Der Buggy No 1 springt elegant und zielsicher über den Tabel, schneidet den daraufkommenden Curp perfekt, kurze Grade, dann 180° Grad Kehre und wie auf Schienen in die rechte Seite des Infields.
Dabei nutzt er zwei Lücken und zieht gekonnt an zwei anderen Fahrern vorbei. Seine Verfolger hat Jörn bereits zu Beginn des Rennens abgehängt, …
…aber er kämpft bis zur letzten Runde. Kein Hauch von Überheblichkeit oder nachlassender Perfektion im Fahrbild. Grade im HK Cup zeigte sich mit der Teilnahme von Jörn Neumann und der Hobby Klasse die breite Spanne zwischen professionellem Fahrer und neuem Fahrer, faszinierend.
Einleitung
Wie immer habe ich diesen Rennbericht in mehrere Abschnitte aufgeteilt. Er ist – wie immer – viel „zu lang“. Vielleicht will es jemand durchlesen und erfreut sich an dem Text, was neben dem RC Rennen so stattfindet. Das Inhaltsverzeichnis kannst Du nutzen, um direkt in Abschnitte des Rennberichts zu springen.
Zu Nebenwirkungen frage Deinen RC Fahrer Freund oder den lokalen RC Modellbauhändler und ließ die Packungsbeilage bzw. Informationen im RC Modellbau, bleib „online“ und informiert ?, denn
“Rennen ist Leben, der Rest ist Warten!”
Inhalt
Willkommen
Ich komme von Eschweiler, wo meine Unterkunft für die Nacht von Samstag auf Sonntag liegt. Als ich die A4 verlasse und auf der Umgehungsstraße langsam in den Hürtgenwald aufsteige, ändert sich das Landschaftsbild.
Vom bunten Herbstwald hin, den ich bei meiner Anreise vom Rhein-Sieg Kreis über Köln nach Eschweiler noch gesehen hatte, tat sich nun Schnee im Sichtbereich der Nachmittagsdämmerung auf. Gut, ich hatte natürlich bereits mitbekommen, dass der erste Schnee in Deutschland bereits vor einigen Wochen gefallen war, aber liegen geblieben? Na ja, es ist eben die Eifel.
Gefälliges Fahrerfeld
Vorweg muss ich gestehen, auch nun im – ich glaube – 4ten Jahr, ist die ORE4WDSTD Szene für mich ein „Wintertraining“. Ich habe hier keine wirklichen Ambitionen einmal einen Podiumsplatz zu erkämpfen oder ähnliches.
Der HK Cup zeichnet sich dadurch aus, dass relativ viele „RC Rennsport“ Einsteiger im Starterfeld vertreten sind. Mehr als in Langenfeld, Saar-Pfalz-Cup, KIM oder dem berühmten EOS Lauf. Also im Verhältnis zur Anzahl des gesamten Fahrerlagers.
Das empfinde ich als sehr angenehm, so gibt es mir auch als eher „unterdurchschnittlicher“ Fahrer die Möglichkeit, einen ebenbürtigen Fahrer in meiner Gruppe zu haben, mit dem man sich spannende Zweikämpfe liefern kann. Wenn ich mir aufgrund eines Setup Fehlers oder der falschen Reifen Wahl nicht selber im Wege stehe, habe ich dann meist hier auch die Möglichkeit „Spannung“ und „Rennfieber“ wahrhaftig zu erleben. Natürlich habe ich das für mich persönlich bei jedem RC Rennen, aber hier eben ein bisschen intensiver.
Grundsätzlich kann ich jedem Anfänger den HK Cup wirklich empfehlen. Denn zwischen „RC-Neueinsteigern“ tummeln sich „alterfahrene“ ORE Fahrer und der ein oder andere überdurchschnittliche Fahrer. Und wer Fragen hat, bekommt Hilfe.
Streckenverlauf
Am Fenster ist die lange Start/Ziel Grade, danach kommt eine über die gesamte Breite gezogene 180° Grad Kurve, die in zwei 90° Grad Kurven mit einer kleinen Grade dargestellt ist. Am Ende der 2ten 90° Kurve ist eine kleine Welle, es folgt eine 180° Grad Kehre die direkt eine zweite Welle hat, eine länger gezogene 180° Grad kurve, eine S Schikane, eine 90° Grad Kurve nach rechts, ein kleiner Tabel, eine 180° Kehre, eine kurze Grade, eine erneute 180° Grad Kehre auf „glatten Boden“, ein kurzes Stück Grade und ein offene Linkskurve, darauf folgt eine Grade mit einer Bodenwelle und einer Sprungkombination, die in einem Ecktabel nach Links endet.
Der Absprung des Tabels eröffnet eine 90° Grad Kurve nach Links und eine S Schikane die in einer 180° Grad Kehre übergeht., es kommt eine erneute kurze Grade und eine 180° Spitzkehre mit der Zeitschleife, die in die Start/Ziel Grade übergeht.
Braucht man das
Irgendwann hatte mich Jonas Kahlen beobachtet, wie ich mit meinem Setup System mein Setup überprüfte und Korrekturen vornahm bzw. wieder Sturz und Spur einstellte. Es kam ein Gespräch auf, ob man es braucht, was man braucht und was für einen RC Rennfahrer Beginner wohl wichtig sei. Ich erläuterte, dass dieses stetige Nutzen des Setupboards eher ein Spleen von mir ist, eine gewisse beruhigende Routine bzw. Placebo. Es kam dann zu einem weiterführenden Gespräch mit Thorsten „Frosch“ Schmitz, der diese Art und Weise von mir als „Marotte“ richtigerweise einstufte. Er erläuterte Jonas, so wie man es mir auch früher gesagt hatte, man braucht einen Messschieber, That’s it. Der Rest ist eben Luxus, den man sich „gönnen“ kann oder eben nicht.
Es zeigte mir auch, dass die Fragen immer noch die gleichen geblieben sind, die RC Rennfahrer zum Beginn seiner „Karriere‘“ beschäftigen. Was brauche ich wirklich und was ist eine Investition die mich spürbar auf der Strecke weiterbringt. Hier die „Bestandsliste“ die ich aufgrund meiner Erfahrungen gemacht habe, die aber lediglich meine Meinung widerspiegelt (Link).
„Linke Seite“ bitte
Sollen wir eine „Serpent Ecke“ eröffnen, hatte ich Sascha Hellenmeister noch geschrieben. Als ich um 16:30 Uhr am Schulzentrum ankam, war mein erster Gang gleich in die Linke Dusche. Und da fand ich dann auch wieder Sascha Hellenmeister und Andree Arzenbheimer. Ich breitete mich in gewohnter Weise gleich auf dem rechten Waschbecken aus. Auch Michael Reimann war wieder anwesend, er erinnerte sich nicht an meinen Namen, aber dass ich irgendwo Rennberichte schreiben würde. Links von mir in der Ecke saß noch Jonas Kahlen, im späteren Gespräch erfuhr ich, dass es sein 2tes RC Rennen sei. Wunderschön, es gibt sie also noch, die Hobby Einsteiger. Beim späteren durch die Räume schlendern hatte ich auch meine – zuvor immer – angestrebte rechte Dusche kurz aufgesucht. Na ja, das ist eben beim HK Cup auch ein wenig „das Besondere“, das man eben auch in den Duschräumen seinen Schrauberplatz aufbaut und sich alle trotz wenig Platz wohl und gut aufgehoben fühlen.
Vergänglichkeit
Wetter ist vergänglich, das wissen wir. Reichtum und Gesundheit auch, das ist eine – für manche – schmerzhafte Lebensweisheit. Aber auch Infoseiten, YouTube Aktivitäten und Facebook Gruppen (Aktionen) sind „vergänglich“.
Interessant ist, während ich diese Zeilen des Rennberichtes tippe, ist auch das RCMP „Forum“ in einer „Downtime“. ?
Aber zurück zum Thema Vergänglichkeit, so hat Björn die Aktions-Facebook Seite „Save the RC Racing“ aufgrund persönlicher Erlebnisse offline genommen. Leider sind damit auch viele der erreichten Aktionen „offline“ bzw. nicht mehr existent. Über Umwege findet man noch einige der Interviews auf dem YouTube Kanal, aber viele geteilte Informationen sind „offline“.
In dem gleichen Zeitraum hat auch der YouTube Kanal „Addicted RC“ sein „passiv“ werden angekündigt. Auch hier waren es persönliche Gründe und „Real Life“. Allem Anschein betrifft diese Passivität aber wohl primär den YouTube Kanal und nicht die Facebook Account.
Zu beiden Aktivitäten, deren einzelnen YouTube Filmen und allgemeinen Aktionen darf man geteilter Meinung sein. Es sind sicherlich auch unterschiedliche „Herangehensweisen“ an das Thema, „RC Rennsport“ mehr „in die Gesellschaft“ zu bringen. Aber die Passivtät beider Aktionen ist ein Verlust. Genau dieser Verlust ist zu bedauern, denn es sind zwei Bereiche die nun nicht mehr den “RC Sport” in das Bild und den Alltag der Gesellschaft tragen. ?
Kriegsberichterstatter „d.i.S.“
Ausgesprochen: „Der Kriegsberichterstatter der immer Schraubt“, war wohl dann bei einigen der Spitzname für mich an diesem Wochenende, was mir ein Schmunzeln entlockt, während ich grade meine fordere Dämpferbrücke tausche – weil ich zu Hause nicht mehr dazu gekommen war -. Ja, für mich gehört der Rennbericht genauso zur RC Rennveranstaltung wie das Schrauben.
Aber natürlich auch das „Mitfiebern“ bei mir bekannten Fahrern, das bewundern der wirklich überragenden Fahrer und die eigene Spannung die ich beim RC Rennfahren erlebe.
Aber gut ist, dass mich einige kennen und gut ist das ggf. der ein oder andere aus dem Fahrerlager meinen Rennbericht teilt, denn nur wenn wir alle mehr für die Bekanntheit unseres schönen Hobbys tun, wird es auch die nächsten Jahre unser Hobby bleiben. Allem Anschein betreibe ich ein erfolgreiches Spinnennetz, wie hier beschrieben. Immer nach dem Motto: „Tue Gutes und sprich darüber!“.
Also auch in diesem Rennbericht der direkte Aufruf – Teilen!
Spinnen Fan
Auch bei diesem RC Rennen hatte der Serpent Spyder SRX4 Gen 3 wieder verlässliche und gute Dienste geleistet. Die Hardware hatte bei diesem RC Rennen wieder einige „Crashs“ weggesteckt und konnte mit verlässlicher Performance punkten. Interessant war hier eben auch, dass der SRX4 Gen3 mit der Kombination der Strecke gut zurechtkam und ich fast 1:1 das eingestellte Setup fahren konnte.
Hier eine gute Zusammenfassung der Neuheiten von www.xelaris.ch, die in dem SRX4 Gen 3 Einzug hielten. Vielen Dank an 2Speed.de für die schnelle Lieferung der Ersatzteile.
Anbei „Aufbau“ Tipps in einem PDF das Thorsten „Frosch“ Schmitz erstellt hat ( und in kleinen Teilen von mir erweitert wurde ), Link
Verrückte Zeiten
Um 06:50 Uhr geht am Sonntag der Wecker und es ist noch dunkel als ich mein Kfz starte, um zur Sekundarschule Nordeifel in 52393 Hürtgenwald zu gelangen. Die Halle öffnet offiziell um 08:00 Uhr und ich schlendre um 07:45 Uhr zur Eingangstür.
Als ich mich kurz danach an meinen Schraubertisch setze, gehen die ersten bereits zum Training. Als mein Akku geladen ist, ist auf dem Fahrerstand die Hölle los und dementsprechend voll ist die Strecke.
Als ich danach wieder am Platz sitze denke ich mir, mein Gott… Sonntagsmorgen und dann um diese Uhrzeit, wir müssen alle verrückt sein. Andere drehen sich grade auf die andere Schlafseite oder drücken den Kopf noch einmal extra Tief in’s Kissen.
Rennen ist Leben, der Rest ist Schlafen… oder so ähnlich. ?
Eigener Verlauf
Im Vorfeld
Ich plane alles, so dass ich pünktlich um 18 Uhr an der Turnhalle sein werde. Eher aufgrund der in Facebook bekannt gegebenen Zeitplanung und einem „Vorlauf“ am Abend, frage ich über die mir bekannten aktiven Fahrer nach, wann die Halle denn am Samstag öffnet. Mit Freude bekomme ich so mit, dass ich schon um 16 Uhr da sein sollte. Leider hat die Pension „zum Sonnendeck“ geschlossen und ich muss auf eine andere Übernachtungsstätte ausweichen, die meine eigentliche Anreisezeit erhöht. Somit kommt es zu keinem „Technischen Dienst“ im Werkraum, ich werde vor Ort schrauben.
Trainingsläufe
Nach dem Aufbau meines Schraubertisches bzw. Schrauberplatzes lade ich die Akkus. Währenddessen ist schon reges Treiben in der Sporthalle und im Fahrerlager. Vereinzelt kann man anhand der Gesprächsfetzen wiederkehrende Veteranen von den RC Competition Einsteigern unterscheiden und dass ein oder andere Wiedersehen wird mit einem netten Gespräch quittiert. So muss es sein und Stress muss man sich nicht machen bzw. machen lassen.
Es geht los und die ersten Trainingsakkus liegen an. Das Streckenlayout lässt sich gut fahren und Serpent Spyder SRX4 Gen3 lässt sich gut über den Parcours pilotieren. Natürlich fahre ich etwas „gebremst“, denn nach einer so langen RC Rennpause möchte ich nicht im ersten – und auch nicht im zweiten Akku – mein Gefährt in die Außenbande wegen eines Abflugs hämmern.
Ich schaffe es vor dem ersten offiziellen Vorlauf insgesamt drei Akkus auf den Teppich zu brennen und kann somit schon ein wenig Gummi von den Pneus radieren.
Qualifikationsläufe
Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl beim 2ten HK Cup Lauf war es dieses Mal so organisiert, dass der erste von drei Qualifikationsläufen am Samstagabend stattfand. Mit Gruppe 8 hatte ich bis zu meinem Start noch ein wenig Zeit und konnte noch in Ruhe mein Setup anpassen und mich für einen Satz Reifen entscheiden.
Ich starte mit No 7 und komme ganz gut rein. Michael Reimann macht von Beginn an Druck und ist nach der ersten ¾ Runde an mir vorbei. Ich spule meinen Rundenlauf ab, darauf fokussiert wenig Helfer Einsätze einzufahren.
Einmal lenke ich im Infield zu früh vor dem Tabel ein und hänge links an der Seite vor dem Tabel. Der Helfer braucht etwas, bis er meinen Buggy wieder auf die Bahn setzt. Sonst brauche ich keine Helfer, die letzten Runden gehen ganz gut vom Finger und ich kann im guten Fluss des Fahrerfeldes mit schwimmen.
Nacht Sa auf So
Nachdem der erste Qualifikationslauf durch ist, Wechsel ich die Pneus und den Akku. Jetzt noch ein bisschen Training. Ich muss mich hier noch einfahren und der Andrang auf den Fahrerstand lässt ein Training auch zu.
Es werden noch einmal 3 Akkus in den Teppich gebrannt, bei meinem letzten Akku bin ich fast allein auf der Strecke. Die Augen brennen und die Müdigkeit nimmt zu, aber ich komme in einen guten Strecken Rhythmus. Ich fahre nicht „auf letzter Rille“, so habe ich keinen Defekt und komme gut durch.
Kurz den Schraubertisch aufgeräumt, Taschen verstaut und ab nach Eschweiler zu meinem Zimmer.
Training Sonntag
Am Sonntag schaffe ich es grade noch 1 Akku zu fahren. Dabei habe ich auch einen Frontalzusammenstoß am Ende der Graden. Ich hatte mich aufgrund des wenigen Gripps gedreht und ehe ich wieder in Fahrtrichtung stehen konnte, rauschte der nächste Fahrer in mich rein. Ich hatte zu meinem Glück kein Schaden.
Leider ist am Sonntagmorgen in der Trainingszeit so viel los, dass an ein realistisches Training nicht so wirklich zu denken ist. Eigentlich wollte ich noch einen anderen Reifen „anfahren“, aber da wird die Strecke schon gesperrt.
Vor meinem 2ten Qualifikationslauf kommt Florian Schimm in die Umkleide. „Was machst denn Du hier, hast dich beim Sonntagsspaziergang verlaufen!?!“ Er hätte ja Nichts zu tun und wollte sich mal den HK Cup ansehen. Kurz danach schaut er sich den Zeitnehmer / Rennleiter Tisch an und sitzt dort einige Zeit. Im Verlauf des Tages übernimmt er dann die Rennleitung / Moderation und Zeitnehmer Tätigkeit und… ja das kann er. ??
2ter Qualifikationslauf
Beim zweiten Qualifikationslauf sind dann auch alle für die Gruppe vorgesehenen Aspiranten angetreten und es ist richtig voll. Ich Wechsel schnell ein, erklimme den Fahrerstand und schaffe es noch 2 Runden „Einzufahren“. Dann geht es auch schon los und ich kann mich „im Fluss“ halten. Ich bleibe im Flow, einer der neuen Mitfahrer drückt sich nach ½ Runden vorbei. Nach 4 Runden dann die erste Überrundung des Führenden. Die Reifen gehen gut und ich bin in einem recht guten Fluss bzw. Strecken Rhythmus.
Am Ende schaffe ich es ganz gut durch die Infield Hindernisse zu kommen und kann aus den Kurven gut heraus beschleunigen. Kein Helfereinsatz von Nöten und kein Defekt, cool. In den letzten 2 Runden schaffe ich es, einen der Mitfahrer zu überrunden, nice!
3ter Qualifikationslauf
Ich starte und komme ganz gut rein. In der 5ten Runde mache ich dann aber einen Fehler bei der Auffahrt auf den Tabel komme ich zu weit heraus und kippe seitlich von der Auffahrt herunter. Zwei Runden später lande ich bei der Tabelabfahrt auf dem Curbs, der den Buggy dann zu einem nicht gewollten Sprung katapultiert. Erneute 2 Runden später nehme ich den Curb in der S Schikane vor dem Tabel zu Knapp und werde aus der Kurve geworfen, ich rolle seitlich vor den Tabel, wo ich den Buggy nicht mehr einsehen kann.
3 Helfereinsätze die mir diesen Qualifikationslauf deutlich verhauen, ich merke aber auch, dass wenn es “Rollt”, dann bin ich mittig im Fahrerfeld und kann mithalten.
Finalläufe
Erster Finallauf
Es geht los, der erste Finallauf an diesem Wochenende für ORE4WDSTD C Finale und alle Fahrer sind heiß wie Frittenfett. Zwar wird vorher noch einmal mit einem lachenden Auge darauf hingewiesen, das es zum einen nicht um die deutsche Meisterschaft geht und zum anderen ein Rennen nicht in der ersten Runde gewonnen wird, aber es kommt, wie es kommen musste.
„Start erfolgt in den nächsten Sekunden“ – Mööp – alle fahren die Grade herunter und in der Kurve ist eben kein Platz für 4 Buggys parallel. Der führende Buggy kommt durch aber irgendwo bei Platz 3-5 kommt es zum Crash. Ich geh auf die Bremse und stehe vor einem riesigen Buggy Haufen. „Abbruch, das machen wir noch einmal…!“
Beim nächsten Start komme ich gut weg, bin aber in der Kurve zu vorsichtig und werde nach hinten durch gereicht. „OK, Ruhe bewahren… wollen wir das Feld mal von hinten aufrollen!“ – Das denkt man sich ja immer… aber dieses Mal… –
Ich komme in der ersten Runde schon gut in meinen Rhythmus und schaffe es einen guten Flow zu erlangen, jetzt einfach Fahren, egal was die anderen machen. Ich überhole ein, zwei Buggys, einer klebt mir am Heck. Er will in der zweiten Bodenwelle nach der 180° Grad Kehre an mir vorbeiziehen, aber ich bleib auf meiner Linie. Dann macht er ein zwei Folgefehler und ist weg. Der nächste Buggy liegt irgendwann vor mir im Infield und ich ziehe vorbei, habe selber bis jetzt keinen Fehler gemacht und bin gut im Fluss. Noch einen Buggy schaffe ich so, dann holt ein anderer Buggy von Hinten auf, die letzte Minute läuft. War das jetzt jemand den ich überholt habe oder jemand der mich überrundet, egal in den letzten 20 Sekunden lasse ich mich nicht mehr überholen, Buggy an Buggy überfahren wir die Zeitschleife.
Das Rennen ist vorbei, was ein Fight, von 8 auf 4 vorgekämpft.
Meine Hände zittern und die Augen brennen, das ist Rennen, das ist es warum wir alle hier sind!
Zweiter Finallauf
Ich stehe bereits einen Lauf vor meinem an der Strecke. Hier beobachte ich wie präzise und sauber Jörn Neumann seine Runden als führender zieht. Ich muss schmunzeln als Papa Neumann Joern einsetzt und er es mit Vorderreifen Wackeln bestätigt. Ich komme mit Papa Neumann in’s Gespräch und nehme sein Angebot an, mich einzusetzen.
Dieses Mal komme ich im Start Chaos gut weg und kann meinen Startplatz verteidigen. Leider mache ich in der 2ten Runde einen fatalen Fehler und lenke wieder vor dem Tabel zu früh ein. Ich verkeile mich im toten Winkel, aber bis der Helfer vor Ort ist, sind 2 oder 3 Buggys vorbei gerauscht. Zwei Runden später stürzte ich erneut seitlich vom Tabel, kann mich aber retten. Später kommen noch 2 Fahrfehler hinzu.
Trotz der vielen kleinen Fehler kann ich mich auf Platz 5 halten.
Dritter Finallauf
Ich kann mich mit 2 Runden noch einfahren, wieder hatte mich Papa Neumann eingesetzt. Ich komme gut durch das Start Chaos und fahre zu Beginn im guten Rhythmus. Dann merke ich deutlich, dass ich Konzentrationsschwächen habe und ich mache kleinere Fahrfehler. Manche auch so massiv, dass ich in den Gegenverkehr komme und viel Glück habe. Bei alle den Flüchtigkeitsfehlern habe ich zu meinem und dem Glück der Mitfahrer keinen Crash.
Ich merke aber auch, dass ich mich unter Druck setze und ich hinterher Fahren bzw. Fehlerrückfälle “aufholen” will. In diesem Finallauf sitze ich am Ende auf dem letzten Platz.
Fazit
Bis auf den letzten Finallauf war es ein erstklassiges Rennwochenende. Wieder etwas mehr Gefühl für den Buggy gewonnen und hatte wirklich gute Zweikämpfe. Grade aber auch die angesprochene Atmosphäre von RC Rennanfängern und den Profis ist wirklich angenehm.
Somit ein erfolgreiches und rundes Wochenende, denn „Rennen ist Leben, der Rest ist Warten!“
Running Gag
Wer wird wie namentlich in diesem Bericht erwähnt. Im Grunde werden ja die Top Plätze am Ende immer mit den Ergebnissen erwähnt und eigentlich verdient es ja jeder Teilnehmer erwähnt zu werden. Jeder der ein solches Rennevent besucht, lässt unser Hobby unseren Sport weiterleben und wiederrum jeder Verein der eine Strecke betreibt bzw. solche Veranstaltungen anbietet sollte im Rennbericht erwähnt werden.
Na ja, die Frage wurde ja primär von Sascha Hellenmeister und Andree Arzenbheimer gestellt. Das Witzesperrfeuer, mit trockenem Humor gewürzt, war dieses Mal etwas gedämpft. Allem Anschein waren beide mit RC Rennfahren beschäftigt, auch wenn mich manche Situation doch arg an „Statler und Waldorf“ (Insider) erinnerten. Es war ab und an eine Art „gespannte Stille“ zu spüren, da Michael, Andree und Sascha in den jeweiligen Finalläufen gefordert waren.
Auf jeden Fall war es wieder schön, da einige lustige Gespräche und ein netter Informationsaustausch in der gemeinsamen Kommunikation zustande kamen. Ach, ich liebe es einfach im Fahrerlager zu sitzen und „Teil des Ganzen“ zu sein. ???
Zu viele Köche
Ja, ich hatte aus dem Augenwinkel mitbekommen, dass Jonas Kahlen rund um den ersten Finallauf einige Probleme hatte. Irgendwie standen da zwei Personen in dem kleinen Eck und steckten mit Jonas die Köpfe zusammen. Es waren gleich mehrere Problemchen aufgetreten, jedes Einzelne schon eigentlich ein Grund die Flinte in’s Korn zu werfen. Ritzel Spiel hatte sich „grundlos“ verstellt, Motor wurde heiß, obwohl es so wie das Ritzel Verhältnis der anderen Fahrer mit dem Modell war und der Motor war wohl so heiß geworden, dass ggf. ein Austausch von Nöten war und der neue Motor lag bereits in Griffreichweite.
Nun wurde noch bei einigen – die das RC Modell kannten – um Rat gefragt. Mittlerweile hatten wir am Sonntag mit Thorsten „Frosch“ Schmitz noch Zuwachs in der linken Dusche bekommen.
Nachdem der 2te Finallauf starten sollte und nun auch ein wenig „Zeitknappheit“ erkannt wurde, wurden nun alle anwesenden Fahrer – mehr oder weniger – gefragt.
Die Empfehlung:
2ten Finallauf „ausfallen“ lassen, einen Fehler nach dem anderen identifizieren und dann schauen ob man den Motor wirklich tauschen müsse.
Hier wirklich der Hinweis (Anfänger Tipp) an alle Leser, die sich in diesen Rennbericht verirrt haben:
Man kann eigentlich nie ein Setup eines anderen Fahrers 1:1 kopieren und ein gleiches Ergebnis erwarten. Das hatte ich von Tim Kunz 2017 in Linsengericht gelernt, wo er im Gespräch mit Pützi mein Setup hinterfragte und mich fragte: „Wie fährt sich der Buggy für Dich?“
Daraus lernte ich, dass ein Setup – wie beim großen Bruder Motorsport – immer eine Kombination von Fahrer, RC Modell, Strecke und Tagesform ist. Man kann sich „Setupeinstellungen“ von anderen einmal „anschauen“ und dann prüfen ob man besser oder schlechter mit dem Gefährt zurechtkommt. Es wird aber immer ein Zusammenspiel der genannten Faktoren sein.
Hier die Seite, in der ich einmal alles zum RC Setup Tipps und Hilfen zusammengetragen habe (Link).
So war auch hier die Lösung, halte es einfach, halte dich an dein Setup und lass dir nicht den Kopf verdrehen. Manchmal sind zu viele Köche nicht gut für den Brei. Jonas hat dann am Ende noch den dritten Platz in der Hobby Gruppe gemacht, was ich richtig gut fand. ??
Leistungsunterschied
Wie ja im Rennbericht zum [04.-05.12.2021] 2ter Lauf “HK-Cup” MSV Huertgenwald e.V. erwähnt, hatte ich damals einen wirklich gleichguten Fahrer durch Zufall gefunden und mit Ihm spannende Zweikämpfe erlebt. Holger Klein, der im AMC Langenfeld Mitglied ist, hatte dieses Mal seinen Sohn dabei und saß direkt in der Umkleide neben der Dusche. Wir kamen natürlich in’s Gespräch, über das Hobby über dies und dass, also der natürlich Fahrerlager Schnack. Er hatte mit wechselhafter Leistung zu kämpfen und stellte etwas zu spät fest, dass seine Slipper Kupplung dann doch zu „offen“ war. Er hatte aber seine grundsätzliche Rennfahrerleistung verbessert und hätte wohl auch den ersten Platz im C Finale schaffen können. Es schmerzt, aber auch bei einem solchen Lauf gewinnt man an Erfahrung und der Leistungsunterschied zwischen seinen und meinen Fahrkünsten war deutlich.
Interesse
Die Leser die ein wenig mit gelesen haben und Interesse nach mehr verspürt haben und sich fragen:
„Könnte ich da nicht auch teilnehmen?“
Ja DU kannst!
?
RC Rennen, dass kannst Du ganz einfach auch!
Eine Rennteilnahme ist so einfach, alles was Dich ggf. an der Teilnahme hindert sind Vorurteile, falsche Ängste und das bisschen fehlender Mut einmal etwas Neues zu probieren! Es ist viel leichter als man selber denkt, einmal Blut geleckt und man ist dem Rennzirkus verfallen.
Wer auch nur den Hauch eines Interesses verspürt, sollte einmal diesen Blogeintrag lesen, denn die eigene Teilnahme ist viel leichter als gedacht….
Schau Dir dazu diesen Blog an:
? “Rennteilnahme ist einfach!” ?
Der Verein
Der MSV Huertgenwald e.V. ist ein bereits älterer und erfolgreicher Modellbauverein. Er verfügt über verschiedene Sparten und betreibt zusätzlich eine Outdoor Offroad Strecke die auch im OR8 NRW Cup stetig unter den zu fahrenden Strecken zu finden ist. Auch beim 2ten Lauf des HK Cup ist der Verein durch ein „ausgewogenes“ und erfolgreiches Catering und Manpower Support in Erscheinung getreten.
Fehlt da was?
Wir genießen die Organisation, die Tätigkeit des Rennleiters betrachten wir als Selbstverständlichkeit, die Zeitnahme, Bekanntgabe der Finallaufergebnisse, den allgemeinen Service des Versorgungsbereiches und den gesamten Rahmen um eine solche Veranstaltung. Sei es der heiße Kaffee um 8:05 Uhr oder das belegte Brötchen, der Mars Riegel in der Mittagszeit oder der Kuchen am Nachmittag.
Wir freuen uns über eine vorbereitete Strecke und einen vorbereiteten Halle. Wir betrachten es als selbstverständlich, wenn der Servicebereich uns mit einem freundlichen „Hallo, was darf es denn sein!“ die Wünsche von den Lippen abliest.
Das alles für das Startgeld, fehlt da nicht etwas?
Ja, ein außerordentlich stark gesprochenes und übergroß geschriebenes „Danke“ an die Helfer, Teilnehmer und Menschen die etwas zur Umsetzung beigetragen haben…
Links:
Hier noch einmal die Homepage des Vereins:
http://www.msv-huertgenwald.de/
Homepage des HK Cups:
https://www.facebook.com/HKCupRC
http://www.hk-modellbau.com/
Rennberichte:
Video des Trainings auf Facebook -> Link
Ergebnis:
Zur größeren Darstellung, einfach Bild in neuen Tab öffnen.
ORE 4WD
- Jörn Neumann
- Christian Hahlen
- Erik Michiels
ORE 2WD
- Jörn Neumann
- Christian Hahlen
- Nikolas Schmitz
B Finale Leon Heidemann
ORE Hobby Jun
- Egon Theuwissen
- Lukas Klein
- Moritz Wahlen
ORE 4WDST
- Frank Wakan
- Joe Steffen
- Thorsten Schmitz
B Finale Jody Müller
C Finale Michael Dittrich
ORE 2WDST
- Frank Wakan
- Joe Steffen
- David Kottus
B Finale Marius Kehl
C Finale Nino Wolff
ORE Hobby
- Tobias Bartsch
- Liam Fuhs
- Jonas Wahlen
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