Erneut Gast in Weinsheim, auf der Hocheifel Strecke…
Hessencup!
Puhhh…
Es ist nicht leicht, nach einem solch aufregenden Wochenende die richtigen Worte zu finden. Ich möchte ja mit dem Rennbericht auch die Leser erreichen, die mit dem ganzen Rennzirkus nicht viel zu tun haben.
Nach einer Nacht, einem Frühstück und einer erholsamen Dusche geht es… aber es fällt mir persönlich immer noch schwer die Gefühle zu ordnen…
Es ist viel Text, wenn Du es Dir antun willst, ließ es in Ruhe.
Strecke und Verein
Es war nun mein dritter Besuch in 2017 in Weinsheim beim MCC Hocheifel e.V. und ja, natürlich hatte sich Training und auch die Rennteilnahme im NRW Cup ausgezahlt. Die Strecke war wieder top vorbereitet und kleinere Reparaturen wurden in Windeseile abgearbeitet. Für das leibliche Wohl wurde vom Verein in mit viel Mühe und ansehnlichem Erfolg gesorgt.
Auch die Chill Out Area erfreute sich reger Benutzung… was gab es schöneres, als im Liegestuhl zu sitzen, leckeren Gaumenschmaus zu verzehren und den harten Fights der RC Rennfahrer zuzuschauen.
Und eines muss man den Mitgliedern vom MCC Hocheifel lassen, am Essen mangelte es zu keiner Sekunde.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag gab es auch wieder Lagerfeuer, was von vielen zum Aufwärmen genutzt wurde bei nächtlichen Temperaturen von 8° C.
Kaffee, Kuchen, Fleisch, belegte Brötchen, es war eben einfach alles da was das Herz begehrte und niemand musste Hunger leiden, ebenfalls wurde ein Gittertisch mit Pressluft bereit gestellt, auch das ist sehr angenehm.
Richtig und sehr positiv muss man einfach beim MCC Hocheifel e.V. die Sanitäreinrichtung hervorheben… eine Toilette mit Waschbecken, Licht und fließend Wasser… und zwar nicht von den Wänden! Dixi’s ist man gewöhnt, aber das ist schon Luxus…
Großfamilie Offroad Fahrerlager
Mein letztes Rennen im Hessen Cup war aufgrund Terminüberschneidung im Juni in Fulda gewesen, somit lag es schon etwas länger zurück. Auch wenn man denkt, man ist nur ein „kleines unbedeutendes Licht“ und ein absoluter Anfänger… nach nun 2 Jahren kennt man sehr viele im Fahrerlager und es ist auch wichtig, im ersten Schritt einmal bei allen „Hallo“ zu sagen.
Hier noch eine, zwei Punkte, die ggf. deutlich machen wie extrem das ist…
Ich hatte meine Karosserie Klammern auf dem Aufwärmtisch vergessen. Nun lief ich zwischen „Pressluft Tisch, Zeitnahme und Aufwärmtisch rum und suchte die, aber der Fahrer dem ich helfen sollte, stand bereits am Vorwärmtisch. Da kam Simone Wende vorbei und sagte: „Die hattest Du hier liegen lassen und ich wollte Dir die grade in’s Fahrerlager bringen, sind wir wohl aneinander vorbei gelaufen!“
Ein anderes Mal stand ich als Helfer und hatte grade bei dem von mir betreuten Fahrer getankt… da rief von oben ein Mitfahrer eines mir bekannten Fahrer und rief – im Finallauf – ob ich Ihn tanken könne. Da gab es keine Diskussion… Es war mir und Andreas egal, warum er kein Helfer hatte… natürlich tankten wir Ihn…
Was man nicht mit Worten beschreiben kann ist die Stimmung am Abend im Fahrerlager, sei es mit Bier dem Fahrerlagergesprächen zu lauschen, sich die eine oder andere Frotzelei vom Rookie zum Profi und umgekehrt, dass Fachsimpeln über die eine oder andere RC Marke und das gegenseitige einfache Chill Out zwischen durch Gespräch. Diese Stimmung ist aber nicht verpflichtend, mann kann auch nach den ersten 20 min. in sein Zelt / Auto / Hotelzimmer abrücken und schlafen.
Auch das gegenseitige unterstützen… sei es das Einstellen vom Motor oder … auch wieder mehrfach erlebt… das Verantwortungsgefühl von einigen gegenüber den Personen denen sie zu einer Marke oder einem Motor geraten haben oder den sie diesen verkauft haben…
„Wie läuft der XYZ Motor…?“
„Ja, geht ganz gut…!“
„Dann komm nach her noch mal vorbei, check ich den noch mal durch!“
Mir hat – ganz persönlich – grade auch dieses Wochenende wieder sehr deutlich gezeigt, wie dicht doch alle zusammen stehen und wie sich alle als Fahrer respektieren und als eine große Familie kennen. Spannungen und Konkurrenz bleiben auf dem Fahrerstand, und bereits bei der letzten Stufe der Treppe die von diesem herunter führt sind diese vergessen.
Schicksal
Ja natürlich ist es wirklich Schicksal, grade im OR8… Ich habe mindestens bei 4 Fahrern live miterleben können, wie – unabhängig von der Herausforderung der Strecke – auch das Schicksal zuschlägt.
Bei einem drehte der Motor der Starterbox falsch herum aber der eigentliche Nitromotor viel dann natürlich im Finale aus und ließ sich mir der Starterbox nicht mehr starten, wieder ein anderer Fahrer hatte 3 Absteller im 1/8 Finallauf und landet auf dem „unglücklichen“ 5ten Platz… ab dem 4ten hätte er aufsteigen können, dann eine Glühkerze die bei zweiten Tankstopp ihren Geist aufgegeben hat und dann wurde es hier auch der undankbare 6te Platz im ½ Finale… auch hier wäre der Fahrer aufgestiegen wenn er den 5ten erreicht hätte, bei dem einen waren es die Kupplungslager die im Lauf meinten, nach 10 Runden Ihren Geist auf zu geben und bei zwei Fahrern die Servos… aber grade bei dem Servo ist es wirklich ärgerlich, wenn es in einem Finallauf passiert.
Rennfieber
Man hat einfach Rennfieber, sei es nun ob als Fahrer selber oder als Helfer in der Box. Dabei ist es egal ob im 1/8, ½ oder Finale, ob Hobby oder Expert. Während der Fahrer versucht das Limit des physikalisch Möglichen aus seinem Gefährt zu holen, fiebert die Boxencrew bei jedem Sprung, bei jeder Kurve und jedem Kopf an Kopf Rennen mit. Man kann sich diesem Fiber nur schwer entziehen oder ist eben eine verdammt coole Sau… letzteres ist ggf. Gespielt anzutreffen, aber spätestens im höchsten Finallauf werden Gefühle gezeigt.
Serpent SRX8 GP
Bei diesem Rennen konnte ich dann auch das erste Mal die neue Generation der OR8 Buggy Sparte von Serpent im realen Einsatz fahren. Nachdem ich in der Sommerpause den Buggy aufgebaut hatte, einen Aufbaubericht – hier bei Mika News – angefertigt hatte, hatte ich mich auf der Heimstrecke mit einem erfahrenen RC Fahrer getroffen und mein Setup für mich heraus gefahren. Nun galt es, die Serpent SRX8 auf die Rasenstrecke anzupassen und allgemein die sehr gute Agilität des Buggy’s unter Rennbedingungen zu erfahren.
Das Wochenende an sich
Am Samstagmorgen ging es los, das Pavillon wurde aufgestellt und der Schrauber Tisch fertig gemacht. Letzte Diskussion… mit vorgeschriebenen Reifen starten oder mit den alten nicht mehr erlaubten… na dann doch lieber mit den zugelassenen um gleich ein passendes Setup zu finden.
Erster Trainingslauf und dann ging es auch schon los… der Pleuel im Motor war nach den 2 Aufwärmrunden gebrochen… Somit war das Training beendet und im Grund auch das Wochenende, hätte ich nicht einen Ersatzmotor zur Hand gehabt. So musste dieser schnell eingebaut werden und ich beeilte mich.
Es setzte dann etwas stärkerer Regen ein – Foto – und alle verzichteten auf die Trainingsläufe, während der Zeitnehmer die Taktung der verschiedenen Läufe weiter durch zählte. Das entspannte für mich den Motorenwechsel.
Irgendwann nieselte es noch, ich wollte aber zwingend vor dem ersten Vorlauf den Ersatzmotor noch fahren, damit wir diesen einstellen konnten. Bei leichtem Nieselregen bewegte ich mich somit als einziger Fahrer zum Aufwärmtisch und dann auf den Fahrerstand… und einige Fahrer waren doch verwundert…
Die Strecke hatte nun deutlich weniger Gripp und der Ecktabel aus Holz kam einer Eisfläche gleich. Ich hatte nach 2-3 Runden sogar eine eigene Fan Kurv und am Ende meiner Trainingszeit hatten sich auch 4-5 weitere Fahrer zu den Aufwärmtischen gesellt, der mir folgende Lauf sollte somit unwesentlich mehr Fahrer beinhalten. Es reichte, der Motor war grob eingestellt. Aber eine eigene Fan Kurve und den Fahrerstand für mich allein… hatte ich auch noch nicht! 😉
Bei Sonnenschein folgte die Fahrerbesprechung und es wurde Bestimmt wer Helfer in den Jugendläufen macht. Reifennummern und Fahrzeugnummern mussten beklebt werden und da es einige neue Fahrer gab, sah man hier und da in fragende Blicke oder jemand ging mit fragend daher schauenden Teilnehmern in Richtung des Zelts von Bernd Schneider in dem er die Nummern ausgab.
Nun folgten 2 Vorläufe und die Zeit als Helfer…
Bei einem Lauf wo ich Helfer war, gab es noch einmal nach ca. 1 Minute Wertungszeit leichten Nieselregen. Und man konnte richtig sehen wie sich alle Fahrer erst darauf einstellen mussten… Da musste man schon ab und an als Helfer das Lachen runter schlicken, wenn man sah, wie die kleinen Buggy’s wie auf Eis über die Strecke fuhren und die Banden ab und an zu genüge als Begrenzung nutzten.
Dann kam am Abend noch der Jugendlauf, wo ich als Boxenhelfer tätig war. Es ist faszinierend mit wie viel Elan und Ehrgeiz die Jugendlichen in den Jugendlauf gehen.
Nach dem Jugendlauf wurde dann noch einmal ein freies Training angeboten, das ich auch noch einmal nutzte.
Am Abend zauberte dann Jessica wie ein Italiener eine Pizza nach der anderen vom Gasgrill mit Pizzastein, das war richtig cool – vielen Dank auch noch einmal von mir -. Es ging dann recht schnell und es wurde auch früh dunkel.
Ich schaffte es aber dann noch, unter Taschenlampenschein mein Wurfzelt auf zu bauen und im nächtlichen Schein der Petromax HK500 meinen Schrauberplatz auf zu räumen. Die Stimmung war einfach erstklassig und die Fahrerlagergespräche einfach schön. In solchen Augenblicken hört man in sich rein und fragt sich… fahre ich wegen des Fahrens hier hin, oder wegen DIESER Stimmung? Man kann es wirklich nicht in Worte fassen, denn solche lustigen und netten Stimmungen entstehen ganz ohne Zwang, es passiert einfach.
Am Morgen wurden wir dann durch das Angebot von frischem Kaffee und Brötchen über die Lautsprecheransage geweckt, wenigstens schien die Sonne.
Die Strecke und der erste Vorlauf am Morgen waren wirklich “interessant“, denn jeder Schlagschatten hatte den Teppich den Morgenreif gelassen und daher war es sehr abwechslungsreich… mal viel Gripp, mal gar keiner.
Bei meinem zweiten und somit 4ten Vorlauf hatte ich nach einer harten Landung einen Motor Aussteller. Innerlich hatte ich Angst vor einem Defekt und als meine Helfer mich nach einer Minute vom Fahrerstand winkten, war noch nicht klar was es war. Erst etwas später hatten wir es raus, der Silikon Druckschlauch vom Reso hatte sich in der Kupplung verfangen. Noch schnell eine Runde und dann ab in die Box.
Es folgte eine Stunde Mittagspause in der die Jungs vom MCC Hocheifel e.V. uns mit deutschen Disco Schlagern unterhielten und das Catering noch einmal auf Hochtouren brachten.
Nun war ich erst Helfer und dann im 1/8 A Final selber Fahrer. Ich half und wir konnten Pierre und Alex tanken und seinen Kumpel dann „auf Zuruf“ auch noch. Dann ging ich zu meinem Buggy und ließ Ihn an…
Zu meinem Finallauf, hier nur so viel: 15 min. Rennfieber und Hochkonzentration. Das wird nun einige der Expertfahrer belustigen, aber ja auch ich als Rookie versuche das Beste raus zu holen. Es reichte für den undankbaren 6ten Platz, aber da ich mich noch einmal stark zum direkten Vergleich zu dem Rennen beim NRW Cup verbessern konnte, war ich überglücklich und zufrieden.
Gleich nach meinem Finallauf war ich noch einmal freiwilliger Helfer, da ein Helferposten aus dem Fahrerlager gestellt werden musste.
Dann folgten die Finale in schneller Folge und entweder war man Helfer in der Box, Helfer auf der Strecke und räumte bereits ein wenig das Pavillon auf. Dieses Mal blieb ich bis zu den End Finalen von Hobby, Expert und Elo und dann…
„Jetzt kannst Du auch bis zur Siegerehrung bleiben!“
Erstmalig Siegerehrung
Nun… da es ja durch das Politiker Duell so oder so keinen „Tatort“ zu verpasen gab, ja… und da es nur noch 15 min. waren und mein Pkw fertig gepackt zur Abreise da stand… ja bleib ich halt. 😉
Es ist eine interessante Stimmung. Das anwesende Fahrerlager ist auf ¼ zusammen geschmolzen und alle anwesenden kennen sich so oder so mit Vornamen. Irgendwie wie der engere Kreis der Familie und natürlich eher nur die etwas stärkeren Fahrer… und ich der Rookie
Dann das Foto von der Siegerehrung, was man nicht so oft sieht… nämlich der kleine Menschen Knäul der um das Siegertreppchen steht und Applaudiert.
Überglücklich, zufrieden und positiv gepolt geht es nach Hause…
…bis in 3 Wochen zum nächsten HessenCup Lauf!
Danke
Ein ganz großer Dank geht an den MCC Hocheifel e.V. und alle die aktiven Mitgestalter des Rennwochenendes und Nils Bering – die Rennleitung -, aber wir alle wissen… jeder freiwillige Helfer ist wichtig, denn ohne diese geht es nicht.
Links:
Hier die Facebook Seite des Vereins:
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Homepage des Vereins:
http://www.mcc-hocheifel.eu/
Homepage des Hessen Cups:
http://www.hessencup.de/
Interesse
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„Rennteilnahme ist einfach!“
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