als man selber denkt, einmal Blut geleckt und man ist dem Rennzirkus verfallen.
Wer auch nur den Hauch eines Interesses verspürt, sollte einmal diesen Blogeintrag lesen, denn die eigene Teilnahme ist viel leichter als gedacht….

Schau Dir dazu diesen Blog an:
“Rennteilnahme ist einfach!” 

Links:

Hier noch einmal die Homepage des Vereins:
http://www.msv-huertgenwald.de/

Homepage des HK Cups:
https://www.facebook.com/HKCupRC
http://www.hk-modellbau.com/

Mika News:
Link

Rennberichte:

Thorsten “Frosch” Schmitz -> Link
Andree „Atze“ Arzenheimer -> Link

Frank Wakan -> Link
Lena Hürtgen -> Link

[… aus Facebook]

Ergebnis:

Klasse ORE4WDST
Platz 1 Andree „Atze“ Arzenheimer
Platz 2 Lena Hürtgen
Platz 3 Thorsten „Frosch“ Schmitz

Klasse ORE4WD
Platz 1 Frank Wakan
Platz 2 Nikolass Schmitz
Platz 3 Jan Vervecken

Klasse ORE2WDST
Platz 1 Detlef Kammelter
Platz 2 Lena Hürtgen
Platz 3 Sascha Hellemeister

Klasse ORE2WD
Platz 1 Carsten Keller
Platz 2 Thibault Jacqueloot
Platz 3 Frank Wakan

Klasse Hobby
Platz 1 Wahken, Stefan
Platz 2 Fuhs Peter
Platz 3 Fuhs Liam

Hinweis des Verfassers:
Die Galeriefunktion von WordPress skaliert die Fotos ab und an unvorteilhaft. Aber mit den normalen Internet Browsern kannst Du “Öffnen im neuen Fenster“ auswählen und das Bild wird in Originalgröße und original skaliert angezeigt.

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