3… 2… 1… Sommerpause vorbei…
Hessencup beim RCR Peterberg e.V. …
Gefühlt ist es die Hölle (50 C°) und real ähm 41.7 C° im Pavi, ich schaue verzweifelt, warum tun wir uns das an? Alles erinnert mich doch stark an den Schlager von Freddy Quinn, auch wenn es nicht die Fremdenlegion ist.
„Brennend heißer Lehm, … ‚So schön, schön war die Zeit‘… Fern soooo Fern dem Heimat Land….“
Schön war die Zeit
Die Temperatur lässt Traditionen schmelzen
Auf dem Hessencup ist einem eines Gewiss, ein Mann in roter Latzhose. Also der Mann so oder so, da er Hessencup Leitung ist, die Latzhose gehörte immer dazu. Ja im Fahrerlager geisterten schon Gerüchte umher, die Latzhose sei in Symbiose mit dem Menschen der in Ihr steckt. An diesem Wochenende war es nicht so, es war wohl „zu heiß“ für die immer treue Latzhose. Gerüchten zur Folge liefen einige Fahrer verwirrt umher und wieder andere wollten schon abreisen, da sie dachten, nicht auf dem Hessencup zu sein – das kann aber auch ein Effekt der Hitze gewesen sein -.
Kühlung, äußerlich und innerlich
Die Hitze und Windstille belastet nicht nur das Material. Auch die Rennpiloten und bei einigen die mit angereiste Schrauber Unterstützung leiden unter der mehr belastenden Hitze. Man kann es richtig sehen, wie mit ansteigender Temperatur alle Tätigkeiten im Fahrerlager „verlangsamt“ werden.
Aber der RC Pilot ist nicht dumm und organisiert sich Abkühlungsmöglichkeiten… Ventilatoren, nasse Handtücher, Eiswürfel, gekaufte Getränkedose oder das Kühlen durch kältere Getränke von innen.
Nach dem Rennbetrieb wird vermehrt von innen gekühlt, es scheint bekömmlicher und einfacher zu sein.
Fahrerlager Gespräche
Nach der Sommerpause sind alle ganz wild, also wirklich wild. Fahrerlagergespräche nehmen eine humorgeschwängerte Dynamik an, die seines gleichen sucht. Sei es Ralf Schistel der erneut antritt und mit dem ich gern über die 100stel Sekunden Tricks schwätze – auch wenn sie bei mir aufgrund der Fahrer-Qualität nicht viel bringen -; sei es Mario und Michael Herms die dem Außendienstmitarbeiter von Reckwards – Insider – den Deal versaut haben und nun HB Fahrer wurden; sei es das man 1 Minute lang ein leise züngelndes, zischendes „Tztztztz“ aus dem Nachbarpavillon hört und denkt „Mmhh für was braucht der denn ein Spray so oft!?“ und als man vom Schrauben aufschaut, wird die ganze Zeit die Hand zu Cobra Form gemacht und passend zum Geräusch bewegt; sei es die eine oder andere neckische Bemerkung die meistens mit einem „Geht’s denn?“ kokiert wird, wenn jemand ein Defekt hatte; sei es die Anmerkungen das wohl eher Terminator VIII heraus kommt, als das die GoPro Aufnahmen des Autors zu „Beside the Race“ werden; das in er geselligen Runde Abends Beweisfotos gemacht werden, damit am anderen Morgen niemand beschuldigt wird, wer welches Leergut erzeugt hätte; sei es das im ½ Finale Hobby auffällig viele Helfer in der Box einen Aufsteiger auf dem Bildschirm beobachten… und dann feststellen, dass ein Luxemburger Meister in’s Finale kommt; sei es das da plötzlich ein Außenbordmotor im Fahrerlager rum liegt oder sei es das die Pizzabestellung hinter der Bestellung des Wassers ansteht.
Die Cobra auf Abwegen…
Bei der Hitze traten vereinzelt auch Konzentrationsfehler auf. Einer dieser Fehler führte zum lehrreichen und lustigen Streich, den man dem Autor spielte. Ich hatte den Kompressor eines anderen Fahrers genutzt, um nach dem letzten Vorlauf am Samstag den Lehmstaub aus meinem Buggy zu bekommen. Es gehen auch Pinsel, aber wenn Pressluft um Zugriff ist…
Irgendetwas hatte mich dazu bewegt, den Buggy auf einer Bank auf dem Weg zu meinem Pavillon abzulegen… es sollte nur kurz sein… aber… dann kann Jugendlauf, Helfer im Jugendlauf in der Box, Besuch von alten Bekannten und lange Gespräche und so ca. 2 Stunden später kam ich in meinem Pavillon an, ohne Buggy. Das viel mir auf, als ich mich an meinen Schraubertisch setzte um weiter TD zu leisten.
Da ich mich – wirklich – nicht mehr erinnern konnte wo ich den Buggy abgelegt hatte, kam es zu einem – für nicht beteiligte – sehr lustigen Schauspiel. Mit immer größeren Suchkreisen um meinen Pavillon suchte ich nach meinem Buggy. Immer fest davon überzeugt, dass im Fahrerlager so oder so nix wegkommt.
Nachdem ich etwa gefühlte 2 Stunden und reale 15 Minuten gesucht hatte – zu Recht den sein Schätzchen lässt man nicht allein -, stand er „oh Wunder“ unter meinem Tisch. Das Gelächter einiger aus dem Fahrerlager wart mir sicher. – Man sollte seinen Buggy nicht auf den Reifenverkaufstisch der Cupleitung ablegen und über Stunden unbeachtet lassen. –
Nachwuchsfahrer ganz vorn mit dabei
Tom Zschiedrich schafft es an diesem Wochenende, vom ¼ Finale Hobby bis in’s Finale auf zu steigen. Da der RCR Peterberg weder seine Heimstrecke ist und er dort auf dem neuen Streckenlayout nicht trainieren war, eine wirklich gute Leistung. Insbesondere wo das „Racingteam Zschiedrich“ nur zu 66% anwesend war und Michael Zschiedrich aus gesundheitlichen Gründen „abwesend“ war. Kann man eindrucksvoller „gute Besserung“ wünschen? Chapeau Tom, saubere Leistung! Natürlich wollen wir nicht verschweigen, dass auch viele andere jugendliche Fahrer am Wochenende erfolgreich waren.
Warm, heiß, heißer, Peterberg
Wie immer wird lang im Vorfeld jeder erdenkliche Wetterdienst genutzt. Dieses Mal war nicht die Frage „ob es Regen geben wird“. Es war die Frage nach der Spitzentemperatur, denn man wollte ja wissen, welchen Qualen man sich freiwillig aussetzt. Vorhersage war 31 C° am Samstag und 29 C° am Sonntag. Nun, es war mehr… am Samstag um 11:35 Uhr ist es windstill und keine Wolke am Himmel, im Pavillon ist es 41,7 C°, ganz ohne, dass man das Thermometer in die Sonne hält. Es schwankt natürlich immer mal, aber wirklich spürbar wird es nur in der Nacht, wenn das Thermometer unter 26 C° fällt.
Bremspunkt verpasst…
Der Buggy liegt perfekt, er driftet ganz leicht in der Rechtskurve die auf die Startgrade einschwenkt, kein Spur von Kippen und die Lenkung spricht gut an und mit einem kreischenden Nitrotriebwerk ziehe ich den Buggy grade. Mein Kopf schwenkt nach links und ich überprüfe die lange Grade, da es der Teil der Strecke ist, der am schnellsten gefahren wird. Mit allem rechne ich… Buggy, Helfer der darüber läuft… aber nicht mit einem Menschen, der sich – allem Anschein nach – etwas zu viel „innerlich gekühlt“ hatte und auf der Graden kniet und von seinen Kumpels am kühlenden Handtuch von der Strecke gezogen wird. Meine Cobra verfehlt Ihn zum Glück, aber von der Situation total überrascht und aufgrund der Situationskomik und einem Lachanfall verpasse ich den Bremspunkt und rutsche mit blockierenden reifen an die Bande.
Es ist im Grunde witzig, aber beim zweiten Mal durch lesen eben gar nicht so… so etwas sollte nicht passieren.
Rennfahrer entdecken die Kneippkur
Eine Attraktion fesselt die RC Rennfahrer auf der Freizeitzentrum-Peterberg ganz besonders. Das neu eingeweihte Kneippbecken erfreut sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag mehrfach und zu unterschiedlichen Uhrzeiten extremster Beliebtheit. Natürlich waren am Tag und späten Nachmittag von einigen die unterschiedlichsten Pläne geschmiedet worden, See, Freibad, Kerwe und vieles mehr stand zur Auswahl. Es war wohl der Hitze geschuldet oder eben der allgemeinen Gruppen-Trägheit, dass es nur die Entdeckung und Ausübung von Kneipp Bädern war.
Gefahrenhinweis „Suchtgefahr“
Andreas Pütz und Jessy Backe hatten mir von Donnerstag auf Freitag Asyl gewährt. Sie hatten nun einige Monate aufgrund von dem Nachwuchsrennfahrer Neo – also aufgrund des Nachwuchses – Babypause gemacht. Nun fieberten sie dem ersten Rennwochenende leidenschaftlich entgegen und genossen am Samstag Abend einfach das Gefühl, dabei zu sein und schauten zufrieden von Ihrem Pavillon in’s Fahrer, während einige Meter weiter der Fahrerlager „Schnack“ den Beer steppen ließ.
Es bestätigt meine Anforderung an die Herstelle, auf jedes RC Car den Warnhinweis „Achtung kann süchtig machen!“ zu kleben.
Welcome Back
Schicksale und Erfolg
Auch am Peterberg liegt Schicksal und Erfolg dicht beieinander. Ob es ein Wackelkontakt im Schalter ist, der einem den Einzug in’s Finale zerstört, ob es ein defektes Gewinde einer Glühkerze ist, die grade ersatzweise einmontierte Kupplung, der Einschlag in den Seiten Curps die einem den Querlenker zerstören, ein Wackelkontakt am Empfänger-Akku oder – was bei der Hitze schon mal vorkommt – ein Motorabsteller. Oft sind es nur Sekunden und die letzten Runden die entscheiden. Vielleicht ist das auch eine Erfahrung die man als RC Rennpilot machen muss. Im Training und den Vorläufen kann alles „in Ordnung“ sein, aber in den Finalläufen können dann ganz andere Defekte und Probleme auftreten.
Besondere Herausforderung
Grade in den höheren Finalläufen ist es brutal. Die Fahrer müssen sich über 20 Minuten in sängender Hitze konzentrieren und sehen doch sehr mitgenommen aus, wenn Sie den Fahrerstand verlassen, aber – je nach dem welche Platzierung erreicht wurde – auch sehr glücklich. Aber jeder ist schon etwas „ausgelaugt“ da man in dieser Hitze eigentlich nur am Strand, am Pool, im Kneippbad, in der Mertesacker „Eistonne“ oder halt im Freibad sein sollte… aber im Regelfall nicht hier…
Eigener Lauf
Nun, man mag es nicht glauben, aber ich bin selber Mitglied im RCR Peterberg e.V., daher hätte man eine glanzvolle Leistung erwarten können. Da ich aber eines der am entferntesten Mitglieder bin, ist meine eigene private Trainingszeit auf der Strecke im neuen Layout auf 3 Tanks beschränkt gewesen.
Nun gut, mein Grundsetup ist passend und greift auf der Strecke gut. Da ich in der ersten Gruppe fahre, ist es durch den frisch gewalzten Lehm noch sehr „rutschig“. In den drei Trainings passe ich primär die Motoreinstellung an, da es heute wesentlich wärmer ist.
Es werden vier Vorläufe gefahren und die ersten beiden gehen gut von der Hand. Am Sonntagmorgen ist die Ideallinie wieder komplett zu gestaubt. Aber auf dem Platz 33 Starte ich und das ist 1/8 B Finale Platz 2.
Wie immer kann ich mich im Start Chaos nicht absetzen und hänge im Getümmel fest. Grundsätzlich hatte ich mit einem 10 min Lauf ohne Zwischentanken gerechnet. Ich vermute das ich unter den ersten 4 Fahrern bin, da ich nur von 2 Fahrern überholt wurde. Dann werde ich zum Tanken rein gerufen, Tanken geht gut, aber Motor stirbt am Ende der Graden ab. Unklar warum, danach wird er noch einmal gestartet und ich fahre in’s Ziel. Platz vier, dieses Mal sollte es kein Aufstieg sein, aber ich bin doch glücklich, da der neue Vergaser zu verlässlich arbeitet, nicht klemmt und gut einzustellen ist. Keine Defekte….
Natürlich grübelt man, was wäre gewesen, wenn, aber im Grunde kann ich mit dem erreichten zufrieden sein.
Endlich einmal auch Freitagabend
Durch einen Arbeitseinsatz bin ich bereits freitags im Fahrerlager. Das sind ganz neue Perspektiven für meine „Beside the Race“, da ich sonst immer Samstagmorgens anreise. Es ist interessant welcher Campingwagen von wem und wann anreist. Natürlich wird auch viel über erlebtes im Urlaub und in der Sommerpause geredet…
Teams, Teamgedanke und so…
Einen Punkt will ich hier noch in den Rennbericht mit einstreuen… Jeder der schon einmal Fotos von solchen Rennveranstaltungen gesehen hat und der auf Rennen war weiß… es gibt immer Gruppen von Fahrern, die eine gewisse Marke fahren. Teilweise von der Marke gefördert, teilweise eben einfach um sich auszutauschen…
Eine aktuelle Aktion einer Markenbetreuung mir gegenüber bringt mich dazu, noch einmal hier etwas ganz wichtiges zu kommunizieren, weil es imho 60 – 80% der OR8 Fahrer so sehen:
Teamarbeit passiert zwischen Menschen, Marken und gefahrene Markenteams sind auf der technischen Ebene.
Damit würde ich gern sagen… die gegenseitige Hilfe und auch das Mitfiebern für Erfolg und das Mitgefühl bei tragischen Sachen ist im Fahrerlager wichtig und bei vielen vorhanden… markenübergreifend und menschenverbindend. Letztendlich sind wir alle Menschen, die ein technisch hoch gezüchtetes – und teilweise teures – RC Modell schnell im Kreis fahren, für außenstehende ein Spielzeug.
Uns ist allen klar, jeder Fahrer erlebt Schicksal und Verlust gleichwertig, egal welche Marke der Buggy ist und wir alle sollten und müssen eng beieinander stehen, da wir eine kleinen Gemeinschaft sind die sich gegen den Sturm der schnelllebigen Zeit mit einem klassischen und sehr extrovertierten Hobby beschäftigt.
Ab und an fiebern auch „Alterfahrene“ mit
Der man mit „ohne rote Latzhose“ macht einen leicht genervten Eindruck an seinem Wohnwagen. Das Gesicht verrät, dass er grade „nicht positiv begeistert“ ist. Ich frage Ihn, was los ist, denn ich habe ja etwas Zeit. Dann höre ich mir geduldig seine Punkte an, denn ab und an ist es auch einmal wichtig nur Zuhörer zu sein.
Die Punkte die er anbringt sind auch für mich nachvollziehbar und ich bestätige, dass ich seinen Ärger nachvollziehen kann.
Einige Minuten danach entschuldigt er sich für den Ton… ich erinnere Ihn, dass es dafür keinen Grund gibt. Wer im Fahrerlager keine Emotionen hat, der sollte das Hobby einmal kritisch überdenken.
Erfolg, eine Hand voll Glück und wenig – am besten keine – Tragik
Wünsche ich allen Teilnehmern der DM im OR8 Bereich. Am kommenden Wochenende wird in Bischhofsheim der erste Lauf der DM gefahren. Auch in diesem Jahr wird der Sportkreis Mitte gut vertreten sein. Viel Glück!
Danke
Ich möchte mich bei den im Hintergrund tätigen Personen bedanken. Eine extra Portion dank geht an Julian, Harry und Daniel… und alle die, die bei den Arbeitseinsätzen in den letzten Monaten aktiv dabei waren.
Auch den organisatorisch gestellten Verpflegungszelt, dem Rennleiter und der Zeitnehmer Danke ich, ohne diese Personen wäre Grundsätzlich ein solches rennen nicht möglich.
Von mir gibt es ein zusätzliches „Danke“ an alle Helfer, Teilnehmer und Menschen die etwas zur Umsetzung beigetragen haben…
Vielen Dank das sich die Teilnehmer auf die neu gestaltete Strecke eingelassen haben und merken, dass sich im RCR Peterberg etwas bewegt.
Der Verein
Der RCR Peterberg e.V. ist erneut ein Verein mit einem ganz eigenen Charakter. Er befindet sich gefühlt im Umbruch und interessant ist, dass man über das Freizeitzentrum-Peterberg eine Gastfahrerkarte buchen kann.
Links
Hier noch einmal die Homepage des Vereins
https://www.rcr-peterberg.de/
Homepage des Hessencups:
http://www.hessencup.de/
Ergebnis
Buggy Nitro Expert
Platz 1. Manuel Büssing
Platz 2. Jochen Wiesner
Platz 3. Lennart Wissel
Buggy Nitro Hobby
Platz 1. Alexander Braches
Platz 2. Wladimier Schwab
Platz 3. Sebastian Frenske
Buggy Elo
Platz 1. Andreas Rauch
Platz 2. Manuel Büssing
Platz 3. Fabian Eckert